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Mit "No Logo!" wurde Naomi Klein Gesicht und Stimme der Antiglobalisierungsbewegung. Ihr neues Buch ist ein beispielloser Augenzeugenbericht aus der Mitte der Globalisierungsgegner und die Dokumentation eines einzigartigen Kapitels unserer Geschichte.
Naomi Kleins Buch "No Logo!" war gerade im Druck, als 1999 der Protest gegen die Welthandelsorganisation in Seattle losbrach. Weltweit entwickelte sich eine beispiellose Protestbewegung und "No Logo!" brachte die Besorgnis dieser neuen Generation auf den Punkt. Seither nahm Klein an Protesten in der ganzen Welt teil, wird aber auch von UNO,…mehr

Produktbeschreibung
Mit "No Logo!" wurde Naomi Klein Gesicht und Stimme der Antiglobalisierungsbewegung. Ihr neues Buch ist ein beispielloser Augenzeugenbericht aus der Mitte der Globalisierungsgegner und die Dokumentation eines einzigartigen Kapitels unserer Geschichte.
Naomi Kleins Buch "No Logo!" war gerade im Druck, als 1999 der Protest gegen die Welthandelsorganisation in Seattle losbrach. Weltweit entwickelte sich eine beispiellose Protestbewegung und "No Logo!" brachte die Besorgnis dieser neuen Generation auf den Punkt. Seither nahm Klein an Protesten in der ganzen Welt teil, wird aber auch von UNO, Weltbank und Welthandelsorganisation zu Konferenzen gebeten. In ihrem neuen Buch zeigt sie, wo die globale Protestbewegung heute steht, und stellt anstehende Aufgaben und mögliche Strategien dar. Engagiert diskutiert sie Schlüsselfragen der Zeit, wie Armutsbekämpfung, Migration, Genfood oder die Rolle internationaler Wirtschaftsinstitutionen. Ihre zum Teil sehr persönlichen Notizen bieten unerwartete Einblicke in das Selbstverständnis und Funktionieren des globalen Protests. Provokativ, intelligent und leidenschaftlich verkörpert Naomi Klein die Rückkehr politischen Denkens in der jüngeren Generation.
Autorenporträt
Naomi Klein ist eine vielfach ausgezeichnete Journalistin, Kolumnistin und Autorin des internationalen Bestseller »No Logo«, der in 28 Sprachen übersetzt und von der New York Times als »Bibel einer Bewegung« bezeichnet wurde. Sie schreibt und berichtet regelmäßig für große Sender und Zeitungen wie CNN, BBC, The Los Angeles Times, The Washington Post, RAI, CBC und andere. Naomi Klein lebt in Kanada.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.02.2003

Streitfall Amerika

Wird Amerika weiterhin die Welt führen und den Frieden erhalten? Werden die Stärken des Kapitalismus seine Schwächen so eindeutig überwiegen, daß Bürger und Regierungen ihm in guten wie schlechten Zeiten die Treue halten? Das sind heute die zentralen Fragen nach der Zukunft der westlichen, marktwirtschaftlich verfaßten Demokratie. Zwei Journalisten geben Antworten: Der Liberale, Bill Emmott, Chefredakteur des Economist, ist der Optimist. Die Linke, Naomi Klein, kanadische Globalisierungsbekämpferin, gibt die Pessimistin.

Imperialer Machtanspruch und ökonomischer Fundamentalismus sind für Naomi Klein die Quelle allen amerikanischen Übels: Der Bush-Administration wirft sie vor, den 11. September für die eigenen Machtinteressen und die Vorteile der Großkonzerne zu instrumentalisieren. Ihre These: Die Versprechen der Globalisierungsfreunde (Wohlstand für alle, mehr Entwicklung und mehr Demokratie) sind hohl und leer. In Wirklichkeit führe die Globalisierung zur Entmachtung lokaler Gemeinschaften und einem Krieg gegen die Umwelt.

Die These ist saftig; Argumente sind indessen nicht die Stärke Kleins. "Über Zäune und Mauern" - eine Sammlung von Aufsätzen aus den Schützengräben von Seattle bis Genua - knüpft an das Erfolgsbuch "No Logo" an und dient als alarmistischer Prospekt für weitere Aufmärsche von Attac. Der graswurzelige Impetus ist authentisch; das grundsätzliche Bekenntnis zu Kapitalismus und Demokratie ehrlich. Doch verstanden hat Naomi Klein herzlich wenig.

Anders Bill Emmott. Sein Optimismus ist skeptisch, nicht triumphalistisch, eben britisch. Sein Amerika- und sein Kapitalismusbild sind nur verhalten positiv. Aber dennoch: Amerika wird dankenswerterweise und gegen manche Widerstände den Frieden der Welt erhalten. Wer sonst käme in Frage? Jedenfalls wäre die Welt ohne amerikanische Führung noch viel chaotischer, getreu dem Diktum Winston Churchills: Die Amerikaner werden immer das Richtige tun - nachdem sie alle Alternativen bemüht haben.

