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Ein faszinierender Reisebericht mit einer Vielzahl farbiger Illustrationen von Sven Nordqvist über die letzte Fahrt der »Götheborg«, eines Seglers der Ostindischen Kompanie, zugleich eine Fundgrube von Informationen über die Zeit vor mehr als 250 Jahren. Schiffe, die verloren gingen, an Felsenriffen und Eisbergen zerschellten oder dem Sturm zum Opfer fielen, beschäftigen seit jeher unsere Phantasie. Warum sank die Titanic? Warum kenterte die Wasa? Und warum lief die Götheborg, ein Segler der Ostindischen Kompanie, bei der Rückkehr aus China am 12. September 1745 unweit ihres schwedischen…mehr

Produktbeschreibung
Ein faszinierender Reisebericht mit einer Vielzahl farbiger Illustrationen von Sven Nordqvist über die letzte Fahrt der »Götheborg«, eines Seglers der Ostindischen Kompanie, zugleich eine Fundgrube von Informationen über die Zeit vor mehr als 250 Jahren. Schiffe, die verloren gingen, an Felsenriffen und Eisbergen zerschellten oder dem Sturm zum Opfer fielen, beschäftigen seit jeher unsere Phantasie. Warum sank die Titanic? Warum kenterte die Wasa? Und warum lief die Götheborg, ein Segler der Ostindischen Kompanie, bei der Rückkehr aus China am 12. September 1745 unweit ihres schwedischen Heimathafens auf Grund, voll beladen mit Seide, Tee und Porzellan? Aus der Sicht eines Vierzehnjährigen, der sich als blinder Passagier an Bord geschmuggelt hat, erzählt dieses Buch von der letzten, mehr als zwei Jahre dauernden Fahrt der Götheborg, ihren Entbehrungen, Strapazen und Abenteuern. Ein faszinierender Reisebericht für Jung und Alt, zugleich eine Fundgrube von Informationen über die Zeit der Ostindiensegler vor mehr als 250 Jahren. Mit farbigen Illustrationen von Sven Nordqvist, der auch den zweiten, historischen Teil des Buches geschrieben hat.
Autorenporträt
Sven Nordqvist, 1946 in Helsingborg geboren und in Halmstad aufgewachsen, studierte in Lund Architektur. Eigentlich wollte er schon damals Zeichner werden, doch er wurde von mehreren Kunsthochschulen abgelehnt. Nach dem Studium arbeitete Nordqvist zunächst als Architekt und Dozent an der Hochschule für Architektur in Lund. Nach einigen Jahren versuchte er trotzdem, seinen Lebensunterhalt als Zeichner zu verdienen, zunächst in einer kleinen Werbefirma, später mit der Illustration von Schulbüchern und Romanen, Plakaten und Gratulationskarten und auch Bilderbüchern. Nebenher nahm er an einem Fernkurs in Zeichnen teil. Seit Nordqvist 1983 bei einem Kinderbuch-Wettbewerb den ersten Preis gewann, zeichnet er nur noch das, was er wollte, nämlich Kinderbücher. Für sein Gesamtwerk wurde er mit dem Elsa-Beskow-Preis und dem Ann-Marie-Lunds-Encyklopädiepreis ausgezeichnet.

Mats Wahl, geboren 1945 auf der Insel Gotland, lebt als Dozent für Pädagogik und Psychologie in Stockholm. Neben zahlreichen Auszeichnungen in seinem Heimatland Schweden erhielt er den Deutschen Jugendliteraturpreis.

Angelika Kutsch, geb. 1941 in Bremerhaven, ist Autorin mehrerer Kinder- und Jugendbücher und Übersetzerin aus dem Schwedischen. Für beides wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Angelika Kutsch lebt in Hamburg und Schweden.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.02.2000

