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Gary wird zwar Blacky genannt, aber er ist ein Goonya, ein Weißer. Mit den Nungas, den Aborigines, hat er nichts zu tun. Das ändert sich, als Dumby Red, ein Aborigine, neu in Garys Footballmannschaft kommt. Blacky und Dumby werden Freunde, aber in dem kleinen australischen Ort ist das alles andere als normal. Und Blacky muss die Erfahrung machen, dass die Unterscheidung `wir Goonyas, ihr Nungas` nicht nur sinnlos ist - sie kann auch tödlich sein.
Auszeichnungen: Deutscher Jugendliteraturpreis , Nominierungsliste 2002 (03/2002) | Deutsche Unesco-Kommission , Nominierung für Internationalen Unesco-Preis für Kinder- und Jugendliteratur (05/2002)
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Produktbeschreibung
Gary wird zwar Blacky genannt, aber er ist ein Goonya, ein Weißer. Mit den Nungas, den Aborigines, hat er nichts zu tun. Das ändert sich, als Dumby Red, ein Aborigine, neu in Garys Footballmannschaft kommt. Blacky und Dumby werden Freunde, aber in dem kleinen australischen Ort ist das alles andere als normal. Und Blacky muss die Erfahrung machen, dass die Unterscheidung `wir Goonyas, ihr Nungas` nicht nur sinnlos ist - sie kann auch tödlich sein.

Auszeichnungen:
  • Deutscher Jugendliteraturpreis , Nominierungsliste 2002 (03/2002)
  • Deutsche Unesco-Kommission , Nominierung für Internationalen Unesco-Preis für Kinder- und Jugendliteratur (05/2002)
  • Autorenporträt
    Phillip Gwynne wuchs mit sieben Geschwistern auf dem Land, im Süden von Australien auf. Er ist Meeresbiologe und arbeitete u. a. als Programmierer und Lehrer.
    Rezensionen

    Süddeutsche Zeitung - Rezension
    Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.12.2001

    Sommer mit den Maccas
    Phillip Gwynne erzählt von seiner australischen Jugend
    Ein Winter, ein Sommer, in einem Fischerkaff an der südaustralischen Küste. Die Tage vergehen in dasiger Gleichgültigkeit, und die Zukunft bietet keine wirklich großen Aussichten. Ein Junioren-Finale zieht alle Aufmerksamkeit auf sich, Australian Football – das ganz anders ist als das amerikanische, das Spielfeld ist oval. Eine Meisterschaft, die schließlich errungen wird in allerletzter Sekunde und eher aus Zufall.
    Phillip Gwynnes Roman war ein Bestseller unter den australischen Jugendbüchern, die Verfilmung wird im Januar 2002 auf Robert Redfords Sundance Festival und im März auf dem Adelaide Festival präsentiert. Das Buch ist gespickt mit markanten „Aussieismen”, Sprüchen und Formeln aus dem australischen Slang – der Originaltitel Deadly, unna? wäre etwa mit Tödlich, nicht wahr? zu übersetzen.
    Es ist die Geschichte von Blacky, das ist Gary Black, aus einer großen Unterklassenfamilie. Eine Geschichte von der Unsicherheit der Jugend, die in Australien zusammengeht mit den Reibungen zwischen den Rassen: Wir Goonyas, ihr Nungas. BOONGS, VERPISST EUCH steht an einer Schuppenwand an der Landungsbrücke – eine Art australischer Ausländerfeindlichkeit. Nur das Footballteam ist eine gemischte Mannschaft, und Gary muss von einem Tag auf den anderen den Ruck spielen, den entscheidenden Part im Team. Footy ist immer präsent in den Köpfen der Jungen, und allemal wird kräftig gefurzt. Die Aussichten sind schlecht, in der nächsten Saison sind die Schwarzen nicht mehr dabei.
    Eine Familiengeschichte, ironisch aber herzlich: „Guten Abend, Geschwister von ehedem”, grüßt Gary beim Heimkommen, „wichtige Bezugspersonen meines sozialen Umfelds.” Es gibt Diskussionen – ob Drei Mädchen und drei Jungen angeschaut wird im Fernsehen. Und die Nachspeise findet nicht immer Begeisterung – zu oft Brotpudding. Der Vater ist als Bezugsperson nicht sehr stark, er verachtet Gary. Der ist ein Feigling für ihn, weil er eines Nachts Schiss hatte, draußen auf stürmischer See.
    Die Landungsbrücke ist das Zentrum des Jungenlebens. Dort verkauft der alte Darcy seine Gents, jene Würmer, bei denen der Fangerfolg garantiert ist. Auch Cathy kommt dorthin, das Mädchen von den „Maccas”, den McDermotts, die aussehen wie Amerikaner und deren Kinder aufs College gehen, die jedes Jahr in ihrer „Hütte” ein paar Wochen Ferien machen. Eine Liebesgeschichte. Gary erklärt Cathy, wie man einen Tintenfisch fangen kann. „Er ist misstrauisch. Er traut mir nicht. Wenn ich die Schnur einholen will, lässt er jedes mal wieder los ... Er weiß halt, dass da der Wurm dran ist.” Cathy lacht. „Lachte sie mich aus? Wegen meiner tintenverklecksten Kleidung? Meiner verhedderten Zunge? Der erheblichen Abweichungen meiner Schlussbissstellung?”
    Eine Vertrauensgeschichte. Am andern Ende der Peninsula, der Halbinsel, liegt der Point, das Aborigines-Reservat. Bei einem Überfall wird Dumby Red erschossen, Gary geht als einziger Weißer zur Beerdigung des Freundes. Mit einer Krawatte, trotz des Marmeladeflecks drauf. Dort löst sich alles in Stille auf. Wie war das mit dem heiklen Tintenfisch? „Man muss langsam machen . .. weil er dann Vertrauen fasst.” Darf ich auch mal, fragt Cathy. Beim Sterben ändert der gefangene Tintenfisch die Farbe seiner Haut, gibt seltsame Sauggeräusche von sich. Vertrauen kann tödlich sein. Deadly, unna?
    FRITZ GÖTTLER
    PHILLIP GWYNNE: Wir Goonyas, ihr Nungas. Aus dem australischen Englisch von Cornelia Krutz-Arnold. Verlag Sauerländer 2001. 285 Seiten, 29,95 Mark.
    SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
    Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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    Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

    Was so schwierig darzustellen ist - der mühsame Weg in die Mündigkeit -, steht im Zentrum zweier Bücher, die Olivier Löffler bespricht: "Fahrkarte nach Heaven" von Angela Johnson.und "Wir Goonyas, Ihr Nungas" von Phillip Gwynne. Traditionell, bodenständig, aber überzeugend erzählt erscheint dieses Debüt dem Rezensenten. Er bezeichnet es als "im umfassenden Wortsinne großen Jugendroman" .Ein "ausdifferenziertes Tableau markanter Charakterköpfe" und längere Exkurse, zum Beispiel über die Aufzucht von Maden, lassen dem Rezensenten dieses Buch über eine unverhoffte Adoleszenz in der australischen Provinz in goldnem Licht erscheinen.

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