Skepsis kennzeichnet auch Emmotts Haltung zum Kapitalismus: Es ist wahrlich kein Paradies. Was zum Erfolg beiträgt - Zuversicht, Risikobereitschaft, finanzielle Chuzpe und der Hang zur Kühnheit -, bringt zugleich auch wiederkehrende Fehlschläge hervor. Mehr noch: Kapitalismus, schreibt Emmott, ist die Ideologie der Ungleichheit, schmackhaft gemacht durch Freiheit, Demokratie und Privateigentum. Das erklärt, warum so viele gutmeinende Umverteiler glauben, sie müßten den Kapitalismus zähmen. Womit alles nur schlimmer wird.

Sicher ist: Materiell ist die Menschheit als Ganzes heute wohlhabender denn je. Sicher ist auch: Von offenen Märkten und stabilen Rechtsordnungen profitieren letztlich alle. Damit eröffnen sich Chancen, daß die Globalisierung ihren Kurs halten und die Milliarden Armen der Welt einen höheren Lebensstandard erreichen können. Freilich nur, wenn die Menschen diese Chancen auch ergreifen. So ist das eben mit der Freiheit.

ank.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.03.2003

Na logo!
Globalisierungsgegner reklamieren für sich eine neue Kultur
„No Logo!”, eine Art Anti-Marketing-Ratgeber, machte sie vor drei Jahren zum Star der konzernkritischen Bewegung. Keine Großdemonstration, kein Globalisierungsgipfel oder Gegengipfel kam fortan ohne sie aus: Naomi Klein nahm in Dutzenden von Ländern an unzähligen Foren, Panels und Diskussionen teil und hielt für zahlreiche Zeitungen ihre Erinnerungen und Einschätzungen fest. Ihre versammelten journalistischen Arbeiten und Reden liegen nun in deutscher Übersetzung vor.
Klein, bislang als Expertin für die sozialen und ökologischen Folgen der neoliberalen Freihandelspolitik bekannt, wird hier zur Bewegungsforscherin. Mittels teilnehmender Beobachtung, wie Sozialwissenschaftler es nennen würden, arbeitet Klein die zentralen Motive der Globalisierungskritiker heraus. Zunächst hält sie scheinbar überraschend fest, dass die Gegner von Firmen wie Nike und Shell gar keine Gegner der Globalisierung sind. Im Gegenteil: Es gehe ihnen nicht um eine Rückkehr zum Nationalstaat, sondern um eine „Erweiterung der Grenzen der Globalisierung”. Die neoliberalen Wirtschaftsstrategen sollten an ihren Versprechen gemessen werden: Wohlstand für alle, mehr Entwicklung, mehr Demokratie.
Typisch für die Antiglobalisierungsbewegung sind die lockeren, meist dezentralen Organisationsformen. Nicht zufällig fühlen sich die Aktivisten in den „chaotischen Pfaden des Internets” wohl und nutzen die Möglichkeiten der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien. „Ihr Verhalten spiegelt die im Internet herrschende paradoxe Kultur von extremem Narzissmus und großer Sehnsucht nach Gemeinschaft und Verbundenheit”, so Klein.
In ihren Augen gibt es denn auch keine monolithische Massenbewegung, sondern vielmehr „Konvergenzen vieler kleiner Bewegungen”. Während die klassischen Institutionen der politischen Willensbildung einen enormen Legitimationsverlust erführen, bekämen Demonstrationen, Workshops und Foren der Globalisierungskritiker gerade von Jugendlichen einen enormen Zulauf. Diese neuen Politikformen entsprächen zudem ganz dem „Bedürfnis nach Erlebnissen”. Auch sie selbst, „Kind von Hippie-Eltern” und „Überlebende alternativer Ferienlager” fordert für sich einen Aktivismus ein, der „die kulturellen und menschlichen Bedürfnisse anspricht, die entstanden sind, weil die Identität selbst zur Ware geworden ist.”
So vielschichtig sich diese neue Bewegung auch geben mag, ihre politische Strategie bringt Naomi Klein leicht auf einen Nenner: Das staatsfixierte Modell von der Eroberung der Macht habe ausgedient; die Zentralisierung von Macht, wie sie im Prozess der Globalisierung auf die Spitze getrieben ist, wird von ihr als Übel ausgemacht. Dagegen steht die Forderung der Dezentralisierung und Stärkung lokaler Gemeinschaften.
Wie dieses neue Reformmodell, das sich sowohl von sozialdemokratischer Reformlogik als auch von kommunistischem Revolutionspathos abgrenzt, Gestalt annimmt, hat Klein auf den Weltsozialforen in Porto Alegre beobachtet: „Schnauzbärtige Kommunalpolitiker” träfen auf Guerillabewegungen, anarchistische Basisgruppen auf gut bewachte Prominente. Und dennoch scheine das Treffen zu funktionieren: „Anstelle mitreißender Blaupausen für den politischen Wandel gab es Einblicke in lokale demokratische Alternativen.”
