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Mit Homer begann die abendländische Literatur. Sein Menschheitsepos um die Abenteuer des listenreichen Odysseus und dessen Gefährten wurde zum Leitstern für die bedeutendsten Dichter von Vergil über Dante und Shakespeare bis in die Neuzeit. Noch heute erweist sich die "Odyssee", dieser "Triumph des Erzählens" (Virginia Woolf), als die sinnfälligste Metapher für das Leben des Menschen und sein Schicksal in der Welt. Manesse legt den Großklassiker in einer prachtvollen, illustrierten Referenzausgabe auf - für "Odyssee"-Kenner wie -Entdecker.
Nach langen Jahren der Belagerung und dem ersehnten
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Produktbeschreibung
Mit Homer begann die abendländische Literatur. Sein Menschheitsepos um die Abenteuer des listenreichen Odysseus und dessen Gefährten wurde zum Leitstern für die bedeutendsten Dichter von Vergil über Dante und Shakespeare bis in die Neuzeit. Noch heute erweist sich die "Odyssee", dieser "Triumph des Erzählens" (Virginia Woolf), als die sinnfälligste Metapher für das Leben des Menschen und sein Schicksal in der Welt. Manesse legt den Großklassiker in einer prachtvollen, illustrierten Referenzausgabe auf - für "Odyssee"-Kenner wie -Entdecker.
Nach langen Jahren der Belagerung und dem ersehnten Sieg über Troja zieht es König Odysseus zurück in die griechische Heimat. Doch die Überfahrt gestaltet sich gefahrenreich. Sie stellt die Einfallsgabe des ebenso klugen wie phantasievollen Helden in zahlreichen populär gewordenen Episoden auf eine harte Probe: Um sich aus der Gefangenschaft des Kyklopen Polyphem zu befreien, nennt sich Odysseus "Niemand" und sticht dem Riesen sein einziges Auge aus. Den Gesängen der zwitterhaften Sirenen widersteht der umsichtige König, indem er die Ohren seiner Gefährten mit Wachs verklebt und sich selbst an den Schiffsmast fesseln lässt - da lauert mit den Seeungeheuern Skylla und Charybdis bereits neue Bedrohung. Auf einem Floß kehrt Odysseus schließlich als einzig Überlebender nach Ithaka zurück und tötet in einem beispiellosen Rachefeldzug die aufdringlichen Freier seiner Frau Penelope.
Mit detaillierter Wirklichkeitsfülle, kräftig-erdnaher Sprache und differenzierter Figurenzeichnung entfaltet dieses Versepos die unerschöpflich reiche Welt des Altertums. Raffiniert-verschlungen erzählt es in vierundzwanzig Gesängen eine Lebensreise, die seit der Entstehung im 8. Jahrhundert v. Chr. als ein "Höhepunkt der Menschheit" (Hugo von Hofmannsthal) zum Kanon jeder Lesegeneration gehört. Die vorliegende sprachmächtige neue Übertragung in Versen wird ergänzt durch einen sorgfältigen Anmerkungsapparat mit Stellenkommentar und das Nachwort des Homer-Fachmanns Walter Burkert.
Autorenporträt
Homer ist der erste namentlich bekannte Dichter der griechischen Antike. Er lebte vermutlich gegen Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. in den von Griechen kolonisierten Gebieten Kleinasiens und gilt als Schöpfer der ältesten Werke der abendländischen Literatur: der Ilias, der Odyssee und der Homerischen Hymnen. Schon in der Antike wurde über Homers Person und Herkunft diskutiert: Smyrna, Athen, Ithaka, Pylos, Kolophon, Argos und Chios beanspruchten, als sein Geburtsort zu gelten. Über sein Leben ist wenig Genaues bekannt. Die ersten sicheren literarischen Zeugen sind Pindar, Heraklit und Simonides. Wahrscheinlich zog er als fahrender Sänger (Rhapsode) von Hof zu Hof und trug seine Lieder und epischen Dichtungen dem adligen Publikum vor. Armut und Blindheit werden ihm zugeschrieben, seine Teilnahme am Sängerkrieg in Chalkis und sein Tod auf Ios bleiben Vermutung.
Rezensionen
"Es ist, als spiegelte sich zum erstenmal die Welt in einer menschlichen Seele." Hugo von Hofmannsthal

