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Geduldig, voller Esprit eröffnet einer der führenden britischen Forscher seinen Lesern ein Verständnis für alle Naturwissenschaften. Atkins beginnt seine Reise durch den Kosmos der Naturideen bei der Evolution und den großen Fragen, die sich an sie knüpfen: Was ist Leben, was ist Energie, warum gibt es überhaupt eine biologische Entwicklung?
Der Mikrokosmos der Atome und Moleküle, die Grundstrukturen der DNA verblüffen ebenso wie die perfekten Symmetrien in Natur und Kosmos und führen aus der anschaulichen Natur hinaus in den Makrokosmos des unendlichen Universums. Von dort weiter in die
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Produktbeschreibung
Geduldig, voller Esprit eröffnet einer der führenden britischen Forscher seinen Lesern ein Verständnis für alle Naturwissenschaften. Atkins beginnt seine Reise durch den Kosmos der Naturideen bei der Evolution und den großen Fragen, die sich an sie knüpfen: Was ist Leben, was ist Energie, warum gibt es überhaupt eine biologische Entwicklung?

Der Mikrokosmos der Atome und Moleküle, die Grundstrukturen der DNA verblüffen ebenso wie die perfekten Symmetrien in Natur und Kosmos und führen aus der anschaulichen Natur hinaus in den Makrokosmos des unendlichen Universums. Von dort weiter in die Welt der Abstraktion und Zahlen, über die berühmte Relativitäts- und die berüchtigte Quantentheorie, zu den Fragen der Komplexität und Entropie, dem kosmischen Ursprung allen Wandels, um in der rätselhaften Raumzeit zu enden, dem Schauplatz aller Ereignisse und allen Handelns ...

Die zehn großen Ideen:
1. Evolution - Das Auftauchen des Komplexen
2. DNA - Das Leben wird rational und wissenschaftlich
3. Energie - Gibt es eine Buchhaltung im Universum?
4. Entropie - Die universale Quelle allen Wandels
5. Atome - Die Materie in den kleinsten Teilchen
6. Symmetrie - Läßt sich die Schönheit berechnen?
7. Quanten - Läßt sich das Verstehen vereinfachen?
8. Kosmologie - Die Realität findet im ganzen Universum statt
9. Raumzeit - Der Schauplatz allen Geschehens
10. Arithmetik - An den Grenzen des Verstandes und der Vernunft

Galileos Finger, der hundert Jahre nach seinem Tod in das Museum für Naturgeschichte in Florenz gebracht wurde, weist symbolträchtig den modernen Naturwissenschaften die Richtung. In die Zukunft - hinüber ins 21. Jahrhundert.
Autorenporträt
Peter Atkins, geboren 1940, ist Professor der Chemie und Fellow des Lincoln College an der Universität Oxford.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.06.2007

