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Amérys Arbeiten zur Philosophie: alle wesentlichen Aufsätze zu diesem Bereich sind hier versammelt - darunter einige wichtige, bisher noch nie gedruckte Essays, die für den Rundfunk geschrieben wurden.
Als dritter Band der großen Améry-Ausgabe erscheinen Amérys Arbeiten zur Philosophie; alle wesentlichen Aufsätze zu diesem Bereich sind hier versammelt - darunter einige wichtige, bisher noch nie gedruckte Essays, die für den Rundfunk geschrieben wurden. Die drei Schwerpunkte dieses Bandes repräsentieren die Hauptstadien von Amérys Entwicklung: Die Essays zur modernen französischen…mehr

Produktbeschreibung
Amérys Arbeiten zur Philosophie: alle wesentlichen Aufsätze zu diesem Bereich sind hier versammelt - darunter einige wichtige, bisher noch nie gedruckte Essays, die für den Rundfunk geschrieben wurden.

Als dritter Band der großen Améry-Ausgabe erscheinen Amérys Arbeiten zur Philosophie; alle wesentlichen Aufsätze zu diesem Bereich sind hier versammelt - darunter einige wichtige, bisher noch nie gedruckte Essays, die für den Rundfunk geschrieben wurden. Die drei Schwerpunkte dieses Bandes repräsentieren die Hauptstadien von Amérys Entwicklung:
Die Essays zur modernen französischen Philosophie: vom Existentialismus über die immer wieder aufgenommene Auseinandersetzung mit Sartre bis zu Lévi-Strauss und Foucault. Dann die Kritik der deutschen Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts, Texte also zu Hegel, Nietzsche, Heidegger, Marcuse, Bloch, zum Positivismus und zur Kritischen Theorie. Und schließlich die großen Aufsätze über »Autorität und Freiheit«, oder die »Sprachedes Menschen«.
Eine Dokumentation im Anhang bringt Dokumente zur Rezeptionsgeschichte der Texte. Das Nachwort erläutert Amérys philosophische Entwicklung, die sich in der unaufhebbaren Spannung zwischen dem Denken der Aufklärung und der Erfahrung der Tortur vollzog.
Autorenporträt
Jean Améry wurde am 31.10.1912 in Wien geboren, absolvierte eine Buchhändlerlehre und studierte Philosophie und Literatur. 1938 emigrierte er nach Belgien, wo er 1943 als Mitglied der Widerstandsbewegung verhaftet und ins KZ Auschwitz deportiert wurde. Nach 1945 lebte er in Brüssel als freier Schriftsteller und Rundfunk-Mitarbeiter.
Jean Améry erhielt unter anderem den Deutschen Kritikerpreis (1970), den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1972) und den Lessingpreis der Stadt Hamburg (1977).
Am 17. Oktober 1978 hat Jean Améry in einem Salzburger Hotel den Freitod gewählt.
Die Werke von Jean Améry sind im Verlag Klett-Cotta erschienen. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen Hand an sich legen und Über das Altern.
Der Verlag Klett-Cotta gibt seit 2002 eine auf neun Bände angelegte reich kommentierte Werkausgabe mit zahlreichen noch nicht veröffentlichten Texten heraus. Damit besteht zum ersten Mal ein Gesamtüberblick über das vielseitige Werk Amérys.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Die analytische Schärfe, der man in Jean Amérys philosophischen Schriften begegnet, passt für Jan Süselbeck auf den ersten Blick gar nicht zu dem Klischee des traumatisierten Auschwitz-Opfers. Améry verstand sich nicht als Philosoph, stellt Süselbeck klar, sondern als "Porträtierer bedeutender Denker", der auf diese Weise die wichtigsten philosophischen Strömungen in einer Mischung aus "Empathie und Distanz", zitiert Süselbeck den Herausgeber, skizzierte. Selbst bei dem von ihm so verehrten Philosophen Jean-Paul Sartre wahre Améry einen kleinen Sicherheitsabstand, staunt der Rezensent. Umgekehrt verweigerte er den Protagonisten des französischen Strukturalismus nicht den gebührenden Respekt, auch wenn er ihren Ahistorismus ablehnte und gerade Foucault und den für die Strukturalisten so wichtigen Martin Heidegger einer rigorosen Sprachkritik unterzog. Es zeugt für Süselbeck von "großer denkerischer Noblesse", wenn Améry die Lektüre der Strukturalisten empfiehlt, obwohl er Foucaults Relativierung körperlicher Züchtigung und Bestrafung im Mittelalter aufgrund des eigenen erfahrenen Leids im Konzentrationslager zutiefst ablehnte. Améry hielt "der philosophischen Hybris die nüchterne Rechnung der Aufklärung" entgegen, schreibt Süselbeck beeindruckt und empfiehlt dringend die Lektüre dieser Schriften.

