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Der antike Schriftsteller, Redner und Philosoph Apuleius hat mit der allegorischen Erzählung von 'Amor und Psyche' sein Meisterwerk geschaffen. Obwohl die wunderschöne Psyche weiß, dass sie ihren Gatten, den Liebesgott Amor, nur so lange besitzen kann, wie sie auf seinen Anblick verzichtet, entzündet sie am nächtlichen Lager das Licht. Erst nach unzähligen Prüfungen, die ihr Venus auferlegt, kann sie den Verschwundenen wieder in die Arme schließen. Es ist wie im Märchen. Dichter, Maler und Komponisten haben sich von dem Stoff aus der griechischen Mythologie inspirieren lassen. Diese elegante…mehr

Produktbeschreibung
Der antike Schriftsteller, Redner und Philosoph Apuleius hat mit der allegorischen Erzählung von 'Amor und Psyche' sein Meisterwerk geschaffen. Obwohl die wunderschöne Psyche weiß, dass sie ihren Gatten, den Liebesgott Amor, nur so lange besitzen kann, wie sie auf seinen Anblick verzichtet, entzündet sie am nächtlichen Lager das Licht. Erst nach unzähligen Prüfungen, die ihr Venus auferlegt, kann sie den Verschwundenen wieder in die Arme schließen. Es ist wie im Märchen. Dichter, Maler und Komponisten haben sich von dem Stoff aus der griechischen Mythologie inspirieren lassen. Diese elegante Leseausgabe ist mit exquisitem Buchschmuck im Stil des 'art nouveau' ausgestattet. Die ganzseitigen Tafeln und Illustrationen in Sepia wurden von Walter Tiemann geschaffen. Ornamente und hellgrüne Bordüren zieren sämtliche Seiten. Die klassische Übersetzung von Eduard Norden wird von einer aktuellen Einleitung begleitet. Ein bibliophiles Kleinod für alle Liebhaber des Besonderen!
Autorenporträt
Apuleius (_ um 123, _ wohl nach 170) war ein antiker Schriftsteller, Redner und Philosoph. Seinen Ruhm verdankt er vor allem dem lateinischen Roman 'Metamorphosen', der auch unter dem Titel 'Der goldene Esel' bekannt ist und zur Weltliteratur zählt. Die Geschichte von 'Amor und Psyche' ist die längste und bekannteste der in den Roman eingefügten Erzählungen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.07.2016

Da feiert der Stil seine Orgien
Das antike Märchen von „Amor und Psyche“, übersetzt von Eduard Norden, in einer gelungenen Nachdruck-Ausgabe
Im zarten Lateinprofessoren-Alter von nur 30 Jahren lehrte Eduard Norden gerade in Greifswald, als er sich für sein erstes großes Werk „Die antike Prosa“ den lateinischen Dichter Apuleius vornahm. Und er nahm ihn sich nicht nur vor. Er stieß den antiken Meister samt seinem Werk vom Sockel und trampelte darauf herum. Bei Apuleius, hebt also der junge und später weltberühmte Altphilologe an, „feiert der in bacchantischem Taumel dahinrasende, wie ein wilder Strom sich selbst überstürzende, in ein wogendes Nebelmeer wüster Phantastik zergehende Stil seine Orgien“.
  Schamlos? Schamlos! Hier zieht Norden über Apuleius’ Alliterationen her, dort zelebriert er diese „Mätzchen, die dem weichlichsten Wohlklang dienen“ selbst. Hier echauffiert er sich über den Rhythmus aus „abgezirkelten Satzteilchen“ mit genau ausgezählten Silben, dort schließt er seinen eigenen Satz „mit klingelndem Gleichklang am Ende“. Norden und Apuleius – da treffen zwei Wort-Gewalten aufeinander. Wer auch immer die Idee hatte, die Übersetzung von Apuleius’ „Amor und Psyche“ ausgerechnet bei Norden in Auftrag zu geben – sie war genial. Sie war sogar so genial, dass der Verlag Lambert Schneider die Originalausgabe aus dem Jahr 1902 nun nachdruckte. Die Illustrationen des Künstlers Walter Tiemann im Jugendstil machen das Buch zu einem bibliophilen Juwel.
  Wenn es einen Kanon für Liebesgeschichten gibt, zählt die Erzählung von Amor und Psyche zu den archaischen. Menschen treffen auf Götter. Weil die Menschen sie angesichts der hübschen Königstochter Psyche vergessen, gerät Venus derart in Rage, dass sie ihren Sohn Amor auf die Schönheitskonkurrentin ansetzt. Der soll das Mädchen ins Unglück stürzen. Doch er liebt sie. Psyche darf den zärtlichen Mann nicht sehen, der ihr Nacht für Nacht beiwohnt – Amor ist ja ein Gott. Angestachelt von ihren niederträchtigen Schwestern zündet Psyche eines Nachts ihr Lämpchen an, um den Geliebten in Augenschein zu nehmen. Ein klassischer Sündenfall. Psyche muss schwerste Prüfungen überstehen, die Venus ihr auferlegt. Die Geschichte endet gut. Die Götterschar feiert die Heirat. „Der Satyr spielte die Flöte und Pan auf der Schalmei. So ward Psyche dem Amor feierlich angetraut. Sie genas einer Tochter; die heisst ,Lust‘.“
  Eduard Norden verband eine Hassliebe zum Lateinischen. So versiert er darin in allen Belangen war, so beharrlich distanzierte er sich von den römischen Autoren. Das Griechische galt ihm als hehr und vorbildlich, das Lateinische als platt. Sogar im Nachwort seiner Apuleius-Übersetzung macht er sich über seine lateinische Vorlage her, die der griechischen Urfassung nicht das Wasser reichen könne. Heute geht die Forschung indes davon aus, dass es eine griechische Vorlage nie gab und Apuleius die Geschichte als Teil seines „Metamorphosen“-Romans selbst dichtete. Norden wirft Apuleius vor, er habe den Stoff „in die Sphäre burlesker Komik herabgezogen“. Norden wäre aber nicht der altphilologische Gigant, würde er nicht genau diese Komik übertragen. Schön kommt sie zum Ausdruck, wenn die Gatten der bösen Schwestern beschrieben werden – „ein Kahlkopf wie ein Kürbis“ der eine, „ein Gichtkrüppel“ der andere. Und Amor? Den schmäht seine göttliche Mutter als „Hanswind“. Großartiges Schimpfwort, muss man sich merken.
RUDOLF NEUMAIER
Apuleius: Amor und Psyche. Aus dem Lateinischen von Eduard Norden. Lambert Schneider Verlag / Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2016. 128 Seiten, 49,95 Euro.
Amor, Psyche und ihre Lampe,
eine Illustration von Walter Tiemann.

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dieses Buch ist ein Geniestreich, jubelt Rezensent Rudolf Neumaier ganz hingerissen von der Schamlosigkeit der Übersetzung Eduard Nordens von Apuleius' "Amor und Psyche". Wie wortgewaltig Norden auf den seiner Meinung nach "in einem wogenden Nebelmeer wüster Fantastik zergehenden" stilistischen "Orgien" des Apuleius "herumtrampelt", ringt dem Kritiker größte Anerkennung ab. Amüsiert liest der Rezensent auch, wie sich das altphilologische Schwergewicht Norden im Nachwort vom Lateinischen distanziert. Und so kann Neumaier diesen Nachdruck der Originalausgabe von 1902 auch dank der Jugendstil-Illustrationen von Walter Tiemann nur dringend als "bibliophiles Juwel" empfehlen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Eines der berühmtesten Märchen der Weltliteratur.« DIE ZEIT