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Im Unterschied zu einer bloßen 'Geschichte' der literarischen Kommunikation geht eine Archäologie vor diese Geschichte zurück und fragt nach den Vorstufen und Quellgründen des Literarischen. Was eine solche 'Archäologie' anstrebt, ist eine kulturanthropologische Ausweitung der Literaturwissenschaft in Richtung auf eine neue literarische Anthropologie.
'Einsamkeit' ist ein Thema der Literatur in diesem umfassenden Sinne des anthropologischen Diskurses. Der literarische Text erweist sich an diesem Thema als Medium einer ethischen, religiösen, soziologischen Reflexion auf den Menschen - vom
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Produktbeschreibung
Im Unterschied zu einer bloßen 'Geschichte' der literarischen Kommunikation geht eine Archäologie vor diese Geschichte zurück und fragt nach den Vorstufen und Quellgründen des Literarischen. Was eine solche 'Archäologie' anstrebt, ist eine kulturanthropologische Ausweitung der Literaturwissenschaft in Richtung auf eine neue literarische Anthropologie.

'Einsamkeit' ist ein Thema der Literatur in diesem umfassenden Sinne des anthropologischen Diskurses. Der literarische Text erweist sich an diesem Thema als Medium einer ethischen, religiösen, soziologischen Reflexion auf den Menschen - vom altägyptischen Lebensmüden und Schiffbrüchigen, vom mesopotamischen und biblischen Hiob, von Philoktet und Prometheus, von der Vita des heiligen Antonius bis zu Petrarcas De Vita Solitaria, bis zu Molières Misanthrope, zu Hyperion und Manfred, zu Thoreaus Walden und Hesses Steppenwolf.
Autorenporträt
Aleida Assmann ist Professorin für Anglistik und Literaturwissenschaften in Konstanz.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eine etwas ambivalente Würdigung erfährt dieser Aufsatz-Sammelband durch Hans-Jürgen Schings. Schon zu Beginn seiner Besprechung führt er selbst das Thema ein durch ein Nietzsche-Zitat und muss doch gleich zugestehen, dass selbiger zusammen mit anderen "widerständigen Anwälten der Einsamkeit" in diesem Band nur "in Einsprengseln vorkommt". Denn es scheint den Herausgebern durchaus nicht um eine Rehabilitation der Einsamkeit zu tun zu sein, vielmehr halten sie es, laut Schings, mit Diderot, der meinte, "nur der Einsame ist böse". Die breit angelegte Auffächerung des Themas, wie sie in vielen Beiträgen - u.a. von Peter von Moos, Thomas Macho, Martina Wagner-Egelhaaf und Raimar Zons - hier geleistet wird, scheinen den Rezensenten immer wieder im Urteil schwanken zu lassen. Geht ihm der Rückgriff auf "Altägyptisches", das von Jan Assmann "revitalisiert" wird, "bis es beinahe aufgeklärte Züge annimmt", zu weit? Ist ihm die Interpretation "narrativer Muster", die der "Pädagogik notwendig einsamer `Elementarerfahrung`" z.B. bei Jean Paul, zu eindeutig? Oder hat er überhaupt wenig Sympathie für den kulturwissenschaftlichen Zugriff auf ein Thema, das quer durch Geschichte und Kunst so diversen Blickpunkten untergeordnet ist wie "Einsamkeit als Selbstbegegnung und Selbstverdoppelung", "Pathologien der Einsamkeit", "Einsamkeit als Charisma" und "Einsamkeit des Schreibenden"? Schings` uneingeschränkte Zustimmung finden offenbar nur wenige einzelne Aufsätze, wie beispielsweise Raimar Zons" Essay zu Paul Celan und einer "monologischen Kunst" oder Beiträge zur Diskussion von Einsamkeit "als philosophischer und literarischer Strategie". Immerhin gesteht er dem Band "Vielstimmigkeit und Liberalität" zu.

© Perlentaucher Medien GmbH
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