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Lena hat einen Liebesbrief von Lionel bekommen. Aber sie weiß nicht, von welchem. Sie haben nämlich drei Lionels in der Klasse. Und außerdem ist Lena eigentlich in Pedro verliebt. Pedro ist so wahnsinnig schön! So schön, dass es verboten werden müsste. Andererseits mag Lena den Namen Lionel. Der klingt wie Karamel! Da stellt sich die Frage: Kann man vielleicht zwei Jungs gleichzeitig lieben?

Produktbeschreibung
Lena hat einen Liebesbrief von Lionel bekommen. Aber sie weiß nicht, von welchem. Sie haben nämlich drei Lionels in der Klasse. Und außerdem ist Lena eigentlich in Pedro verliebt. Pedro ist so wahnsinnig schön! So schön, dass es verboten werden müsste. Andererseits mag Lena den Namen Lionel. Der klingt wie Karamel! Da stellt sich die Frage: Kann man vielleicht zwei Jungs gleichzeitig lieben?
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2000

Wenn es nach Schweiß und Hagebuttentee riecht
Die vergnüglichen Erlebnisse zweier achtjähriger Mädchen auf ihrer ersten Klassenfahrt
An welchem Ort der Welt riecht es nach Schweiß und Hagebuttentee, wo quietschen abends muffige Stockbetten? Wo stürmen Monster Mädchenzimmer, während auf dem Klo heimlich geweint wird und der fiese Hausmeister naht? Logisch: Im Schullandheim. Lena und Samira hätten es sofort gewusst. Schließlich sind die beiden gerade auf ihrer ersten Klassenreise – und mit schwierigen Themen kennen sie sich auch aus. Jeden Abend vor dem Einschlafen spielen sie „Das Spiel der großen Fragen”, in dem die wichtigsten Ereignisse des Tages besprochen werden. Während ihrer Expedition ans Ende der Welt, sprich: auf einen Bauernhof, ergeben sich reichlich wichtige Fragen. Zum Beispiel: „Ist es schöner, wenn die eigene Mutter auf eine Klassenreise als Begleiterin mitfährt?” Ja, findet Lena. Und zwar deshalb, weil Mütter sonst peinliche Briefe schreiben. Lena hat einen bekommen, der laut vorgelesen wurde. Jetzt weiß die ganze zweite Klasse, dass sie zu Hause auf den schönen Namen „Korkenknubbelchen” hört. Zum Glück findet Samira als beste Freundin die richtigen Worte: „Peinlichkeit bringt einen nicht um. ”
Kaum ist die Blamage überwunden, trifft auch noch ein Liebesbrief ein. Aber von wem? Der Name ist nicht zu entziffern. Der erste Buchstabe ist ein L. Lionel? Lionel, ein schöner Name, aber falscher Absender, denn Lenas Schwarm heißt Pedro. Frage des Abends: Gibt es irgendeine Möglichkeit, „Pedro” mit einem L zu schreiben? Nein, sagt Samira und erklärt, dass sich das Alphabet nun mal nicht ändert.
Fünf Tage Klassenreise sind lang, wenn man klein und allein ist. Gut, wenn in der Reisetasche nicht nur Schokokekse und der Batman-Lieblingspyjama liegen, sondern auch ein Buch für pädagogisch verordnete Mittagsruhe, Busfahrten und Stillarbeitsstunden. Zum Beispiel Lionel wie Karamell von Agnès Desarthe. Schnörkellos und unterhaltsam geht es um Themen wie Heimweh, Verliebtsein und Freundschaft. Die Zeichnungen von Véronique Deiss – dahingekrakelt, als wären sie auf dem Heftrand in einer langen Mathestunde entstanden – ergänzen die kurzen Texte perfekt. Wer also abends in einem etwas muffigen Stockbett liegt, den Bauch voller Hagebuttentee und Heimweh, der wird gern ein bisschen darin schmökern. Und vielleicht sind die Abenteuer von Lena und Samira dann sogar so spannend, dass unter der Bettdecke mit einer Taschenlampe weitergelesen wird. Die hat den Vorteil, dass sie sofort erlischt, falls Monster das Zimmer stürmen. (ab 10 Jahre)
CLAUDIA VON SEE
AGNÈS DESARTHE: Lionel wie Karamell. Mit Illustrationen von Véronique Deiss. Aus dem Französischen von Anne Braun. Fischer Taschenbuch Verlag 2000. 96 Seiten, 16,80 Mark.
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