"Dies ist ein Text ohne Ende für den Denkenden." Friedrich Nietzsche

"An dieser Stelle gilt es einen Illustrator zu feiern, der schon 'Gullivers Reisen' aus der Kinderbuchecke herausgemalt hat. Es gilt einen Verlag zu preisen, der es in jedem Jahr wagt, atemberaubende Entdeckungen auch unter dem scheinbar allzu bekannten zu machen. Und es gilt eine Übersetzungsleistung zu feiern, die seinesgleichen sucht. ... Selten hat es eine solche Lust bereitet, zu den Quellen zu gehen." Die Literarische Welt

"Ein Triumpf des Erzählens." Virginia Woolf

"Man hätte es kaum geglaubt, daß es genauer überhaupt, auch 'schöner' noch gehen könnte. Und doch ist das dem Schweizer Kurt Steinmann, dem wir schon manche vortreffliche Übertragung griechischer Tragödien verdanken, an vielen Stellen gelungen. ... Nicht mechanisch fällt bei Steinmann immer der Wortakzent mit dem Versakzent zusammen, das nimmt seiner Sprache die Schwere. Das ist in der langen Tradition deutscher Hexameter-Übersetzungen ein wenig gewagt, aber es ist schön und entlastet. Das tun auch die Illustrationen von Anton Christian, im Stil auf Frische bedacht wie die Sprache der neuen Übersetzung." Neue Zürcher Zeitung

"Man hätte es kaum geglaubt, dass es genauer überhaupt, auch "schöner" noch gehen könnte." Hans-Albrecht Koch in NZZ über Übersetzung

"Und es gilt eine Übersetzungsleistung zu feiern, die seinesgleichen sucht." Literarische Welt

"Steinmann überzeugt von Anfang an. Er setzt, das Original fest im Blick, von Anfang an auf Präzision [...] und schafft dabei, o Wunder, eine auffallend geschmeidige, flüssige und wohltuend melodische Nachdichtung. ... Locker, elegant, mit Feingefühl und ausgeprägtem Sprachsinn macht er aus dem alten Versepos ein überraschendes Lesevergnügen. Diese Übersetzung, so frisch und gar nicht kantig, ist ein Glücksfall. Und das Buch, das sie uns bietet, auch. Der Manesse-Verlag Zürich, vorzügliche Adresse für alle, denen die Schätze der Weltliteratur nicht schnuppe sind, die wissen, dass man hier Klassiker in exquisiten Ausgaben druckt, demonstriert uch in diesem Fall die hohe Schule der Schweizer Buchkunst... Eein Buch zum Schwärmen, gehüllt in dunkelblaues Leinen, geschmückt mit sechzehn herrlichen, großen Bildern von Anton Christian, und selbst der illustrierte Schuber ist eine Augenweide. Besser, verführerischer kann man für Homer nicht werben." lesart

"Die Leistung einer neuen Übersetzung wird niemals in den Hexametern bestehen. Sie sind die leichteste Übung. Schwierig ist es, die originalen Bilder und Metaphern und noch dazu in ursprünglicher Reihenfolge wiederzugeben, die festen Formeln unerschütterlich festzuhalten und das Prunkende und Üppige zu vermeiden [...] Kann man sagen, dass Steinmann in seiner Neuübersetzung das gelungen ist? Es ist ihm gelungen." Die Zeit

"Nicht nur leicht lesbar, sondern besonders zu empfehlen wegen der ausgiebigen Erläuterungen und dem Personenverzeichnis." Focus

"Eine sprachmächtige Übersetzung, die trotz des Versmaßes im zeitgemäßen Deutsch erscheint. Eine Leseschatz für Jung und Alt." Brigitte

"In strahlendem, neuen Deutsch von Kurt Steinmann." Die Welt am Sonntag
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.12.2007