Klein befürchtet allerdings, dass staatliche Repression die Kriminalisierung des Protests vorantreibe. „Wenn Demonstranten regelmäßig wie Kriminelle behandelt werden, wirken sie auch wie Kriminelle. Und schon wird unbewusst politischer Aktivismus mit bösen Missetaten, ja sogar mit Terrorismus gleichgesetzt.”Mit Klein erlebt die Kapitalismuskritik ein Comeback. Indem sie selbst feststellt, dass nach mehr als einem Jahrzehnt großer Triumphe der Begriff Kapitalismus wieder zu einem „legitimen Gegenstand der öffentlichen Debatte geworden” sei, reiht sie sich in die Reihe derer ein, die öffentlich über Alternativen nachdenken. Im Kern präsentiert Klein keine neuen Erkenntnisse, weiß aber das Wissen über die neue Bewegung journalistisch perfekt aufbereitet zu präsentieren.
GOTTFRIED OY
NAOMI KLEIN: Über Zäune und Mauern. Berichte von der Globalisierungsfront, Campus, Frankfurt 2003. 303 Seiten, 17,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Wachsender Protest
Zentrales Thema des Buches ist die Zukunft der Weltwirtschaft. Es versammelt Kolumnen und Essays, die Naomi Klein für den Guardian und die Los Angeles Times geschrieben, sowie Reden, die sie auf Demonstrationen gehalten hat. Die kanadische Autorin beschreibt vor allem den auf allen Kontinenten wachsenden Protest gegen die wirtschaftliche und politische Globalisierung.
Ideologie der Macht
Laut Klein ist es das Hauptanliegen der seit dem ersten großen Protest beim Weltwirtschaftsgipfel in Seattle (1999) inzwischen gut organisierten Aktivisten, die bestehende Wirtschaftsordnung zu stören und die Zentralisierung von Macht prinzipiell in Frage zu stellen. Die Global Economy, so die Argumentation, erweise sich als unfähig, auf die zunehmenden ökologischen und menschlichen Probleme zu reagieren; als unfähig, von fossilen Brennstoffen auf nachhaltige Energiequellen umzustellen; als unfähig, eine wirksame Bekämpfung der Aids-Epidemie in Afrika zu organisieren; und als nicht willens, internationale Vereinbarungen zur Bekämpfung des Hungers einzuhalten. Die Protestbewegung sei dank eines regen grenzüberschreitenden Informationsaustausches in der Lage, lokale Phänomene als Auswirkungen einer weltweit wirksamen Ideologie zu erkennen. Träger dieser Ideologie seien Großkonzerne und internationale Institutionen wie Welthandelsorganisation, Weltbank und Internationaler Währungsfonds.
Gemüse auf dem Golfplatz
Naomi Klein hat bei ihren Reisen durch die Welt viele Beispiele dafür entdeckt, wie bisher privatisierte Räume und Werte werden die Allgemeinheit zurückerobert werden können. So bauen thailändische Landarbeiter auf hervorragend bewässerten Golfplätzen biologisches Gemüse an. In Brasilien gründen Landlose auf ungenutztem Land Kooperativen. Arbeiter in Bolivien machen die Privatisierung ihrer Wasserversorgung rückgängig. Sie folgen bereits dem Leitspruch der Autorin: "Keine Zäune, keine Mauern mehr..."
(Mathias Voigt, literaturtest.de)
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Gabriele Hermani kennt und schätzt Klein als die Autorin des Buches "No Logo", das, wie sie betont, nicht nur mit dem kanadischen "National Business Book Award" ausgezeichnet wurde, sondern zum "internationalen Bestseller" wurde. Das vorliegende Buch, in dem Artikel und Reden über die Nachteile der Globalisierung versammelt sind, findet die Rezensentin zumindest in der ersten Hälfte "kurzweilig". Allerdings hätte sie sich von Verlagsseite eine bessere Auswahl von Texten gewünscht, denn ab der Mitte bekommt man das Gefühl, man kenne die Ausführungen bereits, kritisiert Hermani. Zudem stört es sie etwas, dass die Anlässe der Texte nicht angegeben werden, denn es wäre schon interessant gewesen, für wen die Überlegungen über die "Schattenseiten" der Globalisierung gedacht waren, findet die Rezensentin. Bei einigen Behauptungen der kanadischen Autorin fehlt Hermani die Quellenangabe und mitunter sind ihr die Verknüpfung von "Fakten und deren Kommentierung" etwas zu eng. Insgesamt aber lobt sie Klein als "begabte Autorin", die insbesondere der Protestbewegung gegen die Globalisierung mit ihrem journalistischen Engagement "ein Gesicht gegeben" hat.

© Perlentaucher Medien GmbH