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Aha-Effekte garantiert!
Die moderne Welt wird immer komplizierter. Und selten ist konventionelle wissenschaftliche Methodik geeignet, uns auf vernünftige Fragen praktische Antworten zu liefern. Steven Levitt, ein brillanter junger Professor der Wirtschaftswissenschaften, untersucht mit ökonomischen 'Werkzeugen' eine Vielzahl gesellschaftlicher Themen. In Zusammenarbeit mit dem Journalisten Stephen Dubner ist ein Buch entstanden, das zahlreiche Aha-Effekte garantiert, das uns manchmal schmunzeln lässt und stets über eindimensionales Denken hinausführt. So lassen sich viele scheinbar komplexe…mehr

Produktbeschreibung
Aha-Effekte garantiert!

Die moderne Welt wird immer komplizierter. Und selten ist konventionelle wissenschaftliche Methodik geeignet, uns auf vernünftige Fragen praktische Antworten zu liefern. Steven Levitt, ein brillanter junger Professor der Wirtschaftswissenschaften, untersucht mit ökonomischen 'Werkzeugen' eine Vielzahl gesellschaftlicher Themen. In Zusammenarbeit mit dem Journalisten Stephen Dubner ist ein Buch entstanden, das zahlreiche Aha-Effekte garantiert, das uns manchmal schmunzeln lässt und stets über eindimensionales Denken hinausführt. So lassen sich viele scheinbar komplexe Probleme mit dem richtigen Schlüssel relativ einfach lösen. Hier werden Fragen aus verschiedensten Gebieten beantwortet, Fehleinschätzungen korrigiert und Verbindungen hergestellt, an die man oft nicht einmal ansatzweise denkt.

Was meinen Sie:

- Sind Swimmingpools gefährlicher als Revolver?

- Besteht ein Zusammenhang zwischen Abtreibung und Schwerverbrechen? (Die politisch 'unkorrekte' Beantwortung dieser Frage hat den Autoren zahlreiche Drohbriefe beschert.)

- Welche Qualitäten besitzen gute Eltern, und können wir uns auf Erziehungsratgeber verlassen?

- Eher skurril, aber entlarvend: Die Antwort darauf, warum Drogenhändler überdurchschnittlich lang bei ihren Müttern wohnen, und dass der Aufbau von Drogenringen am ehesten mit der MacDonalds-Franchise-Struktur vergleichbar ist.

Ein Buch voller spannender, unterhaltsamer und unerwarteter Geschichten, das zeigt, wie voreingenommen wir an vieles herangehen. Spielerisch werden die Ressourcen des Querdenkens aktiviert: Auf neue Ideen und kreative Lösungen kommen wir nur, wenn wir Probleme aus einer anderen als der gewohnten Perspektive betrachten.

"Ein fraglos brillantes Buch. Ein amüsantes sowieso." Die Welt

"Es lohnt sich. 'Freakonomics' ist eines der originellsten Wirtschaftsbücher der vergangenen Jahre - und das jetzt auch auf Deutsch." Financial Times Deutschland

'Levitt ist ein Virtuose darin, Verbindungen zwischen Alltagsphänomenen herzustellen, die scheinbar nicht das Geringste miteinander zu tun haben. Eines der provokativsten und aufschlussreichsten Bücher der jüngsten Zeit.' GENERAL ANZEIGER
Autorenporträt
Steven Levitt, geb. 1967 in Boston, zeichnete sich schon während seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften in Harvard durch sein unkonventionelles Denken aus. Seit 1999 hält Levitt eine Professur an der University of Chicago und ist Herausgeber des 'Journal of Political Economy'.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.04.2006

Nachrechnen genügt schon
Einfach einleuchtend: "Freakonomics" hilft gegen teure Irrtümer

Es gilt in geisteswissenschaftlich gebildeten Kreisen oft als Ehrenzeichen, wenn man in Mathematik schlecht ist und auch von Finanzen und Wirtschaft nichts versteht. Weitab vom feuilletonistischen Diskurs über Ethik und Ästhetik bewegt sich der Wirtschaftswissenschaftler. Er hat schließlich seinen eigenen Teil in der Zeitung. Er lebt in einer anderen Welt.