Als Schiffsjunge nach China
Ein spannendes Sachbuch über den Ostindienhandel
Am 12. September 1745 kehrte die Götheborg, ein mittelprächtiges Schiff der schwedischen Handelsgesellschaft „Ostindische Kompanie”, von ihrer eineinhalbjährigen Chinareise zurück. In Kanton waren riesige Mengen an Porzellan, Seide und Tee eingekauft worden. Kurz vor der Landung lief die Götheborg auf Grund. War die Ladung schon vorher veräußert worden? Der Vorgang wurde nie aufgeklärt.
Die vielfach preisgekrönten Jugendbuchautoren Mats Wahl und Sven Nordqvist haben sich zu diesen historischen Daten und Fakten eine spannende Geschichte ausgedacht. Der halbwüchsige Anders, blinder Passagier zunächst, dann als Kajütenjunge eingesetzt, nimmt in der vom „Superkargo” und Kapitän angeführten Besatzungshierarchie von etwa 150 Mann die unterste Stelle ein; für uns, die Leser, steht er als Erlebenszentrum und Identifikationsfigur ganz oben.
Die lange Reise ist durchaus kurzweilig erzählt. Eigentlich hätte es des üblen Komplotts der Verantwortlichen gar nicht bedurft, um unsere Neugier bis zuletzt wach zu halten. Das Leben an Bord mit seinen strengen Regeln und Bräuchen (die Meerestaufe am Äquator!), seinen Unglücks- und Todesfällen, die fürchterlichen Unwetter, die Zwischenaufenthalte in Cádiz und auf Java (wo es die heimtückischen „Crocodyle” gibt), das fremdartige Treiben in Kanton. All das ist fesselnd genug. Freilich, ohne die farbigen Bilder, die mehr Platz einnehmen als der Text, läse sich die Geschichte wie ein Opernlibretto ohne Musik. Man kann in ihnen spazieren gehen und hundert Kleinigkeiten entdecken, die mehr über das Geschehen sagen, als es Worte tun können. Manche Figuren kamen mir merkwürdig bekannt vor. Natürlich! Sven Nordqvist ist ja der Autor der wunderbaren Bilderbuchgeschichten vom alten Pettersson und Kater Findus.
Ein ausführlicher Anhang stillt den angefachten Wissensdurst. Man erfährt alles über den schwedischen Handel mit Ostindien, den Verlauf und die Gefahren der Reise, den Bau und die Einrichtung der Schiffe, die Navigationsinstrumente, das (gar nicht lustige) Leben der Matrosen, die Handelswaren und die chinesischen Mandarine und Kaufleute. Im 18. Jahrhundert kam China in der vornehmen europäischen Welt in Mode. Auch darüber informiert der fabelhafte Anhang. Wenn es Frühling wird, nehme ich das Buch in den Nymphenburger Park mit, setze mich vor die Pagodenburg und blättere noch einmal lustvoll darin. (ab 10 Jahre)
ALBERT VON SCHIRNDING
SVEN NORDQVIST / MATS WAHL: Die lange Reise. Geschichte eines Ostindienfahrers. Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch. Oetinger Verlag 1999. 104 Seiten, 29,80 Mark.
Illustration aus Sven Nordqvist, Mats Wahl: Die lange Reise.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.1999

Schiff ohne Hafen
Als blinder Passagier auf der "Götheborg"

Keine Panik auf der Titanic? Alles klar auf der Andrea Doria? Die Entdeckung unbekannter Länder, die Erkundung der Welt, gleichviel ob aus reiner Neugier oder auf der Suche nach Ruhm und Schätzen, geht nicht ohne Risiko ab. Für ein paar Jahrtausende war die Schiffsreise das Äußerste an Risiko, was man wagen konnte. Schiffbruch und Schiffsuntergänge wurden so gewissermaßen die normalerweise erwartbare Konsequenz der Seefahrt. Oder, wie der Philosoph Hans Blumenberg meinte, der glücklich erreichte Hafen und die heitere Meeresstille sind nur trügerische Aspekte einer so tiefen Fragwürdigkeit. Weil das so ist, können wir nie genug bekommen von Geschichten über Seereisen und Schiffbrüche, über Piraten, blinde Passagiere, Meutereien, fremde Länder, Schatzinseln, die Atmosphäre der Häfen und nicht zuletzt auch über das triumphale Gefühl, nach Hause zu kommen.

So war es schon mit Odysseus. Seine Nachfahren mögen andere Gründe für ihren Aufbruch gehabt haben und waren gewiss nicht so direkt abhängig von den irgendwie aber doch erzieherischen Launen der Götter. An deren Stelle ist die kaum erzieherische Meteorologie getreten; und im 18. Jahrhundert ging es den Reedern und Kapitänen, den Supercargos der großen Handelsgesellschaften und den blinden Passagieren schon nicht mehr um die Entdeckung des Unbekannten, vielmehr ums blendende Geschäft. Das war trotzdem schwierig genug und blieb ein gefährliches Abenteuer.

