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Ein junger Kerl - Judokämpfer und Motorradfahrer - will Abstand gewinnen von Elternhaus und Freundin, die Welt erobern, sein Leben in die Hand nehmen und auf eigenen Beinen stehen. Er verschifft sein Motorrad nach Alaska und macht sich auf den langen Weg nach Süden - "Southbound" bis Feuerland. Mit erfrischender Naivität und Begeisterungsfähigkeit begegnet er Land und Leuten, die ihm, je weiter ihn seine etwas betagte Geländemaschine trägt, umso exotischer erscheinen. Und dann gibt es ja auch noch die anderen Globetrotter mit oder ohne Motorrad, denen er auf dem langen Weg durch den…mehr

Produktbeschreibung
Ein junger Kerl - Judokämpfer und Motorradfahrer - will Abstand gewinnen von Elternhaus und Freundin, die Welt erobern, sein Leben in die Hand nehmen und auf eigenen Beinen stehen. Er verschifft sein Motorrad nach Alaska und macht sich auf den langen Weg nach Süden - "Southbound" bis Feuerland.
Mit erfrischender Naivität und Begeisterungsfähigkeit begegnet er Land und Leuten, die ihm, je weiter ihn seine etwas betagte Geländemaschine trägt, umso exotischer erscheinen. Und dann gibt es ja auch noch die anderen Globetrotter mit oder ohne Motorrad, denen er auf dem langen Weg durch den amerikanischen Kontinent begegnet. Besuch von Zuhause trifft unterwegs ebenfalls ein. Überhaupt ist die Auseinandersetzung mit der Heimat ein ständiges Thema, denn auch Weltenbummler sind heute per E-Mail überall erreichbar. Außerdem strebt auch diese Reise einem Ende entgegen, und gleich hinter Feuerland liegen Koblenz und der Einstieg in die elterliche Firma - oder besser doch nicht? Aber bis zu dieser Entscheidung sind ja noch Tausende von aufregenden Motorradkilometern zurückzulegen, manche Bierchen zu trinken und viele Freundschaften zu schließen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Zwiespältig hat Rezensent "sg" dieses Buch aufgenommen. Dessen Beschreibung eines Motorrad-Selbstfindungstripps durch den amerikanischen Kontinent findet er zwar gelegentlich recht kurzweilig. Besonders, wenn es um die humoristische Aufbereitung von "Pleiten, Pech und Reifenpannen" oder kultureller Missverständnisse geht. Auch die Vermittlung des rauschhaften Lebensgefühls scheint nicht ohne Reiz zu sein. Langfristig jedoch geht dem Rezensenten das Schlenkern der Stile zwischen Tagebuchaufzeichnungen, Spontisprüchen und literarischem Road-Movie auf die Nerven, findet er die "anfangs noch originelle" sich dann aber ständig wiederholende Rocker-Rhetorik schließlich "schal und dröge". Weil sich der Autor für die durchreisten Länder kaum interessiert, bleibt für "sg" auch der informative Mehrwert dieses "heißen Ritts" durch die antiken südamerikanischen Kulturen letztlich auf der Strecke.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.04.2006

Pleiten, Pech und Reifenpannen

Vor seinem Eintritt in den Familienbetrieb der Eltern nimmt der junge Koblenzer Autor eine Auszeit per Motorrad und begibt sich auf einen Selbstfindungstrip entlang der legendären Panamericana, um neue Horizonte und Lebensformen auszuspähen. Auf seiner 55000 Kilometer langen Reise durch sechzehn Staaten von Alaska bis Feuerland erlebt Dan Hilgert wechselnde Fahrgemeinschaften, Wetterlagen und Seelenbefindlichkeiten. Allerdings hat sich die beschleunigte und ungebundene Fahrweise mitunter auf seine Schreibtechnik übertragen, die zwischen privater Tagebuchaufzeichnung, Sponti-Sprüchen und literarischem Road-Movie nur schwer einzuordnen ist. Vermittelt werden soll ohnehin eher ein Lebensgefühl als konkrete Botschaften, das Unterwegssein als Rausch, Selbstzweck und Therapie ohne tiefere Reflexionen. Hilgerts Bericht lebt dabei weniger von den schnell vorbeihuschenden Landschaften als von humoristisch aufbereiteten Pleiten, Pech und Reifenpannen, Zollstreitigkeiten, kulturellen Mißverständnissen und Kommunikationsproblemen, von den am Straßenrand sich en passant ergebenden Abenteuern und Amouren. In der Tat scheint sich der Autor mehr für Highways als für Hochkulturen, mehr für Mädchen, Meilen und Motoren als für Museen zu interessieren, so daß bei seinem heißen Ritt durch die antiken Kulturen der Inka und Azteken der informative Mehrwert auf der Strecke bleibt. Die anfangs noch originelle Rockerrhetorik und Lonely-Rider-Romantik aber entpuppt sich nach etlichen Wiederholungen in Redewendungen wie "ständig am Limit unterwegs" als schal und dröge. Auch wenn der Autor, der schon einmal mit seiner "Gummikuh" im Hotelzimmer übernachtet, die emotionale Beziehung zwischen Mensch und Maschine, den Zusammenhalt motorisierter Globetrotter und die Wahlverwandtschaften der Langzeitreisenden authentisch und durchaus prickelnd mitzuteilen weiß, scheint ihn die alltägliche Lebenswelt der Menschen "off road", etwa in den befahrenen Drittweltländern Südamerikas, nur höchst oberflächlich zu berühren.

sg

"Southbound. Mit dem Motorrad von Alaska nach Feuerland" von Dan Hilgert. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2005. 312 Seiten, 56 Farbfotos, zwei Karten. Gebunden mit Schutzumschlag, 19,90 Euro. ISBN 3-7688-1683-4.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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