Leider tun Wirtschaftswissenschaftler wenig dazu, diese Kluft zu überbrücken. Die Öffentlichkeit kennt die Weisen des Sachverständigenrats, die Zentralbanker, die Kartellforscher. Das sind alles Makroökonomen mit volkswirtschaftlicher Sicht der Dinge. Sie sprechen eine unverständliche Sprache: Herfindahl-Koeffizienten, Taylor-Formeln, Autoregressionen, Heteroskedastizitäten - alles Begriffe, die interessierte Laien abschrecken. Ihre Artikel sind esoterisch und sprechen in Formeln. Aber auch die Mikroökonomen, die sich mit dem Verhalten des einzelnen beschäftigen sollen, flüchten sich gerne in mathematische Gleichungen: Edgeworth-Boxen, Pareto-Optima, Nash-Gleichgewichte sind schwierige Konzepte und häufig weit weg von der Realität des Alltags.

In Amerika aber gibt es einen Vertreter der Zunft, der die Dinge anders anpackt. Steven D. Levitt, Jahrgang 1967, ist ein neugieriger Mensch, der alltägliche Phänomene mit dem Handwerkszeug eines Ökonomen untersucht. Er lehrt Volkswirtschaft an der Universität Chicago. Für seine außerordentlichen Leistungen erhielt er 2003 die John Bates Clark Medal, eine Art Nobelpreis für Jungökonomen.

Levitt ist in keine Kategorie einzuordnen. Man könnte ihn als einen Sherlock Holmes des Wirtschaftslebens betrachten. Zusammen mit Stephen J. Dubner hat er das Buch "Freakonomics" geschrieben. In den Vereinigten Staaten steht das Werk seit einem Jahr auf der Bestsellerliste, und ergänzend gibt es die interessante Website www.freakonomics.com. Dort sind zahlreiche akademische Studien im Original und aktuelle Forschungsergebnisse zu finden.

Levitt erforscht Themen, die ihm spannend erscheinen, ohne sich disziplinieren oder kategorisieren zu lassen. Vorurteilsfrei versucht er, mit Hilfe von Empirie und ausgeklügelter Statistik Ursachen und Erklärungen zu finden, wo andere nur Hypothesen wagen. Geradezu spielerisch führt das Buch an seine Forschungen heran.

So zum Beispiel an die Messung von Schülerleistungen, die uns seit Pisa besonders beschäftigt. In Chicago wurde 1996 ein standardisiertes Prüfungssystem eingeführt, das bei schlechten Prüfungsergebnissen zur Schulschließung führen konnte. In anderen amerikanischen Bundesstaaten wurden finanzielle Anreize für gute Ergebnisse geschaffen. Dies führte dazu, daß die Lehrer die Seite wechselten: Statt in staatlichem Auftrag durch Tests die Qualität der Schüler zu überwachen, hatten sie nach Einführung des Anreizsystems ein hohes Interesse, gemeinsam mit den Schülern dem Staat trügerisch gute Ergebnisse vorzugaukeln. Levitt hatte zur Untersuchung dieses Phänomens 700 000 Testbogen mit rund zehn Millionen Antworten zur Verfügung. Er stellte durch statistische Untersuchungen fest, daß rund fünf Prozent der Lehrer betrogen haben, teilweise auch ohne Wissen der Schüler.

Verschiedene Verfahren halfen ihm bei der Ermittlung dieses Wertes. Bei schwierigen Fragen überprüfte er, ob manche Antworten blockweise vorkommen, also ein schematisches Eintragen der Antworten auf verschiedenen Fragebogen erfolgt war, oder ob bestimmte schwache Schüler plötzliche und einmalige Leistungssprünge aufwiesen. Nachdem die betrügerischen Lehrer statistisch identifiziert waren, mußten die Tests wiederholt werden; etwa ein Dutzend Lehrer wurde entlassen.

Das Thema Betrug zieht sich als Leitschnur durch Levitts Buch: Er stellt fest, daß ein Zehntel aller japanischen Sumoringer betrügen. Und er führt den Nachweis, daß der Betrug beim freiwilligen Einzahlen in eine Kaffeekasse bei Vertretern höherer Hierarchieebenen zunimmt.

