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Ein Ruf aus der Stille ist ein provozierender Appell an die Gesellschaft, ein Buch, das in Frankreich großes Aufsehen errege und zum Bestseller wurde.
Brigitte Bardot, eine lebende Legende, die ihr Publikum weltweit begeistert hat, kritisiert mit schonungsloser Offenheit unsere Gesellschaft, ihren aufs rein Materielle abzielenden Opportunismus, die Gefahr der zwischenmenschlichen Gleichgültigkeit und den Verfall der Werte. Gleichzeitig erinnert sie sich an jene Zeit, als sie, internationales Idol für Generationen, die Erkenntnis gewann, dass Erfolg nicht zur Erfüllung führt, wenn die…mehr

Produktbeschreibung
Ein Ruf aus der Stille ist ein provozierender Appell an die Gesellschaft, ein Buch, das in Frankreich großes Aufsehen errege und zum Bestseller wurde.

Brigitte Bardot, eine lebende Legende, die ihr Publikum weltweit begeistert hat, kritisiert mit schonungsloser Offenheit unsere Gesellschaft, ihren aufs rein Materielle abzielenden Opportunismus, die Gefahr der zwischenmenschlichen Gleichgültigkeit und den Verfall der Werte.
Gleichzeitig erinnert sie sich an jene Zeit, als sie, internationales Idol für Generationen, die Erkenntnis gewann, dass Erfolg nicht zur Erfüllung führt, wenn die Inhalte fehlen. So beschloss sie, sich beherzt auf einen schwierigen Kampf einzulassen: den Schutz der Tiere, deren Freiheit sie mit aller Leidenschaft verteidigt. Ihnen gilt jetzt ihr Leben.
Ein Buch, das von Erinnerungen und Begegnungen erzählt, das berührt und aufrütteln will. Es zeigt uns eine andere Seite der ehemals gefeierten Filmschauspielerin, ihren mutigen Einsatz und ihr gesellschaftskritisches Engagement.

Autorenporträt
Brigitte Bardot wurde 1934 in Paris geboren. Nach Abschluss der Schauspielschule bekam sie 1952 bereits ihr erstes Engagement. Als ihr eigentlicher Entdecker galt Roger Vadim. Sein Film „Und immer lockt das Weib“ (1956) war der Beginn ihrer internationalen Karriere. Herausragend war ihre Leistung als Schauspielerin in »Die Wahrheit« (1960) von Henri-Georges Clouzot, in »Privatleben« (1962) und »Die Verachtung« (1963) von Jean-Luc Godard. In dem Film »Viva Maria« (1965) von Louis Malle konnte sie ihr komödiantisches Talent beweisen. Brigitte Bardot wurde zu einer Ikone des zeitgenössischen Films, bis sie sich 1974 aus dem Filmgeschäft zurückzog. Von da an widmete sie sich dem Tierschutz und lebt heute zurückgezogen in ihrem Haus in Saint Tropez.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.03.2004

Scheltworte der Schönsten
Brigitte Bardot rechnet mit der Gegenwart ab / Von Lorenz Jäger

Pfuscht ruhig weiter der Natur ins Handwerk, ruft sie in ihrem Zorn aus. Es gibt keinen Konservativismus, der sich nicht auf die heilenden Kräfte der Natur beziehen würde - wie es keine Linke gibt, die nicht versuchen würde, den größtmöglichen Abstand von der Natur zu gewinnen. Aber ist sie, die einst in dem Film "Viva Maria" mit Jeanne Moreau zur fröhlichen Revolutionsikone der Achtundsechziger wurde, denn konservativ? Ja, und dies in einem spezifischen Sinn. Für Brigitte Bardot ist die Natur, von der her ihre Plaudereien argumentieren, zunächst die eigene, die einer schönen Frau. Sogleich hat sie damit den Gegner gefunden: die Uni- oder vielmehr Homosexualisierung der Gesellschaft, die Verweichlichung der Männer, die künstliche Befruchtung, die Schönheitschirurgie - und die Pornokratie der Gegenwart.

