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Nach der französischen Niederlage von 1940, der deutschen Besatzung von Paris und Frankreich sowie der Befreiung durch die Alliierten empfinden viele Franzosen zunächst nachvollziehbare Hassgefühle und Ängste gegenüber Deutschland. Gleichzeitig denken aber auch französische Intellektuelle radikal um, lehnen die pauschale Verurteilung aller Deutschen und völkerpsychologische Stereotype des "Sonderwegs" des "ewigen Deutschland" dezidiert ab, fühlen sich mitverantwortlich für die Schaffung eines demokratischen "neuen Deutschland" und plädieren für dessen Integration in ein zukünftiges geeintes…mehr

Produktbeschreibung
Nach der französischen Niederlage von 1940, der deutschen Besatzung von Paris und Frankreich sowie der Befreiung durch die Alliierten empfinden viele Franzosen zunächst nachvollziehbare Hassgefühle und Ängste gegenüber Deutschland. Gleichzeitig denken aber auch französische Intellektuelle radikal um, lehnen die pauschale Verurteilung aller Deutschen und völkerpsychologische Stereotype des "Sonderwegs" des "ewigen Deutschland" dezidiert ab, fühlen sich mitverantwortlich für die Schaffung eines demokratischen "neuen Deutschland" und plädieren für dessen Integration in ein zukünftiges geeintes (West-)Europa. Nach 1945 gründen sie hierzu Komitees für Austausch und Aufklärung, organisieren erste deutsch-französische (Schriftsteller-) Treffen, unternehmen Vortragsreisen durch die Zonen und publizieren zahllose Schriften. Somit liegen u.a. in den Diskursen, Initiativen und Biografien dieser Intellektuellen die geistigen Ursprünge der deutsch-französischen Verständigung nach 1945 und sind damit auch ein Beitrag zu unserer (west-)europäischen Identität.
Autorenporträt
Der Autor: Martin Strickmann, geboren 1971, studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Politikwissenschaften und Kunstgeschichte an den Universitäten Köln und Paris-IV, Sorbonne (mit dem DAAD), und promovierte 2002 an der Universität zu Köln.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Trotz geringfügiger Kritikpunkte ist Joseph Jurt stark beeindruckt von dieser Studie Martin Strickmanns, die eine lange vernachlässigte Lücke schließe. Im Allgemeinen werde davon ausgegangen, dass Frankreich bis 1947 zum eigenen Schutz eine klare Dominanzpolitik gegenüber Deutschland einnahm, die sich erst durch angloamerikanischen Druck zu einer Integrationspolitik wandelte. Mit seinen Hinweisen auf die Initiativen französischer Intellektueller zur Demokratisierung Deutschlands schon in den letzten Kriegsjahren relativiere Strickmann dieses Bild. Dabei gehe der Historiker "präzise", "informativ" und "kenntnisreich" zu Werke, freut sich der Rezensent, auch wenn ihm die Schlussfolgerung des Autors, dass Frankreich seine Kultur als Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen in anderen Bereichen gebrauchte, "zu hart" erscheint. In einigen Bereichen hätte sich Jurt eine "sozialanalytische Vertiefung" gewünscht, doch tut dies seinem überaus positiven Fazit keinen Abbruch: Bei Strickmanns Studie handele es sich schlicht um ein "Referenzwerk".

© Perlentaucher Medien GmbH
"...so ist...diese erste systematische Monographie über die intellektuelle deutsch-französische Verständigungsarbeit in ihrer umfassenden Anlage ein Referenzwerk." (Joseph Jurt, Neue Zürcher Zeitung)