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Mitten in der Arbeit an einem umfangreichen Roman fällt dem Autor Marcel Möring eines Morgens ein Satz ein, der ihn nicht mehr loslässt. Er unterbricht sein Projekt und wendet sich ganz diesem Satz zu. Dieser Eingebung verdanken wir eine wunderbare Novelle über einen zwölfjährigen Jungen, der seine Eltern, Modellflugzeuge und das Kochen liebt. Und so sitzen sie zu dritt einträchtig in der Küche und bauen für kleines Geld Modellflugzeuge zusammen. Denn für eine richtige Anstellung fehlt seinen Eltern die Bereitschaft, sich anzupassen.

Produktbeschreibung
Mitten in der Arbeit an einem umfangreichen Roman fällt dem Autor Marcel Möring eines Morgens ein Satz ein, der ihn nicht mehr loslässt. Er unterbricht sein Projekt und wendet sich ganz diesem Satz zu. Dieser Eingebung verdanken wir eine wunderbare Novelle über einen zwölfjährigen Jungen, der seine Eltern, Modellflugzeuge und das Kochen liebt. Und so sitzen sie zu dritt einträchtig in der Küche und bauen für kleines Geld Modellflugzeuge zusammen. Denn für eine richtige Anstellung fehlt seinen Eltern die Bereitschaft, sich anzupassen.
Autorenporträt
Marcel Möring, geboren 1957 in Enschede in der Provinz Twente, lebt heute mit seiner Familie in Rotterdam. Seine Romane wurden mit zahlreichen Preisen prämiert und ins Deutsche übertragen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.05.2016

NEUE TASCHENBÜCHER
Stilles
Küchentischglück
Aus einer fixen Schnapsidee wird ein rettender Plan: Als die Eltern des 12-jährigen David eines Tages ohne Arbeit dastehen, beschließt die Familie auf Vorschlag des Jungen, Geld mit dem Zusammenbasteln von Modellbauflugzeugen zu verdienen. Eine stille Phase des Glücks am Küchentisch beginnt, doch ebenso eine Zeit von Aufarbeitung und Veränderung. Denn die Ehe der Eltern, eines ehemaligen Piloten und einer pragmatischen und zugleich schwermütigen Krankenschwester, ist ähnlich fragil gekittet wie die Bauteile der Spielzeuge, die sie täglich zusammenkleben. Die schmale Novelle des niederländischen Autors Marcel Möring, Jahrgang 1957, entstanden als spontanes Zwischenprojekt, erzählt in leichter, präziser und kunstvoller Sprache aus der Perspektive des Jungen vom Wachsen und Erwachsenwerden. Vieles wird nur schlaglichtartig und episodenhaft angedeutet, fügt sich jedoch zum Schluss rund (vielleicht allzu rund, zu sehr konstruiert) zu einem Ganzen. Aus den verschiedenen, verschachtelten Erzählebenen entsteht so neben einer individuellen Familien- zugleich eine kleine holländische Kriegs- und Nachkriegsgeschichte. 
TOBIAS SEDLMAIER
  
Marcel Möring: Modellfliegen. Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2016. 128 Seiten, 9,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Für Nico Bleutge ist der niederländische Autor Marcel Möring ein Meister "der Andeutung und des sinnlichen Details", worin für den Kritiker vielleicht sogar der Schlüssel zu dessen sensationellem Erfolg in seiner Heimat liegt. In "Modellfliegen" kann man sich über weite Strecken von dieser Meisterschaft überzeugen: Darin legt der Schriftsteller viele flüchtige Spuren und Eindrücke aus, die dennoch auf eine historische Darstellung abzielen. Im Bild einer doppelt belichteten Fotografie findet der Kritiker denn auch eine treffende Allegorie auf Mörings literarische Strategie, die einander überlagernde "Erinnerungsschichten" skizziert: Hinter der Schilderung einer Kindheit liegt die Erinnerung an die Schoah, vor der die Eltern geflohen sind. Die drohenden Kitschfallen umgeht der Autor mit einigem literarischen, von der Übersetzung behutsam vermitteltem Geschick, freut sich der Rezensent, der sich allerdings umso mehr darüber ärgern muss, dass der Autor sein kunstvoll errichtetes System der Andeutungen und Verwehungen am Ende durch eine zusätzliche, allzu gewaltsam in den Roman geholte Zeitebene ans Konkrete preisgibt.

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