Manchmal erschrickt sie vor dem eigenen Spiegelbild. Als sie 1963 in Godards Film "Die Verachtung" ihrem Partner Michel Piccoli die Worte "Hurensohn, Arschloch, Schwein, verdammte Scheiße" entgegenschleuderte, ahnte sie nicht, daß dieser Ton eines Tages zur Normalität des Fernsehens werden würde: "Selbst der harmloseste Krimi zwingt uns heute, eine Viertelstunde lang Praktiken des Kamasutra über uns ergehen zu lassen, auf die wir gerne verzichten würden." Brigitte Bardot ist nicht die einzige, die die ungehemmte Sexualisierung beklagt. Mancher oder manche, die einmal an Rebellion dachten, müssen nun erleben, daß etwas anderes herausgekommen ist: die Anomie.

Und das Chaos sieht Brigitte Bardot ausbrechen, wo sie auch hinschaut: streikende Staatsdiener, aggressive Muslime, Jugendbanden, demonstrierende Homosexuelle. In der Schule verfällt die Disziplin, leistungsschwache Schüler, so entnehmen wir ihrem Buch, werden im Bürokratesischen als "Lernende mit unterschiedlichem Erfolg" bezeichnet. Von der herrschenden Klasse ist sie enttäuscht; die Politiker, so glaubt sie, hätten "Bammel" vor den verheerenden Überlieferungen der Achtundsechziger. Sie wünscht sich einen Bildungsminister, der "endlich mit der Faust auf den Tisch schlüge". Man erkennt die Sprache des Populismus - und man erträgt den Rundumschlag über weite Strecken, weil er mit der niemals zu ruinierenden, charmanten, geistvollen Frechheit des französischen Chansons vorgetragen wird.

Die andere Natur, in deren Namen Bri gitte Bardot spricht, ist die der Tiere. Unter Frankreichs Muslimen hat sie sich mit ihrem Kampf gegen deren Schlachtfeste keine Freunde gemacht. Erschreckendes teilt sie über die Pelzverarbeitung mit. In eher meditativen Kapiteln, die durch Kursivierung vom polemischen Text abgesetzt sind, läßt sie ihr eigenes Leben im Kreis ihrer Tiere Revue passieren - nicht nach Art der Naturapostel und Waldschrate, sondern mit einem Glas Champagner und einer Zigarette dazwischen.

Sehnsüchtig beschwört sie die Zeit ihrer Jugend: "Die Glocken läuteten zur Sonntagsmesse. Die Landpfarrer hielten ihren Schäfchen flammende Reden von der Kanzel herunter. Die Messe wurde auf Latein gelesen, dem Kruzifixus zugewandt, mit dem Rücken zur Gemeinde, und ohne Mikrophon. Das Leben war schön, das im Aufbau befindliche Frankreich war authentisch, patriotisch und chauvinistisch." Wer etwas über die Wählerschicht erfahren will, die vor zwei Jahren mit fast achtzehn Prozent für Le Pens "Front National" stimmte, wird in diesem Buch wertvolle Aufschlüsse finden.

Brigitte Bardot: "Ein Ruf aus der Stille". Rückbesinnung und Auflehnung. Aus dem Französischen von Antoinette Gittinger. Verlag Langen Müller, München 2004. 224 S., Abb., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Aufschlussreiches über die Wählerschicht, die Le Pens "Front National" vor zwei Jahren einen Erfolg von 18 Prozent bescherte, findet Lorenz Jäger in Brigitte Bardots "Ein Ruf aus der Stille". Wie er berichtet, wechseln konservativ-polemische Passagen, in denen Bardot mit streikenden Staatsdienern, aggressive Muslimen, disziplinlosen Schülern und demonstrierenden Homosexuellen abrechnet, mit solchen ab, in denen sie sehnsüchtig die Zeit ihrer Jugend beschwört. Eines vernimmt Jäger im ganzen Buch überdeutlich: die "Sprache des Populismus". Dennoch fällt sein Urteil recht milde aus: Man erträgt Bardots Rundumschlag über weite Strecken, resümiert Jäger, "weil er mit der niemals zu ruinierenden, charmanten, geistvollen Frechheit des französischen Chansons vorgetragen wird".

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