Mats Wahl und Sven Nordqvist erzählen die Geschichte des schwedischen Seglers Götheborg. Auf der Rückreise von Kanton in China, voll beladen mit Porzellan, Seide und Tee, lief die "Götheborg" am 12. September 1745 ganz kurz vor ihrem Zielhafen auf Grund. Die Ursache dieses Unglücks wurde niemals herausgefunden. Wahl und Nordqvist haben den historischen Faden hier aufgenommen und spinnen ihn weiter ins Fiktive hinein. Ihre Gewährsperson ist der arme Junge Anders, den es vom Land in die Hafenstadt Götheborg verschlagen hat. Zufall oder Schicksal bringen ihn an Bord des gleichnamigen Schiffes, das gerade zur großen Reise nach China aufbricht. Häufig von der Seekrankheit und anderem Unbill geplagt, betrachtet Anders mit großen Augen, was in dieser für ihn völlig unbekannten, für Wochen und Monate abgeschotteten Schiffs-Welt vor sich geht. Diese Welt ist wirklich keine Idylle; es geht meistens ziemlich brutal zu unter den Matrosen. Die wenigen Landgänge zwischendurch bieten kaum Erholung; denn die Fremde zu erleben ist immer anstrengend.

Irgendetwas stimmt mit dem Schiff und der Besatzung nicht. Es gibt Komplotte und besondere Verabredungen zwischen einzelnen Gruppen unter den Matrosen. Selbst bei dem freundlichen Schiffspastor weiß man nicht so recht, woran man ist. Geld wechselt heimlich den Besitzer.

Die Geschichte, die mit dem Untergang der "Götheborg" und der erfolglosen Untersuchung dieses Unglücks endet, steckt voller Spannung. Man weiß zwar, was mit dem Schiff passiert, aber was aus Anders wird, bekommt man erst am Schluss heraus. Der Erzählton bleibt immer nüchtern und lakonisch, selbst wenn absonderliche und exotische Vorgänge geschildert werden. Die vielen Bilder bieten dazu einen hübschen Kontrast. Nordqvist, der Findus und die ganze freche Fabeltierwelt rund um den Bauern Pettersson erfunden hat, hält hier seine Phantasie im Zaume. Aber manchmal lässt er sie doch ein ganz klein wenig in die Zügel schießen, und das Ergebnis ist hochvergnüglich.

Lehrreich ist es auch, denn im Anschluss wird in einem ausführlichen und ebenfalls reich bebilderten Anhang erklärt, was die Ostindische Kompanie war, welche Reiserouten ein Ostindienfahrer damals nahm, wie die Segelschiffe gebaut waren, wie sich das Leben an Bord abgespielt hat, welche Waren man in Asien einkaufte und was man, wenn man heil zurückkehrte, damit verdiente. All das wird so munter und gar nicht oberlehrerhaft erzählt, dass man gar nicht merkt, wie man unversehens zu einem Experten in der Geschichte des europäischen Chinahandels vor 250 Jahren wird.

Anders bleibt gesund und übersteht alle Gefahren unversehrt. Vielleicht wird er sogar heiraten. Eine entscheidende Voraussetzung dafür hat er ja jetzt: Er wird später Frau und Kindern immer genug zu erzählen haben.

WILFRIED VON BREDOW

Sven Nordqvist, Mats Wahl: "Die lange Reise. Geschichte eines Ostindienfahrers". Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch. Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 1999. 101 Seiten, 29,80 DM. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Stefan Henz zeigt sich in seiner Rezension glaubhaft angetan von diesem Buch über die Seefahrt im 18. Jahrhundert. Er begrüßt, dass die Geschichte vom Schiffsjungen Anders realistisch vom Leben auf den Schiffen erzählt und dass die Not, die Beengtheit und die Angst dieses Lebens nicht einfach einer oberflächlichen Abenteuerromantik geopfert werden. Das Buch glänzt nach Henz durch seinen Sachanhang und auch durch Nordquists "dramatische" und "detailreiche" Illustrationen.

© Perlentaucher Medien GmbH