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Realistisch. Packend. Hart.
Philip ist ein guter Schüler und ein noch besserer Sportler, der Star seines Basketballteams. Er hat eine hübsche Freundin, das begehrteste Mädchen der ganzen Schule. Und er ist bei allen beliebt - bei Lehrern wie bei Schülern.
Philip wird ein Massaker anrichten.

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Produktbeschreibung
Realistisch. Packend. Hart.

Philip ist ein guter Schüler und ein noch besserer Sportler, der Star seines Basketballteams. Er hat eine hübsche Freundin, das begehrteste Mädchen der ganzen Schule. Und er ist bei allen beliebt - bei Lehrern wie bei Schülern.

Philip wird ein Massaker anrichten.
Autorenporträt
Günter Ohnemus, 1946 in Passau geboren, war Buchhändler, Lektor, Mitarbeiter am Collins Dictionary und Verleger. Heute lebt er als freier Autor und Übersetzer in Freising bei München. 1998 wurde er mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt er für seinen Roman 'Der Tiger auf deiner Schulter' den Tukan-Preis der Stadt München. Schreiben ist, nach Tennis, sein Lieblingssport, sagt er.

Literaturpreise:

'Alles was du versäumt hast':
Aufgenommen auf die Auswahlliste zum Hans-im-Glück-Preis 2010 der Kreisstadt Limburg an der Lahn (Kategorie Jugendliteratur)

'Siebzehn Tage im August':
Empfohlen von der Stiftung Lesen (Kategorie Realistische Romane für junge Leser)
Nominiert für die Goldene Leslie 2012
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.10.2004

Gut und günstig
Taschenbücher
ROBERT HARNUM: Und dann Totenstille. Aus dem amerikanischen Englisch von Günter Ohnemus. Fischer generation (80504) 2004. 254 Seiten, 8,90 Euro. Deutsche Erstausgabe.
Philip funktioniert, er funktioniert sogar sehr gut. Er lernt leicht, ist der Star des Basketballteams, hat eine hübsche Freundin und alle mögen ihn. Aber wenn Philip von diesem erfolgreichen Leben eines Siebzehnjährigen in einer amerikanischen Kleinstadt erzählt, klingt es, als stehe er neben sich, als habe er keinen Kontakt zu sich selbst. Sachlich und distanziert reiht er Fakten auf, egal, ob es sich nun um den plötzlichen Tod seines Stiefvaters, sein erfolgreiches Basketballspiel, seine Probleme mit seiner Sexualität handelt oder um seine Unfähigkeit, Gefühle für seine Freundin oder seine Mutter zu empfinden. Häufig lesen wir den Satz: „Ich kapier das nicht.” Er stellt das fest, aber er macht keinen Versuch, diesen Zustand zu ändern. Nur wenn Philip von seiner ersten Liebe Cheryl erzählt oder von seiner Hündin Gretchen, spürt man, dass er auch so etwas wie Gefühle empfinden kann. An einer Stelle heißt es: „Ich werde nie wütend. Ich glaub, ich hab mein ganzes Leben lang noch keine Wut in mir gespürt.”
Und doch wird Philip zum Amokläufer, tötet 4 Menschen und verletzt viele andere. Ohne Vorwarnung, ohne ersichtlichen Grund, einfach so, mit dem Gewehr seines Onkels, einem Waffennarren, der ihm heimlich das Schießen beigebracht hat. Kühl und präzise beschreibt Philip das furchtbare Geschehen: „Andere sinken einfach zusammen. Es ist merkwürdig. Keine Spur von Gewalt. Überhaupt keine Spur von Gewalt.”
Seine Freunde, die Mutter, die Lehrer und sein Trainer versuchen verzweifelt zu verstehen, was mit Philip passiert ist. Der Leser seines Berichts versteht es ein wenig besser. Er lernt einen Jungen kennen, der geprägt ist von den Einflüssen unserer Zeit, der einsam ist trotz zahlreicher Freunde, ratlos, gespalten in vielerlei Persönlichkeiten, einen Jungen, der an seine Gefühle nicht heran kommt.
Durch eine Kette von „falschen Entscheidungen” sei Philip zum Amokläufer geworden, behauptet der Anwalt in seinem Plädoyer vor Gericht. Es gelingt ihm allerdings nicht, seinen Mandanten zu retten. Die Geschworenen verurteilen Philip zum Tode. Langsam beginnt der Junge zu begreifen, was er getan hat und zum ersten Mal spürt er seine Gefühle. Als er in seiner Zelle die Todesstrafe erwartet, geht es ihm eigentlich besser als je zuvor. Und dann Totenstille ist ein harter, verstörender Roman von hohem literarischem Rang, der sich durch die unterkühlte, distanzierte Sprache von Erzählungen ähnlichen Inhalts unterscheidet. Psychologische Erklärungsversuche liefert der Autor nicht. Der Leser muss sich schon selbst eine Meinung bilden und zwischen den Zeilen zu lesen wissen. (ab 14 Jahre und Erwachsene)
RALF ISAU: Der Drache Gertrud. Mit Illustrationen von Bernhard Oberdieck. Omnibus (21366) 2004. 90 Seiten, 4,90 Euro.
„Man ahnt gar nicht, wie viele Drachen es in alter Zeit auf dieser Erde gab!” In Drahtigistan gab es das Drachenpaar Gigantolos und Gertrud, die das winzige Königreich einst vor dem Untergang gerettet hatten, als draußen im Meer ein Vulkan ausbrach und eine riesige Flutwelle auf Drahtigistan zuraste. Mit ihrem Feueratem hatten die Drachen die Welle in Wasserdampf verwandelt und zum Dank hatte ihnen der König den Drachenberg geschenkt, wo sie fortan friedlich hausten. Bis Gigantolos in einem strengen Winter an der Drachengrippe starb und Gertrud kinderlos zurück ließ. Ums Ausbrüten der Eier hatten sie sich in ihrem Glück nie gekümmert. Das bereute Gertrud nun bitter, und in ihrem Kummer und ihrer Einsamkeit fing sie an, ziellos durch das Land zu trampeln und Felder und Bauernhöfe platt zu walzen.
So konnte es nicht weiter gehen, und König Drahtig der Neunundfünfzigste, genannt LIX, beschloss, dass derjenige, der Gertrud besänftigen könne, seine Tochter zur Frau bekäme. Die will der Schmied Joshua zwar gar nicht, aber er löst das Problem trotzdem auf ganz besonders elegante Weise.
Ralf Isau, bekannt durch seine spannenden Fantasyromane, hat hier ein heiteres Märchen für die Kleinen geschrieben, das zusammen mit den detailreichen, witzigen Illustrationen von Bernhard Oberdieck einen besonders vergnüglichen Lesespaß garantiert. (ab 8 Jahren und zum Vorlesen)
HILDE ELISABETH MENZEL
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel ist beeindruckt von diesem Jugendbuch über einen ganz normalen, erfolgreichen, wenn auch emotional etwas abgekapselten Jungen namens Philip, der zum Amokläufer wird. Erst als Philip in der Todeszelle sitzt, findet er zum ersten Mal in seinem Leben eine Art Frieden. Sie hebt hervor, wie wenig dieser Roman bewertet und wie wenig er nach psychologischen Erklärungen sucht. Ihrer Meinung nach hebt sich die Erzählung dadurch von vergleichbaren Jugendbüchern ab: "ein harter, verstörender Roman von hohem literarischem Rang, der sich durch die unterkühlte, distanzierte Sprache von Erzählungen ähnlichen Inhalts unterscheidet", resümiert sie.

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