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Miranda und ihr Vater, der Zauberer Prospero, sind in die Verbannung auf eine Insel geschickt worden. Dort entdecken sie Kaliban, ein wildes Geschöpf, Sohn der Hexe Sycorax. Miranda und Prospero zähmen den Wilden, lehren ihn, mit Worten umzugehen. Doch er lernt auch Lüge und Falschheit. Und er verliebt sich in Miranda. Fünfundzwanzig Jahre später – Miranda ist jetzt Königin von Neapel – erscheint eines Nachts ein Fremder in ihrem Gemach. Es ist der wilde Kaliban, dem es gelungen ist, seine Insel zu verlassen. Er ist gekommen, Rache an Miranda zu nehmen, die ihn einst verschmäht hat. Tad…mehr

Produktbeschreibung
Miranda und ihr Vater, der Zauberer Prospero, sind in die Verbannung auf eine Insel geschickt worden. Dort entdecken sie Kaliban, ein wildes Geschöpf, Sohn der Hexe Sycorax. Miranda und Prospero zähmen den Wilden, lehren ihn, mit Worten umzugehen. Doch er lernt auch Lüge und Falschheit. Und er verliebt sich in Miranda.
Fünfundzwanzig Jahre später – Miranda ist jetzt Königin von Neapel – erscheint eines Nachts ein Fremder in ihrem Gemach. Es ist der wilde Kaliban, dem es gelungen ist, seine Insel zu verlassen. Er ist gekommen, Rache an Miranda zu nehmen, die ihn einst verschmäht hat.
Tad Williams, der Meistermärchenerzähler, gibt Kaliban, der wohl geheimnisvollsten Figur, die Shakespeare geschaffen hat, neues Leben, macht sie zu einem bemitleidenswerten Wesen voller Tragik.
Acht wunderschöne, zarte Bleistiftskizzen des Autors illustrieren die Geschichte.
Autorenporträt
Tad Williams, 1957 in Kalifornien geboren, studierte in Berkeley und arbeitete anschließend in vielen verschiedenen Jobs - als Sänger, Schuhverkäufer, Zeitungsjunge, Radiomoderator, am Theater, beim Fernsehen, als Lehrer, in einer Computerfirma. Er schreibt neben Fantasy-Bestsellern Comics, Drehbücher und Hörspiele.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.06.2003

Eine Welt, die aus den Fugen geraten ist
Tad Williams erzählt eine Geschichte aus Shakespeares „Sturm”.
„Verlogner Schuft, / der Prügel braucht, nicht Güte. Ich hab dich / Dreck, der du bist, mit Menschlichkeit umsorgt”. So spricht der Intellektuelle Prospero mit dem jungen Kaliban, im Glauben, der Naturmensch habe versucht, seine Tochter Miranda zu vergewaltigen. Eine Schlüsselszene aus Shakespeares Drama Der Sturm. Kaliban, der verbannte Milaneser Thronfolger beansprucht die Macht auf Kalibans Insel, und dieser Anspruch scheint unumstößlich. Zivilisation versus rohe Natur.
Tad Williams, der amerikanische Fantasy-Autor und Schöpfer des Otherland-Universums, hat schon vor einigen Jahren die Geschichte aus der Sicht des Wilden erzählt. Jetzt ist auch bei uns in Die Insel des Magiers nachzulesen, wer nach Williams‘ Auffassung Kaliban war, was aus ihm unter Prosperos Inselherrschaft wurde und was 20 Jahre danach in einer Nacht in Mirandas Schlafzimmer – sie ist inzwischen Königin – im Schloss zu Neapel geschieht. Dort nämlich hat sich der von Prospero zum Krüppel geschlagene Wilde eingeschlichen, um endlich mit Miranda abzurechnen. Im frühen Morgengrauen will Kaliban seine einstige Spielgefährtin aus Rache für die erlittenen Qualen töten. Doch erst wird er sie zwingen, seine Lebensgeschichteanzuhören.
