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Und dann schaut man sich die Leute an. Und denkt, wären das jetzt die, mit denen ich abstürzen wollen würde. - Eine Reisegruppe am Flughafen. Man hat das Flugzeug verpaßt, das nächste geht früh am Morgen um vier. Statt zu schlafen, beginnt jemand zu erzählen. Zum Beispiel Christoph, der Lehrer, der überall Probleme wittert, oder Iris, die sich die Reise zum Geburtstag schenkt, obwohl sie gar nicht Geburtstag hat. Marcel, der mit seiner Großmutter eine letzte Reise plant, aber dann geht sie ohne ihn. Oder die ältere Frau mit dem unheilbaren Augenleiden und Froschlaich im Handgepäck. Und…mehr

Produktbeschreibung
Und dann schaut man sich die Leute an. Und denkt, wären das jetzt die, mit denen ich abstürzen wollen würde. - Eine Reisegruppe am Flughafen. Man hat das Flugzeug verpaßt, das nächste geht früh am Morgen um vier. Statt zu schlafen, beginnt jemand zu erzählen. Zum Beispiel Christoph, der Lehrer, der überall Probleme wittert, oder Iris, die sich die Reise zum Geburtstag schenkt, obwohl sie gar nicht Geburtstag hat. Marcel, der mit seiner Großmutter eine letzte Reise plant, aber dann geht sie ohne ihn. Oder die ältere Frau mit dem unheilbaren Augenleiden und Froschlaich im Handgepäck. Und schließlich der Reiseleiter, der alles bestätigt und im Busch den Marxismus entdeckt. Ein Wort gibt das nächste, man redet und redet, bis nichts mehr sicher ist, als ginge es ums Überleben.
Autorenporträt
Guy Krneta, geboren 1964 in Bern, lebt als freier Schriftsteller in Basel. Er war Dramaturg an der Württembergischen Landesbühne Esslingen und am Staatstheater Braunschweig sowie Co-Leiter des Theaters Tuchlaube und Dramaturg beim Theater Marie in Aarau. Krneta schrieb zahlreiche Theaterstücke, die mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet wurden.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In diesem "bemerkenswerten" Debut des Berners Guy Krneta geht es auf höchst "amüsante" und "abgründige" Weise um "Fortkommen und Sitzenbleiben", schwärmt die Rezensentin Sibylle Birrer. Fortkommen und Sitzenbleiben deshalb, weil es sich um eine Reisegruppe handele, die am Flughafen sitzen bleibt. Ihr Aufenthalt wird, durch die zahlreichen aufeinanderfolgenden Reisegeschichten, die sich die Gruppenmitglieder erzählen, zu einer Art "Lesereise vor Ort", zu einem "Panoptikum des Allzumenschlichen, heiter und abgründig, komisch bis grotesk". Alle Geschichten seien "aus zweiter Hand", und Krnetas Beschreibung dieses stammtischartigen Ringelreihens treibe "liebevoll skurrile bis erheiternd böse Blüten". Bemerkenswert an diesem Text, so Birrer, ist außerdem die Tatsache, dass er zwar im Berner Dialekt geschrieben ist, sich jedoch fernab von jeglicher Wurzelfolklore bewegt, fernab vom "dialektalen Heimatmuseum". Daher empfiehlt die Rezensentin, den Text laut zu lesen, denn so wird der geschriebene Berner Dialekt, mit seinen etwas seltsam und hermetisch anmutenden Konsonnantendoppelungen, verständlich. Doch keine Sorge: Der Band enthalte auch die Übersetzung ins Deutsche.

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