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Sein Leben war der Heide gewidmet: Der Volksschullehrer, Heimatforscher und Fotograf Wilhelm Carl-Mardorf (1890-1970) dokumentierte in seinen Fotografien die bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt der Lüneburger Heide in den dreissiger Jahren.Fotodokumente von der alten ländlichen Lebenswelt vor ihrem endgültigen Verschwinden durch die Industrialisierung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert, von ihren Lebensumständen, ihren Arbeitstechniken, Bräuchen und Lebensgewohnheiten, sind selten. Das thematische Spektrum der Fotografien von Wilhelm Carl-Mardorf ist breit: Neben Landschaftsfotografien…mehr

Produktbeschreibung
Sein Leben war der Heide gewidmet: Der Volksschullehrer, Heimatforscher und Fotograf Wilhelm Carl-Mardorf (1890-1970) dokumentierte in seinen Fotografien die bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt der Lüneburger Heide in den dreissiger Jahren.Fotodokumente von der alten ländlichen Lebenswelt vor ihrem endgültigen Verschwinden durch die Industrialisierung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert, von ihren Lebensumständen, ihren Arbeitstechniken, Bräuchen und Lebensgewohnheiten, sind selten. Das thematische Spektrum der Fotografien von Wilhelm Carl-Mardorf ist breit: Neben Landschaftsfotografien einschliesslich solcher von Höfen, Dörfern oder Kirchen gibt es von ihm Fotos, mit denen er Landwirtschaft, Handwerk, Lebenswelt und Brauchtum dokumentierte. Dieser Text-Foto-Band, gemeinsam mit dem Museumsdorf Hösseringen erarbeitet, stellt eine Auswahl von Bildern Carl-Mardorfs vor und kommentiert ihre Motive anhand historischer Texte. In ruhig komponierten, oft ästhetischen Bildern erhalten wir Einblick in eine vergangene Welt. Manche der Fotografien, z.B. von seit langem ausgestorbenen Bräuchen, sind einmalige volkskundliche Dokumente.Ein längerer Einführungstext berichtet über die vorindustrielle Landwirtschaft und Volkskultur der Lüneburger Heide, das Leben Wilhelm Carl-Mardorfs und den mentalitätsgeschichtlichen Hintergrund seiner Heimatfotografie.
Autorenporträt
Andreas Vonderach, geb. 1964, Historiker, Studium der Geschichte, Geographie und Anthropologie in Oldenburg, Mainz und Ulm. Tätigkeit in mehreren norddeutschen Museen. Verschiedene Zeitschriftenaufsätze zu historischen, museologischen und volkskundlichen Themen. Das Museumsdorf Hösseringen, das Freilichtmuseum der Lüneburger Heide, zeigt in 27 historischen Gebäuden das ländliche Wohnen und Arbeiten in der Zeit von 1600 bis 1900. Mehrere Dauerausstellungen und regelmäßige Wechselausstellungen widmen sich der Kultur- und Agrargeschichte der Lüneburger Heide.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.12.2005

Der kalte Widerschein der Wirklichkeit

Es war ein Symbol pathetischer Hilflosigkeit, als New York im Jahr eins nach seiner Katastrophe zum ersten Mal die Silhouette des zerstörten World Trade Centers mit Laserstrahlen nachmodellierte - viel größer als die Originale, zwei kalte, blaue Säulen im Nachthimmel, megalomanischer Trotz, Licht als Abglanz, als fahler Widerschein der Wirklichkeit (unsere Abbildung). Genau solche Brechungen sind die Lieblingsmotive des Fotografen Ralf Kaspers, der auf seinen großformatigen Aufnahmen die Welt zeigt, wie sie sich der Mensch erschaffen oder wie er sie zerstört hat - selten aber den Menschen selbst. Man blickt auf die Kulissen des Daseins, auf Häuserschluchten und Rinnsteinstilleben, ist erschreckt und gefesselt zugleich vom Januskopf der Zivilisation und sehnt sich nur nach einem: nach Wärme.

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"Ralf Kaspers - Fotografie", herausgegeben von der Galerie Ralf Kaspers (Fürstenwall 74, 40219 Düsseldorf, Tel.: 0211/397875, www.galerie-kaspers.de). Das Buch ist nicht im Handel erhältlich.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Angesichts einer Fotografie des Heimatfotografen und -dichters Wilhelm Carl-Mardorfs ergeht sich Eberhard Rathgeb in der Fantasie, der darauf abgebildete Postbote könnte ein Manuskript Arno Schmidts - ein Heidedichters ganz anderer Art - in seiner ledernen Tasche haben. Dann muss der Rezensent aber zugeben, das die Aufnahmen, die in diesem Band versammelt sind, bereits aus den 20er Jahren stammen, lange bevor ein Arno Schmidt in der Heide schrieb. Rathgeb beschreibt die Sujets der Fotos, die vor allem das Alltagsleben der Landbevölkerung darstellen und referiert ohne Wertung den Werdegang Carl-Mardorfs, der 1933 in die NSDAP eintrat, zum Ortsgruppenleiter aufstieg und sich nach dem Krieg im Naturschutz engagierte, wofür er das Bundesverdienstkreuz erhielt.

© Perlentaucher Medien GmbH