Dass das Geschehen am Ende dieser Nacht eine überraschende Wendung nimmt, darüber wird hier kein weiteres Wort verloren.
Wider Erwarten inspiriert die Lektüre beide: Der Leser, der Shakespeares Drama kennt, bekommt Lust, es mit neuen Augen zu betrachten. Der Leser, dem die Geschichte unbekannt ist, wird nach der Lektüre unbedingt Kalibans Inselwelt kennenlernen wollen, im Buch und auf der Bühne. Ist das ein jugendlichen Lesern zumutbarer Roman? Zweifelsohne. Die Insel des Magiers ist Fantasy, so wie sie sein soll: Offen gegenüber realen und magischen Welten, hintergründig, mancherorts ironisch, stilsicher in Szene gesetzt und spannend, (selbst, wenn Kalibans nächtlicher Monolog 186 Seiten füllt).
Wer sich in Kalibans Gedanken einfühlt, steht vor der aus den Fugen geratenen Welt eines jungen Menschen. Hier natürliche Unschuld, dort eine rigide Erziehung zur Kultur. Die Doppelmoral, mit der „wilde” Völker von Menschen, die sich selbst als höherwertig einstufen, unterworfen wurden, und die Arroganz von Macht durch Bildung und Einbildung sind stets präsent, ohne pädagogisch zu dominieren. Daneben seziert Williams an der Beziehung der beiden Inselkinder die Zerbrechlichkeit einer weiteren bürgerlichen Tugend: Zivilcourage. Aus Feigheit vor ihrem Vater verrät Miranda die anfangs liebevolle Beziehung zu Kaliban. Prospero ist ein Getriebener, der Magie und Mensch benützt, um das ihm widerfahrene Unrecht zu tilgen. Kaliban ist ein Aufmüpfiger, einer, dem seine Natur und seine Erkenntnisse über Prosperos Zivilisation selbst mit Prügel und Zauberei nicht auszutreiben sind. Wie der Autor Kalibans aus den Fugen geratene Welt ins Blickfeld setzt (mit eigenen Bleistiftzeichnungen illustriert), das zeigt wieder: Tad Williams ist ein Spurensucher und Geschichtenerzähler, dem kein Inselschicksal verborgen bleibt. (ab 14 Jahre)
SIGGI SEUSS
TAD WILLIAMS: Die Insel des Magiers. Aus dem Englischen von Hans-Ulrich Möhring. Klett-Cotta 2003. 240 Seiten, 13,50 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Tad Williams ist ein bekannter amerikanischer Fantasy-Autor, der Erfinder des Otherland-Universums, stellt ihn uns Siggi Seuss vor. Im vorliegenden Roman, der in Amerika schon vor ein paar Jahren erschienen ist, betrete Williams neue, aber klassische Pfade: er erzählt die Geschichte des Wilden Kaliban aus dem Shakespeare-Drama "Der Sturm" aus dessen Perspektive und spinnt die Geschichte fort. Das Tolle ist, findet Seuss, dass Williams' Roman in beide Richtungen funktioniert: wer das Shakespeare-Drama schon kennt, fängt an, es mit neuen Augen zu betrachten, wer es noch nicht kennt, möchte es garantiert kennen lernen, da ist sich Seuss sicher. Der Roman sei jugendlichen Lesern in jedem Fall zuzumuten, meint er, da er auch richtige Fantasy sei, was für ihn heißt: offen für reale wie magische Welten, hintergründig, ironisch, stilsicher, spannend. Das zugrunde liegende Thema von natürlicher Unschuld versus rigider Zivilisation werde ohne übermächtige Pädagogik den Lesern nahegebracht.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Der amerikanische Bestsellerautor ist ein Jäger und Sammler, ein Jongleur mit Informationen und Geistesblitzen. Ein Visionär wie Stephen Hawking. Ein Erzähler wie sein britischer Kollege Philip Pullman. Ein Ironiker wie Douglas Adams. Ein Weltenhüter wie Tolkiens Tom Bombadil." (Sigi Seuss/DIE ZEIT)