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Tine Pelerine ist ein zartes Mädchen. Aber zimperlich ist sie nicht. Ihre Mutter nennt sie "tapferzart". Die Mutter arbeitet irgendwo in der Ferne und Tine Pelerines größter Wunsch ist, dass sie endlich zurückkommt. Damit sich dieser Wunsch erfüllt, muss Tine Pelerine einige Tage im tanzenden Häuschen aushalten, sagt der Regenkönig. Dort trifft sie eine prächtige Kamelstute, den großen Bären Brim-Brim, eine Schafherde mit Nachnamen Bel und die Schlimme Hedwig, eine aufgedonnerte Pudeldame. Sie schließt Freundschaft mit der Ginsterkatze Klarinette und wehrt sich gegen Mops Dreibein. Denn nicht…mehr

Produktbeschreibung
Tine Pelerine ist ein zartes Mädchen. Aber zimperlich ist sie nicht. Ihre Mutter nennt sie "tapferzart". Die Mutter arbeitet irgendwo in der Ferne und Tine Pelerines größter Wunsch ist, dass sie endlich zurückkommt. Damit sich dieser Wunsch erfüllt, muss Tine Pelerine einige Tage im tanzenden Häuschen aushalten, sagt der Regenkönig. Dort trifft sie eine prächtige Kamelstute, den großen Bären Brim-Brim, eine Schafherde mit Nachnamen Bel und die Schlimme Hedwig, eine aufgedonnerte Pudeldame. Sie schließt Freundschaft mit der Ginsterkatze Klarinette und wehrt sich gegen Mops Dreibein. Denn nicht alle sind Tine Pelerine wohlgesonnen und manchmal gibt es ja auch mit Freunden Streit.Es ist nicht leicht, die Tage im tanzenden Häuschen gut zu überstehen, aber Tine Pelerine schafft es und kommt damit der Erfüllung ihres Wunsches ganz nah.
Autorenporträt
Albert Wendt lebt seit fünfundfünzig Jahren in einem Dorf bei Leipzig. Dort sitzt er unterm Apfelbaum, bei schlechtem Wetter in einem Häuschen daneben, und schreibt Märchen. Seine Freunde ernähren ihn mit Büchern, Käse und saurem Wein.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.07.2015

Das Hotel zum dicken Fell
„Das tanzende Häuschen“ – Albert Wendts neueste märchenhafte Erzählung
Eine ganze Menge Charakterköpfe – samt Holz- und Schafsköpfen – treffen in Albert Wendts neuer Erzählung Das tanzende Häuschen zusammen, im Null-Sterne-Hotel gleich neben dem Bahndamm und in der Nähe des siebenstöckigen Hauses – einen Katzensprung vom Bahnhof entfernt.
Und trotzdem hätten Hühnchen, Hähnchen und bunte Kuh aus dem Märchen Das Waldhaus der Brüder Grimm keine Chance, die kleine tapferzarte Heldin Tine Pellerine ins Kreuzverhör zu nehmen, um ihre Tugenden zu prüfen („tapferzart“ – das ist übrigens eines der poetisch-altmodischen Worte der an poetischen Wortbildern reichen Geschichte). Nein im „Hotel zum dicken Fell“ sind alle willkommen, die irgendwie gestrandet sind in diesem komplizierten Leben. Tine Pellerine etwa, steht eben auf dem Bahnhofsvorplatz im Regen, klein und dünnhäutig – aber „nicht zimperlich“, wie sie betont. Darin ist sie Betti Kettenhemd aus einer von Wendts früheren Erzählungen sehr ähnlich. Tine Pellerine ist von ihrem Onkel, bei dem sie wohnt, während ihre Mutter in der Fremde arbeitet, ausgebüxt, starrt nun auf die Bahnhofsuhr und wünscht sich, die Zeiger mögen sich schneller drehen, damit die zwei Wochen bis zur Rückkehr der Mutter wie im Fluge vergingen.
  Albert Wendts gleichnis- und märchenhafte Erzählung ist kein Waldhaus-Verschnitt mit einfacher moralischer Botschaft. Dafür geht es im tanzenden Häuschen – das Haus hüpft und tanzt, wenn ein Zug vorüberrattert – viel zu verrückt zu. Und trotzdem ist die Geschichte ein lebenskluges und pfiffiges Loblied auf das, was Menschen in Nöten – kleine wie große – immer brauchen: Wärme, Fürsorge, Verständnis, Vertrauen. Natürlich verstehen kleinere Kinder nicht alle die augenzwinkernd und mit leichter Hand gestreuten Metaphern des Schriftstellers, aber Tine Pellerine und die Leser fühlen sich geborgen unter der Obhut der Hotelchefin, eines alten Kamels. Und das, obwohl in manchen Zimmern wirklich schräge Vögel wohnen, Dickhäuter, Pelztiere und Zottelmonster. Zudem haust in der Nachbarschaft der schrecklich selbstgefällige Mops Dreibein im Müll. Der würde gerne Leitwolf sein und sein Frauchen aus besseren Kreisen vergessen. Dem Himmel sei Dank gibt es auch freundliche Geschöpfe, wie die freiheitsliebende Ginsterkatze Klarinette und den Gepäckträgerbären Brim-brim. Der Bär leidet furchtbar unter dem Glauben, er habe keinen „Mimm“ – Entschuldigung: Mumm –, weil jedes „u“ aus seinem Munde wie ein „i“ klingt.
  Fürsorglichen und liebenswerten Wesen wie Madame Kamel, Brim-brim, der Ginsterkatze und einem geheimnisvollen Regenkönig verdankt Tine Pellerine das Überleben in krisengeschüttelter Zeit. Noch weiß das empfindsame Mädchen nicht, dass die Zeit eine alte Muhme ist, die auf dem Dachboden des Hotels in einem verstaubten Sessel sitzt und sich gelegentlich zu einem Tänzchen verführen lässt, bei dem vielleicht, aber nur vielleicht, ein kleiner Hüpfer genügt, um die Bahnhofsuhr schneller vorwärts laufen zu lassen.
  Erstaunliches geschieht im und um das tanzende Häuschen herum. Eigentlich muss man nicht einmal bis zum Himmel gucken. Es genügt, wenn man neben dem Kaminkehrer auf dem Dach des siebenstöckigen Hochhauses am Bahnhof sitzt und einem Mops dabei zuguckt, wie er eben einen Höhenflug beendet, der für ihn so etwas wie ein achtfacher Pfad der Erleuchtung hätte werden können – wenn man das Dachgeschoss dazu zählt. (ab 9 Jahre)
SIGGI SEUSS
Albert Wendt: Das tanzende Häuschen. Jungbrunnen 2015. 94 Seiten, 12,95 Euro.
VERANTWORTLICH:
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Das Hotel zum dicken Fell