© Perlentaucher Medien GmbH
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»Seit seinem Selbstmord vor einem Vierteljahrhundert ist es still geworden um Jean Améry. Dabei zählt der 1912 Geborene zu den radikalsten, zu den originellsten Schriftstellern der österreichischen, nein, der europäischen Literatur. ... Die große zehnbändige Werkausgabe, die mit der finanziellen Unterstützung Jan Philipp Reemtsmas im Klett-Cotta-Verlag erscheint, bietet eine wunderbare Möglichkeit, sich mit Jean Améry von Neuem auseinanderzusetzen.« 3sat, Kulturzeit, 14.9.2004 »Es ist für Amérys Denken und Schreiben bezeichnend, dass etliche seiner literarischen Porträts verkappte autobiografische Erzählungen sind und einige der in den 'Aufsätzen zur Philosophie' vorgelegten Arbeiten wiederum als veritable literarische Porträts gelesen werden können. ... In den bisher erschienen Bänden der Werkausgabe ... ist fünfundzwanzig Jahre nach seinem Tod ein Autor zu entdecken, der sich in jedem seiner Texte als genau jener Schriftsteller erweist, der er zu sein beanspruchte: als ein Schriftsteller, der den literarischen Grossrichtern seiner Zeit insofern voraus war, als er souverän die Grenzen der Gattungen überschreitet, vom luziden Argumentieren zum dichterischen Evozieren wechselt, von der beissenden Satire zur einfühlenden Deutung.« Karl-Markus Gauss, Neue Zürcher Zeitung, 10.7.2004 »... Die Aktualität dieses radikalen Warn- uvres in Zeiten des vielgesichtigen, mörderisch expandierenden Terrorismus ist offenkundig.« Wolfgang Hädecke, Sächsische Zeitung, 4.6.2004 »Es ist höchste Zeit, Améry gleichermaßen als Schriftsteller, als scharfsinnigem Zeitgenossen und kritischem Beobachter gesellschaftlicher Entwicklungen neue Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Deshalb sind Heidelberger-Leonards wunderbare Biografie und die ebenfalls von ihr als Gesamtherausgeberin besorgte Werkausgabe Amérys so verdienstvoll - nicht zuletzt als Akt geistesgeschichtlicher Gerechtigkeit. ... Bis zuletzt erinnerte er beharrlich an die Möglichkeit unüberwindlichen subjektiven Leids, während das postmoderne Denken zusehends davon zu abstrahieren begann. Er verlor dabei die konkrete deutsche Geschichte nicht aus dem Blick. Améry präsentierte der philosophischen Hybris die nüchterne Rechnung der Aufklärung. Genau deshalb muss man ihn heute lesen.« Jan Süselbeck, die tageszeitung, 2.6.2004 »Améry wiederlesend, ist man überwältigt von seinem Urvertrauen in die Sprache, von seiner hoch instrumentierten Rhetorik, von seinem graziösen Stil und vermutet, gerade die Differenziertheit und Verästelung seines Denkens, das Aufspüren immer neuer Paradoxien, die suchende Unrast nach Details und Nebenwegen, die immer auch das Systematische durchkreuzen, machten seine wirkliche Authentizität aus.« Wilfried F. Schoeller, Die Zeit, 15.1.2004 , -…mehr