Also sprach er – doch wie soll ihn der Leser betonen?
Auch in schönen Sandalen kann man stolpern: Kurt Steinmanns neue Versübersetzung der „Odyssee”
Über Johann Heinrich Voß, den sterblichen Dichter eigener Werke, aber unsterblichen Übersetzer der Klassiker des Altertums, witzelte man einst, er könne gar nicht mehr anders als in antiken Versmaßen reden. Auf Reisen soll er die Auskunft gegeben haben:
„Rektor in Eutin bin ich, logiere im Schwarzen Adler.”
Das ist ein Hexameter. Also ein sechshebiger reimloser Vers, in dem sechs auf der ersten Silbe betonte Daktylen (also lang-kurz-kurz, wie: rúm-ta-ta) jeweils durch Spondeen (rúm-rum) und im Deutschen auch durch Trochäen (rúm-ta) ersetzt werden können – wobei der letzte Daktylus im Vers immer unvollständig ist. Es ist also ein Hexameter, aber kein guter Hexameter. Denn während die Struktur des Verses im griechischen und lateinischen Vorbild von der Länge und Kürze der Silben bestimmt war, muss die anders funktionierende deutsche Dichtersprache die Hebungen – die Längen – statt dessen durch die natürliche Betonung der Wörter markieren (was beispielsweise dem Französischen mit seinen Endbetonungen gar nicht möglich ist). In dem zitierten Spottvers auf Voß nun muss man, um einen funktionierenden Hexameter zu bekommen, das holsteinische Städtchen Eutin, in dem Voß Schulrektor war, auf der ersten Silbe betonen, also: Eutin. Die richtige Betonung aber ist – wie in Schwerin etc. – Eutin. Der Vers holpert.
Johann Heinrich Voß selber aber machte bessere Verse als die, die ihn verlachten. In seiner Übertragung der irgendwann um 700 vor Christus entstandenen „Odyssee” (1781) verletzt Voß kaum einmal das Gebot, dass die Wörter so betont sein sollten, wie man sie auch in Prosa betont; und wenn, dann meist so, dass es dem Rhythmus des Verses nicht weh tut oder dass man es mit der besonderen Emphase des betonten Wortes begründen kann. In seiner etwas unübersichtlichen Schrift „Zeitmessung der deutschen Sprache” (1802) begründet Voß, warum man nicht zu schlampig sein darf, wenn man schon – was ja nicht selbstverständlich ist – Hexameter im Deutschen nachbildet; da heißt es im Vorwort:
„In Griechenland und Rom brauchte kein Jünger Homers oder der Alcäen über Silbenmessung und Verskunst sich auszulassen. Vor lebhaften, frohherzigen Hörern, deren zartes Ohr durch Übung gestimmt worden war, sangen sie ihre, als Göttergeschenk, willkommene Begeisterung in vielfachem Zauberschwunge der Harmonie; und hinterher fanden sich Grübler, die den tiefliegenden Ursachen des empfangenen Eindrucks, glücklich oder nicht, nachforschten. Bei uns dumpfen Buchstäblern ist das ganz anders. Wohlwissend, dass unser auf dem Blatt ruhender Vers in wenige Ohren, und nicht die empfindlichsten, tönen wird, scheuen oder verachten wir alle Kunstregel, und meinen dem Genius genug zu thun, wenn wir, was klingt und klappt, nur ungefähr herausfühlen. Wir haben Versmacher und Versleser und Versurteiler, die keinen Vers, auch nur im Groben, vortragen können, die kaum lang und kurz unterscheiden.”
Voß war also ein strenger Musenfreund; die bemerkenswerte Eleganz und Lesbarkeit seiner Übersetzungen verdankt sich auch der konsequenten Disziplin. Die Weimarer Klassiker, die sich mit dem Voß’schen Homer beschenkt sahen, fanden beim eigenen antikisierenden Versemachen seine Haltung in den Einzelheiten doch ein wenig zu strikt – so spricht Schiller in einem Brief an Goethe von den „Voßischen Rigoristen”, und Goethe schreibt zurück, Voß sei „am Ende denn doch überzeugt . . ., dass er ganz allein Hexameter machen kann und soll”. Trotz dieser Differenzen aber folgten auch ihre Verse durchgehend den grundsätzlichen Vorgaben des hexametrischen Taktes; den fünften Gesang von „Hermann und Dorothea” beginnt Goethe beispielsweise so: „Aber es saßen die drei noch immer sprechend zusammen, / Mit dem geistlichen Herrn der Apotheker beim Wirte, / Und es war das Gespräch noch immer ebendasselbe, / Das viel hin und her nach allen Seiten geführt ward.” Das klingt nicht viel anders als beim Sauhirten oder bei Nausikaa.