„Das tanzende Häuschen“ – Albert Wendts neueste märchenhafte Erzählung

Eine ganze Menge Charakterköpfe – samt Holz- und Schafsköpfen – treffen in Albert Wendts neuer Erzählung Das tanzende Häuschen zusammen, im Null-Sterne-Hotel gleich neben dem Bahndamm und in der Nähe des siebenstöckigen Hauses – einen Katzensprung vom Bahnhof entfernt.

Und trotzdem hätten Hühnchen, Hähnchen und bunte Kuh aus dem Märchen Das Waldhaus der Brüder Grimm keine Chance, die kleine tapferzarte Heldin Tine Pellerine ins Kreuzverhör zu nehmen, um ihre Tugenden zu prüfen („tapferzart“ – das ist übrigens eines der poetisch-altmodischen Worte der an poetischen Wortbildern reichen Geschichte). Nein im „Hotel zum dicken Fell“ sind alle willkommen, die irgendwie gestrandet sind in diesem komplizierten Leben. Tine Pellerine etwa, steht eben auf dem Bahnhofsvorplatz im Regen, klein und dünnhäutig – aber „nicht zimperlich“, wie sie betont. Darin ist sie Betti Kettenhemd aus einer von Wendts früheren Erzählungen sehr ähnlich. Tine Pellerine ist von ihrem Onkel, bei dem sie wohnt, während ihre Mutter in der Fremde arbeitet, ausgebüxt, starrt nun auf die Bahnhofsuhr und wünscht sich, die Zeiger mögen sich schneller drehen, damit die zwei Wochen bis zur Rückkehr der Mutter wie im Fluge vergingen.

  Albert Wendts gleichnis- und märchenhafte Erzählung ist kein Waldhaus-Verschnitt mit einfacher moralischer Botschaft. Dafür geht es im tanzenden Häuschen – das Haus hüpft und tanzt, wenn ein Zug vorüberrattert – viel zu verrückt zu. Und trotzdem ist die Geschichte ein lebenskluges und pfiffiges Loblied auf das, was Menschen in Nöten – kleine wie große – immer brauchen: Wärme, Fürsorge, Verständnis, Vertrauen. Natürlich verstehen kleinere Kinder nicht alle die augenzwinkernd und mit leichter Hand gestreuten Metaphern des Schriftstellers, aber Tine Pellerine und die Leser fühlen sich geborgen unter der Obhut der Hotelchefin, eines alten Kamels. Und das, obwohl in manchen Zimmern wirklich schräge Vögel wohnen, Dickhäuter, Pelztiere und Zottelmonster. Zudem haust in der Nachbarschaft der schrecklich selbstgefällige Mops Dreibein im Müll. Der würde gerne Leitwolf sein und sein Frauchen aus besseren Kreisen vergessen. Dem Himmel sei Dank gibt es auch freundliche Geschöpfe, wie die freiheitsliebende Ginsterkatze Klarinette und den Gepäckträgerbären Brim-brim. Der Bär leidet furchtbar unter dem Glauben, er habe keinen „Mimm“ – Entschuldigung: Mumm –, weil jedes „u“ aus seinem Munde wie ein „i“ klingt.

  Fürsorglichen und liebenswerten Wesen wie Madame Kamel, Brim-brim, der Ginsterkatze und einem geheimnisvollen Regenkönig verdankt Tine Pellerine das Überleben in krisengeschüttelter Zeit. Noch weiß das empfindsame Mädchen nicht, dass die Zeit eine alte Muhme ist, die auf dem Dachboden des Hotels in einem verstaubten Sessel sitzt und sich gelegentlich zu einem Tänzchen verführen lässt, bei dem vielleicht, aber nur vielleicht, ein kleiner Hüpfer genügt, um die Bahnhofsuhr schneller vorwärts laufen zu lassen.

  Erstaunliches geschieht im und um das tanzende Häuschen herum. Eigentlich muss man nicht einmal bis zum Himmel gucken. Es genügt, wenn man neben dem Kaminkehrer auf dem Dach des siebenstöckigen Hochhauses am Bahnhof sitzt und einem Mops dabei zuguckt, wie er eben einen Höhenflug beendet, der für ihn so etwas wie ein achtfacher Pfad der Erleuchtung hätte werden können – wenn man das Dachgeschoss dazu zählt. (ab 9 Jahre)

SIGGI SEUSS

Albert Wendt: Das tanzende Häuschen. Jungbrunnen 2015. 94 Seiten, 12,95 Euro.

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ROSWITHA BUDEUS-BUDDE

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