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Ein unterhaltsamer, gut geschriebener Roman, voll furiosem Humor und Komik, abgeklärt, witzig, sympathisch, provokant, unmoralisch, liebenswert und vor allem auch kulinarisch: Der Romanheld trifft auf den ehemaligen Vorkoster von Franco, der eine finstere Geschichte erlebt hat und auf Rache sinnt. Eine bis zum Ende fantastische und spannend zu lesende Kriminalgeschichte beginnt, gespickt mit ausgefallenen baskischen Rezepten, mit Geschichten über Bilbao und das Baskenland: ein großartiges Lesevergnügen.

Produktbeschreibung
Ein unterhaltsamer, gut geschriebener Roman, voll furiosem Humor und Komik, abgeklärt, witzig, sympathisch, provokant, unmoralisch, liebenswert und vor allem auch kulinarisch: Der Romanheld trifft auf den ehemaligen Vorkoster von Franco, der eine finstere Geschichte erlebt hat und auf Rache sinnt. Eine bis zum Ende fantastische und spannend zu lesende Kriminalgeschichte beginnt, gespickt mit ausgefallenen baskischen Rezepten, mit Geschichten über Bilbao und das Baskenland: ein großartiges Lesevergnügen.
Autorenporträt
Juan Bas, geboren 1959 in Bilbao, ist Journalist, Drehbuchautor und Schriftsteller.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.12.2004

Tödliche Austern
Juan Bas’ greller Roman „Skorpione im eigenen Saft”
Auf dem Rücksitz eines Taxis kauernd, gepeinigt von Krämpfen und Übelkeit, fürchtet Pacho um sein Leben: ,,Der Mund! Ja, der Mund! Ein Geschmack, als würde ich an etwas Metallischem lutschen, etwas aus Kupfer. Fängt das vielleicht so an?” Just in der Nacht vor Heiligabend hat es ihn erwischt. Es waren Austern - ,,so köstlich roh, einzeln eingewickelt in ein frisches Spinatblatt, damit sie ihren Saft behalten”. Auf dem Weg zum Krankenhaus kommt Pacho sein bester Freund, Asti, in den Sinn. Gemeinsam hatten sie einst die ,,Weltkarte von Bilbao”, die ,,beste Tapas-Bar der Welt”, eröffnet. Vor Jahren, damals arbeitete Asti noch als Vorkoster bei Franco, war auch er fast vergiftet worden: Die Eta hatte geplant, den Diktator zu ermorden, aber der Anschlag traf den Falschen. Dreizehn Jahre lag Asti im Koma. Dann nahm er Rache. Doch auch sein letzter Vergeltungsschlag, der eigentlich dem baskischen Ministerpräsidenten gilt, trifft den Falschen.
Sehr filmisch, mit vielen Rückblenden und Zeitsprüngen berichtet der baskische Schriftsteller und Drehbuchautor Juan Bas aus dem Leben des Müßiggängers Pacho. Seine Figuren beschreibt er dabei nur schemenhaft. Pacho, so erfährt man, ist um die vierzig und lebte bis zur Eröffnung der Tapas-Bar vom Reichtum seines Vaters. Erst allmählich stellt sich heraus, dass Asti nicht nur Vorkoster bei Franco war, sondern selbst Mitglied der Eta und Drahtzieher des missglückten Anschlags auf den Diktator. Anstatt seinen Figuren charakterliche Tiefe zu verleihen, beschränkt sich Bas meist auf Klischees: Frauen tauchen entweder als Huren oder als Heilige auf; Politiker sind korrupt und Taxifahrer schlecht gelaunt. Bas bedient sich großzügig in der Populärkultur: Asti, so Bas, verwandele sich unter Alkoholeinfluss in eine „Mischung aus dem Mädchen aus ,Der Exorzist‘ und Doktor Mengele”.
Auch Bilbao bleibt unscharf. Ampeln, Kreuzungen und Gebäude fliegen vorbei, während Pacho im Taxi durch die nächtliche Stadt rollt. Dialoge und Bilder fügen sich zu einem umgangssprachlichen Stil, der witzig, politisch unkorrekt, ja brutal und provozierend ist. So quält Asti, der sich ,,nach dreizehn Jahren in der Leere” in ein „von Zwanghaftigkeit und Gewalttätigkeit beherrschtes Wesen” verwandelt hat und „dem Genuss, dem Exzess, der Ausschweifung, der Verschwendung” frönt, seine Peiniger mit sadistischer Lust: „Da ich seine Schwäche für Sashimi kannte, ließ ich ihn lebend die ganzen hübschen Tropenfische aus dem wunderschönen Aquarium im Wohnzimmer aufessen.”
Juan Bas’ Roman ist eine wüste Groteske, der Versuch eines ironischen Umgangs mit dem düsteren Erbe der Eta. Diese nämlich, so Bas, kämpfe zwar „mit Gewalt und Erpressung gegen Spanien und gegen alles, was nicht Teil von ihr und ihrer Mörderbande ist”, aber sie schlägt eben auch oft daneben. Die Eta: keine allmächtige Terrororganisation, sondern eine ziemlich stümperhafte Bande.
DIANA MAIER
JUAN BAS: Skorpione im eigenen Saft. Roman. Aus dem Spanischen von Susanna Mende. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2004. 306 Seiten, 19,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nicht wirklich begeistert zeigt sich Diana Maier von diesem "grellen Roman" von Juan Bas. Der baskische Schriftsteller und Drehbuchautor berichte sehr filmisch, mit vielen Rückblenden und Zeitsprüngen über seine Protagonisten, den vierzigjährigen Müßiggänger Pacho und seinen Freund Asti, einem ehemaligen Eta-Mitglieds, der nach dreizehn Jahren aus dem Koma erwacht, um Rache zu nehmen. "Dialoge und Bilder fügen sich zu einem umgangssprachlichen Stil", so Maier, "der witzig, politisch unkorrekt, ja brutal und provozierend ist." Störend findet sie, dass die Figuren "schemenhaft" bleiben. Statt ihnen charakterliche Tiefe zu verleihen, beschränke sich Bas meist auf Klischees: Frauen tauchten entweder als Huren oder als Heilige auf, Politiker seien korrupt, Taxifahrer schlecht gelaunt. Insgesamt sieht sie in dem Roman eine "wüste Groteske" und den "Versuch eines ironischen Umgangs mit dem düsteren Erbe der Eta".

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