Freier, Phäaken und Kyklopen
Mit Homer kann man viel anstellen; man kann ihn als Zeitdokument des archaischen Griechenland nehmen, seine Märchenmotive ethnologisch vergleichen, ihn zum Autorenkollektiv auflösen, Odysseus zur Symbolfigur europäischer Geistesgeschichte machen und die mündlichen, der Improvisation geschuldeten Wurzeln der dichterischen Kunstsprache freilegen. Zugleich aber ist und bleibt die hindernisreiche Heimkehrgeschichte des Trojakämpfers von Ithaka mit all den Freiern, Phäaken und Kyklopen ein einheitliches Werk voller Witz und Humanität, Kraft und Farbe, Spannung und Zartheit, Grausamkeit und wilder Fabulierlust, intriganter Verschlagenheit und wahrer Gefühle. Und so ist eine neue deutsche Komplettübersetzung des gewaltigen Epos immer ein Ereignis. Noch dazu, wenn sie vom nie genug zu lobenden Klassikerverlag Manesse im bibliophilen, hochwertig gestalteten Großformat herausgebracht wird – in derselben Machart wie im vergangenen Jahr „Gullivers Reisen”; und erst recht dann, wenn die neue Übersetzung des Schweizer Schulmanns Kurt Steinmann es wagt, in hexametrischen Versen daherzukommen.
Mit Homer kann man viel anstellen: Das heißt auch, dass es ihm etwa so ergeht wie Bachs Matthäuspassion. Wie dieser auch durch einen krächzenden Provinzchor oder eine Tanztheater-Adaption nicht die Wucht und Kunst genommen werden kann, so bleibt in jeder Übersetzung genug Homer enthalten, um davon einen Gewinn zu haben. Das muss deshalb gesagt werden, weil Steinmanns Übersetzung leider, leider nicht als gelungen bezeichnet werden kann. Zwar ist sie sorgfältig nach dem Stand der Forschung und anhand der einschlägigen neueren Kommentare erarbeitet und bietet so gewiss einen weitgehend „richtigen”, inhaltlich nicht irreführenden Homer. Das ist nicht wenig, aber angesichts diverser bereits vorliegender verlässlicher Übersetzungen müssen wir von einer bewusst gewählten neuen Versfassung mehr erwarten – einen ästhetischen Gewinn.
Diese neue „Odyssee” aber, vom Götterrat und dem heranwachsenden Telemach über den Besuch in der Unterwelt bis zum Blutbad unter den Freiern, ist vielfach rhythmisch holprig und sprachlich unelegant. Das lässt sich am besten an einer Stelle zeigen , an der diese Mängel gar nicht so frappant wie an anderen Stellen, aber eben doch spürbar zu Tage treten. Die Göttin Athene macht sich im Ersten Buch nach dem Götterrat nach Ithaka auf, um Odysseus’ Sohn Telemach gegen die Freier, die seine Mutter Penelope belagern, aufzuwiegeln und so den Handlungsstrang der „Telemachie”, der Suche nach dem Vater, zu eröffnen. Johann Heinrich Voß übersetzt so:
„Also sprach sie, und band sich unter die Füße die schönen / Goldnen ambrosischen Sohlen, womit sie über die Wasser / Und das unendliche Land im Hauche des Windes einherschwebt; / Fasste die mächtige Lanze mit scharfer eherner Spitze, / Schwer und groß und stark, womit sie die Scharen der Helden / Stürzt, wenn im Zorn sich erhebt die Tochter des schrecklichen Vaters.”
Der verständige Medon
