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Niemand hat Amerika so sehr den Puls gefühlt wie Joyce Carol Oates. Ihre Helden sind unsichere Existenzen. Männer werden zu Jägern und Frauen zu wehrlosen Wildtieren, die es zu erlegen gilt. Nicht immer endet es mit dem Tod, aber das Gleichgewicht ist nachhaltig gestört. Eine amerikanische Chronik lautet der Untertitel der grandiosen neunzehn Erzählungen, die zwischen 1963 und 1999 entstanden sind. Da erschießt eine Mutter ihre drei Kinder, weil sie ihren neuen Liebhaber nicht verlieren will. Da drechselt ein morbider Richter aus den Knochen seiner Opfer elfenbeinerne Schmuckstücke. Da weiß…mehr

Produktbeschreibung
Niemand hat Amerika so sehr den Puls gefühlt wie Joyce Carol Oates. Ihre Helden sind unsichere Existenzen. Männer werden zu Jägern und Frauen zu wehrlosen Wildtieren, die es zu erlegen gilt. Nicht immer endet es mit dem Tod, aber das Gleichgewicht ist nachhaltig gestört. Eine amerikanische Chronik lautet der Untertitel der grandiosen neunzehn Erzählungen, die zwischen 1963 und 1999 entstanden sind. Da erschießt eine Mutter ihre drei Kinder, weil sie ihren neuen Liebhaber nicht verlieren will. Da drechselt ein morbider Richter aus den Knochen seiner Opfer elfenbeinerne Schmuckstücke. Da weiß die drogensüchtige Melanie still zu halten, wenn sie die Männer bedient, aus Angst, dass wieder der Würgegriff angewendet wird.

Elende Ehen, gewaltbereite Männner, gedemütigte Frauen, die Familie ist kein Zufluchtsort, rassistische Übergriffe, die Arglosen sind alles andere als arglos. Auch hier zeigt sich Oates als geniale Beobachterin menschlicher Abgründe, sie weiß das dunkle Ich, die zerstörerischen Leidenschaften in brillant bedrückenden Geschichten einzufangen. Oates Einblicke in das Durchschnittsleben, das schnell zur Hölle werden kann, sind grandios, schockierend und trotz allem tröstend.
Autorenporträt
Joyce Carol Oates wurde 1938 in Lockport (New York) geboren. Sie zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Autorinnen der Gegenwart. Für ihre zahlreichen Romane und Erzählungen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem National Book Award. 2019 wurde ihr der Jerusalem Prize verliehen. 2020 erhielt sie den renommierten Cino del Duca World Prize. Joyce Carol Oates lebt in Princeton (New Jersey), wo sie Literatur unterrichtet.
Rezensionen
"Oates setzt Worte ein wie Skalpelle, die das Herz freilegen. Ihre Sätze sind von bestrickender, rhythmischer Vollendung." -- bücher, 01. Mai 2011

"Oates Erzählungen zeichnen ein tiefdunkles Gesellschaftsbild, aber dies so fein, dass man gegen alle Hoffnung für ihre Figuren hofft." -- Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau, 5. März 2011

"Aufwühlend, traurig, klug." -- Cosmopolitan, Juni 2011

"Das Leben mit Scham und Schuld, die Furcht vor einem dunkleren Ich ..., das sind die Themen, die diese brillant bedrückenden Geschichten vorantreiben." -- Frank Meyer, Deutschlandradio, 22. Juni 2011

"Die Sprache dieser Erzählungen hatg etwas Penibles, unglaublich wendiges, gleichzeitig geschmeidiges, mitunter Katzenhaftes ... die sprachliche Umsetzung des Geschehens ist dabei so genau und brillant ... Es funkeln in diesen Texten fast bizarr Momente des Trostlosen und der Unentrinnbarkeit auf, in einer akkuraten Beiläufigkeit formuliert ... Ein großartiges Buch." -- Salli Sallmann, rbb kulturradio, 12. Mai 2011

"Ihre tastende, Widersprüche erlaubende, unonventionall interpunktierte Sprache dringt in Sphären des Tagtaumes und des Traumas, der Fantasie und Angst vor, die Dramaturgie ihrer komplexen, mit Vor- und Rückgriffen gespickten Erzählungen lässt den Leser kaum zu Atem kommen. Joyce Carol Oates ist fraglos eine der ganz großen Erzählerinnen unserer Tage." -- Thomas Kliemann, General-Anzeiger, 26. April 2011

"Die Bücher von Joyce Carol Oates lassen sich nicht als Notausgang benutzen: Wer liest, um der Realität zu entfliehen, muss eine andere Tür öffnen. Wer nicht hinaus will, sondern hinein, wem am Erkunden innerer Landschaften gelegen ist: Den führen "Die Lästigen" ans Ziel." -- Ingrid Mylo, Badische Zeitung, 28. Mai 2011…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Burkhard Müller zeigt sich sehr fasziniert von den Erzählungen Joyce Carol Oates'. Es scheint insbesondere das Katzenhafte der zumeist weiblichen Hauptfiguren zu sein, hier häufig Opfer, mitunter aber auch Täterinnen unerklärlicher Gewaltakte, das den Rezensenten gleichermaßen anzieht wie verstört. In Oates' Weigerung, die schrecklichen Vorkommnisse in ihren Geschichten zu erklären und sie in einem historisch-sozialen Kontext zu deuten, erkennt der Rezensent eine enge Verwandtschaft zu Patricia Highsmith, eine Atmosphäre "böser", bedrückender "Lust" am Fatalismus. Müller glaubt, dass diese Haltung, gepaart mit einem ungezügelten Publikationswillen, Oates den Literaturnobelpreis gekostet hat. Wenn die Herausgeberin mit dem Untertitel "Eine amerikanische Chronik in Erzählungen" Oates zu mehr Akzeptanz zu verhelfen sucht, indem sie ihr einen "gesellschaftlich-konstruktiven" Platz zuweist, so kann sie den Rezensenten damit allerdings kaum überzeugen. Für ihn bleibt die Autorin viel zu sehr "Privat-Anarchisten", um sich derart vereinnahmen zu lassen.

© Perlentaucher Medien GmbH