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  • Buch mit Leinen-Einband

Mit kompakten Informationen zu Versformen und literarischen Gattungen. Hilfreich im Deutschunterricht.

Produktbeschreibung
Mit kompakten Informationen zu Versformen und literarischen Gattungen. Hilfreich im Deutschunterricht.
Autorenporträt
Ludwig Harig wurde 1927 in Sulzbach im Saarland geboren und arbeitete seit 1950 als Volksschullehrer. Neben literarischen Texten und Übersetzungen brachte er Mitte der sechziger Jahre die Erfahrungen des experimentellen Autors ins 'Neue Hörspiel' ein und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Erneuerer dieser Radiogattung. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Marburger Literaturpreis, dem Hörspielpreis der Kriegsblinden und 1994 mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.01.2010

Ein Hoch dem Düdellütt
Glück ist, was sich reimt: Ludwig Harigs wunderbarer Leitfaden zur Poetik

Ein Buch zum vergnüglichen Lesen und Lernen, eines, das Spaß macht und das man auch selbst lesen kann, bevor man es verschenkt, so dass man weiß, was man aus der Hand gibt - nach einem solchen Buch braucht man nicht mehr zu suchen, denn nun ist es da: Es leuchtet schön eingebunden in Preußischblau und stammt von Ludwig Harig, der darin erzählt, wie er das Dichten gelernt hat und was es da zu lernen gibt. Denn: "Oh, wie beglückt ist doch ein Mann, / Wenn er Gedichte machen kann." Das ist ein Satz von Wilhelm Busch, und Harig zitiert ihn, weil er selbst von Jugend an ein derart Beglückter ist, ein "Worttanzlehrer", ein Spieler, ein "Buchstabenkönig", den die Lust des Klanges, des Reimes vor allem hinreißt, zum Beispiel wenn er über die vielen Formen des Worttanzens, des Dichtens schreibt, über das Sonett zum Beispiel: "Das Sonett ist oft verstiegen, / doch es ist nicht totzukriegen." Was Harig genau weiß, denn er hat ein ganzes Hundert davon geschrieben oder sogar mehr.

Vieles Ungewöhnliche, Unerwartete kommt in seinen Sonetten vor, Fußball vor allem, wie auch hier in diesem Buch, nur noch bunter: Ballack, Bierhoff und Metzelder begegnen uns, ebenso wie Karl Marx und Kuttel Daddeldu, Dizzy Gillespie, Goethe und Gottfried Benn sowie Chano Pozo, der kubanische Bongotrommler. Sie alle gehören für Harig in sein großes Reich der Wortkunst, deren Formen er mit leichter Hand vorstellt und begreiflich macht. Es ist ein Reich, das weder in Raum noch Zeit Grenzen besitzt und irgendwo zwischen Sphärenmusik und dem Klang der Panflöte zu finden ist. Der Einband zeigt den Umriss einer schlanken Figur in tänzerischer Bewegung, fast wie auf einer griechischen Vase. Umgeben ist sie von ein paar tanzenden "ü" und "t". Das aber ist niemand anderes als Silen, der antike Erfinder der Musik und der Rohrpfeife sowie der im Dienst des Bacchus üblichen Doppelflöte.

Ludwig Harig zitiert Wilhelm Busch mit einem klassischen Distichon herbei: "Heimwärts reitet Silen und spielt auf der lieblichen Flöte, / Freilich verschiedenerlei, aber doch meistens düdellütt!" Nach so viel selbstironischer Lust am Spiel mit Metrum und Klang schließt er das Kapitel über Verse und Versfüße mit dem schlichten Satz "Ein Hoch dem Düdellütt!", das ihm zur reinen Poesie geworden ist. Er wird und soll es als Lob empfinden, wenn man feststellt, dass es viel "Düdellütt" in diesem Buch gibt. Der Verlag deklariert seine blauen Bücher als Kinderbücher. Es sind Bücher für intelligente Kinder, aber hat überhaupt jemand andere? Auch besteht die Gefahr, dass Eltern, Tanten, Onkel, Omas und Opas sich festlesen und es nicht aus den Händen geben wollen. Dagegen sollten Verlag oder Buchhändler Abhilfe bereithalten.

GERHARD SCHULZ

Ludwig Harig: "Wie die Wörter tanzen lernten". Eine erlebte Poetik. Mit Bildern von Franz Zauleck. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009. 213 S., geb., 19,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Gerhard Schulz ist von Ludwig Harigs "erlebter Poetik" hingerissen und preist sie als gleichermaßen unterhaltend wie belehrend. Der Autor erklärt darin seinen eigenen Werdegang als Dichter, benennt wichtige Protagonisten im "Reich der Wortkunst", die vom Fußballer Oliver Bierhoff über Karl Marx und Goethe bis zum kubanischen Bongospieler Chanzo Pozo reichen, und vermittelt - auf vergnügliche Weise, wie der Rezensent betont - darin Grundlagen der Dichtkunst. Der Verlag sieht als Zielgruppe dieses Buchs die Kinder, aber es steht zu befürchten, dass die schenkenden Erwachsenen sich darin "festlesen" und es nicht herausrücken, warnt Schulz.

© Perlentaucher Medien GmbH