Wege in den Himmeln
Kostproben einer Geschichte der Naturwissenschaften
Am 12. März 1737 wurde dem Leichnam Galileo Galileis der Mittelfinger der rechten Hand entfernt, als man ihn, 95 Jahre nach seinem Tod, ins Hauptgebäude der Kirche Santa Croce in Florenz umbettete. „Schau nicht auf die Überreste eines Fingers herab, mit Hilfe dessen eine rechte Hand Wege in den Himmeln maß und den Sterblichen nie gesehene Gestirne offenbarte . . .” So steht es auf dem Glasgefäß mit dem Finger, das im Museum für Naturgeschichte der Stadt zu besichtigen ist. Die Aufforderung, nicht hinzuschauen, erscheint zwar nicht eben logisch. „Galileos Finger” gibt aber einen neugierig machenden Titel her für ein Buch von Sir Peter Atkins, Chemiker an der Universität Oxford.
Atkins erinnert daran, dass mit Galileis Entdeckungen alle Versuche, die Natur der Welt allein durch Nachdenken zu begreifen, fragwürdig geworden sind. Der große Astronom und sein Finger sind für Atkins Symbol für die zentrale Bedeutung des Experiments, das die Wissenschaft „von ihrer großen Rivalin, der Spekulation” unterscheidet.
Atkins versucht auf 526 Seiten gewissermaßen eine Universalgeschichte der Naturwissenschaften in Kostproben zu servieren. Die Hälfte des Buches ist ihm wunderbar gelungen, nämlich die über biologische Fragen. Wer sich dagegen mit den Themen der modernen Physik beschäftigt, wird nur dann von dem Buch profitieren, wenn er schon sehr viel weiß.
Was Atkins zum Themenkreis Evolution einfällt, ist gescheit und amüsant zu lesen. Natürlich stehen dabei im Hintergrund auch die christlichen Fundamentalisten mit ihren abstrusen Vorstellungen. Stichwort „Intelligent Design”: Atkins beschreibt das Auge als das Werk eines „durchgeknallten Designers”, der blöderweise die Blutgefäße vor und nicht hinter die Netzhaut gelegt hat, mit der notwendigen Folge des „Blinden Flecks”.
Wer seinen Verstand dazu benutzt, unabhängig von den Fakten zu spekulieren, der sollte sich das Schicksal der Seescheide zur Warnung dienen lassen. Als Larve ist sie ein freibeweglicher Jäger im Meer, der auch ein Gehirn benötigt. Sobald das Tier jedoch einen geeigneten Nistplatz gefunden hat, muss es nicht mehr denken, „und verspeist daher sein energetisch lästig gewordenes Gehirn. Gehirne verbrauchen schließlich sehr viel Leistungskraft, und daher ist es gar keine so schlechte Idee, sich des Gehirns zu entledigen, wenn man feststellt, daß man es nicht mehr benötigt”, meint Atkins. Er hat sich allerdings verkniffen, Bezüge zur Zunft der Fundamentalisten herzustellen.
Auch bei den physikalischen Erklärungen sind dem Autor manche hübsche Beispiele eingefallen. Seine Darstellung allerdings – etwa über die zum Verständnis der Teilchenphysik wichtige Gruppentheorie und der unterschiedlichen Arten von Symmetrien – ist kaum für Laien gedacht, und die dazugehörigen graphischen Darstellungen machen das Ganze auch nicht verständlicher. Mit den kosmologischen Überlegungen von Atkins wird sich ein naturwissenschaftlich nicht vorgebildeter Leser ebenfalls eher schwertun.
In einem Schlusskapitel beschäftigt sich Atkins dann wieder auf vergnügliche Weise mit einer der „großartigsten Schöpfungen des menschlichen Geistes”, mit der Arithmetik – als dem „Rückgrat, das der wissenschaftlichen Spekulation ausreichend Halt verleiht, um sich der Erfahrung zu stellen”. Damit schließt sich der Kreis. Kein „imposantes” Buch, wie der Klappentext behauptet, aber sehr wohl eines, das dem Leser Zusammenhänge aufzeigt und ihn anregen kann, die Erkenntnisse der Naturwissenschaften als Grundlage unseres Weltbildes zu begreifen. MARTIN URBAN
PETER ATKINS: Galileos Finger. Die zehn großen Ideen der Naturwissenschaft. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart, 2006. 526 Seiten, 25 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Zweifellos ist es kühn und erfordert einiges an Kunstfertigkeit, die großen Naturgesetze von Biologie, Physik, Mathematik und Astronomie einem mehr oder weniger vorgebildeten Publikum zu erläutern, stellt Gottfried Schatz eingangs fest. Peter Atkins bewältige diese diffizile Aufgabe mit Bravour, beeindruckenden Kenntnissen in den Natur- und Geisteswissenschaften sowie einer gehörigen Portion Witz und Ironie, was den manchmal doch recht schwierigen Lesestoff erfreulich auflockert. Dass die Lektüre über weite Strecken so angenehm gerät, schreibt Schatz in nicht unerheblichem Maße auch dem Übersetzer zu. Nur, dass das Buch offenbar nicht gerade wenige sachliche Fehler aufweist, findet der Rezensent sehr bedauerlich, nicht zuletzt weil er fürchtet, sie könnten den Laien durcheinander bringen. Insgesamt bleibt Schatz aber dennoch auf der sonnigen Seite des Rezensentenurteils.

© Perlentaucher Medien GmbH