Das ist flüssig und schön; überdies setzt Voß kunstvoll schwere Spondeen für die schwere Lanze ein („schwer und groß und stark”), um die Erhebung der Göttin dann in raschen Daktylen („stürzt, wenn im Zorn sich erhebt”) lebendig anzuschließen – ein Verfahren der klanglichen Illustration, das der antike Dichter übrigens gelegentlich selbst anwendet, wenn auch nicht an dieser Stelle im Originaltext. Nun also Kurt Steinmann: „Sprach’s und band sich unter die Füße die schönen Sandalen, / göttliche, goldene, die sie trugen über die Feuchte / und das unendliche Land so schnell wie die Stöße des Windes; / griff nach dem wehrenden Speer mit geschärfter, eherner Spitze, / wuchtig und groß und stark, mit dem sie die Reihen der Helden, / denen sie zürnt, bezwingt, die Tochter des mächtigen Vaters.”
Hier stolpert man im zweiten Vers über das ungelenke „-ene, die sie” und ist gezwungen, die Silben „die” und „tru-” stärker zu betonen, als es natürlich wäre. Die Lanze ist nicht gewichtiger als bei Voß; und die beiden letzten Verse sind mit dem doppelten Relativsatz alles andere als geschmeidig gebaut. Oder nehmen wir einen einfachen Vers im 22. Buch, der bei Steinmann lautet: „Also sprach er, da hörte ihn der verständige Medon.” Wenn das ein Hexameter sein soll, muss man entweder „der” oder „ihn” unnatürlich betonen. Bei Voß heißt es ohne rhythmische Verrenkung: „Also sprach er; ihn hörte der gute verständige Medon.”
Solche Fälle ließen sich endlos aufzählen. Gleich in den berühmten Anfangsworten beginnt bei Steinmann ein Vers mit „Gleichwohl . . .” – obwohl das Wort überall, auch in der Schweiz, auf der zweiten Silbe betont wird. Sollte, wie wir annehmen, die Entscheidung bewusst sein, Versrhythmus und Wortbetonung mal zu harmonisieren, mal aber nicht – dann ist sie falsch. Man fährt durch die Salzflut der Odyssee im Deutschen weiterhin am besten mit einem Nebeneinander von Voß und der Prosaübersetzung von Wolfgang Schadewaldt, beide in günstigen Taschenbuchausgaben erhältlich; auch die übrigen Versübersetzungen wie die von Anton Weiher (Tusculum) übertrifft Kurt Steinmann mit der seinen nicht. Der neue Manesse-Homer kommt wie ein prächtiges Weihnachtsgeschenk daher, ist als solches aber nicht zu empfehlen. JOHAN SCHLOEMANN
HOMER: Odyssee. Aus dem Griechischen übersetzt und kommentiert von Kurt Steinmann. Mit 16 Illustrationen von Anton Christian. Nachwort von Walter Burkert. Manesse Verlag, Zürich 2007. 445 S., Subskriptionspreis bis 31. Dezember 69,90, danach 89,90 Euro (im Ledereinband: 138, dann 158 Euro).
Wohnzimmer Ithaka: „Die Heimkehr des Odysseus”, gemalt von Giorgio De Chirico in seinen letzten Lebensjahren. Wir entnehmen das Bild dem reich bebilderten, nützlichen Band „Ilias und Odyssee – Homers Welt in Bildern” von Paul Demont, erschienen 2005 im Knesebeck Verlag (255 Seiten, 39,90 Euro). Foto: Knesebeck
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Kurt Steinmanns neue Versübersetzung von Homers "Odyssse" hat Rezensent Johan Schloemann nicht überzeugt. Zwar schwärmt er von der bibliophilen Aufmachung des Buchs und bescheinigt Steinmann, auf dem neuesten Stand der Forschung zu stehen und alle einschlägigen Kommentare einbezogen zu haben. Der Leser erhalte somit den korrekten Homer. Aber die Übersetzung fällt zu Schloemanns großem Bedauern "rhythmisch holprig" und "sprachlich unelegant" aus. Einem Vergleich etwa mit Johann Heinrich Voß' klassischer Übersetzung von 1781, die Schloemann für ihre "Eleganz und Lesbarkeit" rühmt, hält sie nicht stand. Dies führt der Rezensent im direkten Vergleich von Steinmann und Voß überzeugend vor Augen. "Der neue Manesse-Homer kommt wie ein prächtiges Weihnachtsgeschenk daher", resümiert er, "ist als solches aber nicht zu empfehlen."

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