Produktdetails
  • Verlag: Sauerländer
  • Seitenzahl: 32
  • Altersempfehlung: 4 bis 6 Jahre
  • Abmessung: 240mm x 255mm
  • Gewicht: 358g
  • ISBN-13: 9783794148035
  • ISBN-10: 3794148037
  • Artikelnr.: 09347328
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.04.2001

Einmal leben wie ein Hund: Tante Bella verhält sich anders als sonst

Zweimal hingucken muß man hier. Denn derart selbstverständlich und zufrieden, wie der Hund Karlchen da auf dem Stuhl sitzt, könnte man glauben, ihm habe das Menschsein schon immer in den Hundeadern pulsiert. Doch das Vertauschte-Welt-Spiel dauert natürlich nicht ewig.

Zweimal hingucken muß man auch, was den Stil der llustrationen anbelangt. Allzusehr scheint Kathrin Schärer sich bei dem bekannten Kinderbuchzeichner Wolf Erlbruch anzulehnen. Noch bis in die kleine Nasenspitze der symphatischen Tante Bella ist dessen humorvoller und irritierender Strich erkennbar. Diesen Mangel an Originalität macht auch die Dramaturgie der Geschichte nicht wett, die allzu vorhersehbar bleibt. So reizvoll manche Doppelseite und gerade die an Suchbilder erinnernden Straßenszenen sind, wo Hunde ihre Herrchen Gassi führen - am Ende der Lektüre steht vor allem die Enttäuschung darüber, von diesem ambitionierten Buch kaum überrascht worden zu sein. (Kathrin Schärer: "Bella bellt und Karlchen kocht". Verlag Sauerländer, Aarau, 2001. 32 S., geb., 26,80 DM. Ab 4 J.)

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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In einer Doppelbesprechung rezensiert Ursula Sinnreich zwei Kinderbücher, in denen es um "Verkehrung der Verhältnisse" geht: Zwischen Freund und Feind bzw. zwischen Mensch und Tier.
1.) Eric Battut: "Der rote Max" (Bohme-Press)
Sinnreich zeigt sich sehr angetan von diesem Buch, das bereits den französischen Kinderbuchpreis erhalten hat. Gar eine "Parabel der Menschlichkeit" wird ihrer Ansicht hier transportiert. Denn die Geschichte erzählt, wie der Leser erfährt, von einem Kater, der ein Vogelei nur deswegen ausbrütet, um den Piepmatz später zu futtern. Doch dann schließen die beiden Freundschaft. "Weit mehr als eine Erzählung aus dem Tierreich" ist dies, findet die Rezensentin und lobt die "Einfachheit und Klarheit", mit der der Autor die Verwandlung dargestellt habe. Besonders gefällt ihr auch die bildliche Darstellung, bei der der Größenunterschied zwischen Kater und Vogel eine besondere Rolle spielen.
2.) Kathrin Schärer: "Bella bellt und Karlchen kocht" (Sauerländer)
Sinnreich erläutert, dass in diesem Buch der Hund Karlchen vorübergehend ganz menschlichen Tätigkeiten (wie duschen, kochen, Computer spielen und Zeitung lesen) nachgeht, während Frauchen Bella auf allen Vieren auf dem Fußboden krabbelt. Die Idee scheint die Rezensentin recht amüsant zu finden, doch auch die Einfachheit der Sprache und Bilder haben ihrer Ansicht nach großen Reiz. Menschen erscheinen demnach vor allem als kugelig und beinahe nur durch ihre Kleidung unterscheidbar, die Tiere hingegen werden, so die Rezensentin, wesentlich differenzierter dargestellt. Ein Buch, das man "nur zuklappt, um es wieder von vorne beginnen zu können", so das Urteil der Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH
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