Levitt fragte sich auch, warum so viele Drogenhändler noch bei ihren Müttern wohnen. Durch Zufall bekam er die Buchhaltung eines Drogenhändlerrings in die Hand, der durchschnittliche Monatsumsätze von etwa 32 000 Dollar erzielte, überwiegend aus Drogenverkauf (24 800 Dollar), den Rest aus Gebühreneinnahmen, also Lizenzgebühren für den geduldeten Handel von Heroin im eigenen Territorium, und Schutzgeldern. Dem standen Sachkosten von 14 000 Dollar pro Monat gegenüber: für Wareneinkauf oder Waffenbeschaffung, Sozialaufwendungen für die community und Sterbegelder für die Angehörigen ermordeter Mitglieder des Drogenrings. Als Gewinn wurden 8500 Dollar ausgewiesen. Aus den am Gesamtumsatz fehlenden 9500 Dollar errechnete Levitt für die drei "Offiziere" und fünfzig "Fußsoldaten" des Drogenrings angesichts von deren jeweils vermuteter Arbeitszeit Stundenlöhne von sieben beziehungsweise 3,30 Dollar. Dem steht aber ein Todesfallrisiko von eins zu vier im Verlauf einer Drogenhändlerkarriere gegenüber. Das ist nicht sonderlich profitabel, insbesondere wenn man es risikoadjustiert betrachtet.

Noch faszinierender sind Levitts Betrachtungen zu den Ursachen der rückläufigen Kriminalität in Amerika. Mit Hilfe seiner Betrachtungen und Analysen kommt er zu dem Schluß, daß die Legalisierung der Abtreibung in den Vereinigten Staaten (und damit die Vermeidung der Verwahrlosung unerwünschter Kinder in sozial schwachen Familien) zu rund einem Viertel des Rückgangs der Kriminalität in den Vereinigten Staaten beigetragen hat. Diese Ergebnisse haben bereits eine erbitterte Debatte ausgelöst (F.A.Z. vom 10. April). Auch die Todesstrafe hat einen kriminalitätsmindernden Effekt. Doch wenn man liest, daß das Todesfallrisiko bei aktiven Kriminellen etwa sieben Prozent pro Jahr beträgt, bei zum Tode verurteilten Straftätern jedoch nur zwei, wird klar, daß die abschreckende Wirkung gering bleiben muß. In der Todeszelle lebt man sicherer als auf der Straße.

Levitt analysiert Dinge, die auf den ersten Blick nicht analysierbar erscheinen, er quantifiziert, schätzt die Gewichtigkeit von Ursachen - und er erschüttert gerne gängige Vorurteile. Aktuell beschäftigt sich Levitt auf seiner Website mit einem Vergleich der Schutzwirkung von Sicherheitsgurten und Sicherheitssitzen für Kinder im Auto. Sein Urteil: Sicherheitssitze bieten gar keinen Vorteil.

Es täte der Welt gut, mehr Ökonomen wie Levitt zu haben. Eine einzige kluge Untersuchung in seinem Stil kann grandiose und vor allem teure Irrwege der Gesellschaft vermeiden helfen. Man wünscht sich seinen Sachverstand bei der Diskussion des Bildungssystems oder bei der Prüfung des Einflusses von Kindertagesstätten und Subventionen auf die Geburtenquoten. Ob man jedoch bei uns auf ihn hören würde, bleibt fraglich, denn Levitts Sachverstand konterkariert die Anstrengungen von Lobbys, Parteien und Verbänden.

HENDRIK LEBER

Steven D. Levitt, Steven J. Dubner: "Freakonomics". Überraschende Antworten auf alltägliche Lebensfragen. Aus dem Amerikanischen von Gisela Kretzschmar. Riemann Verlag, München 2006. 288 S., geb., 18,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Während gewöhnlich Wirtschaftswissenschaftler den "interessierten Laien" durch ihre schwer verständlichen Begriffe abschrecken, ist der amerikanische Ökonom Steven D. Levitt jemand, "der die Dinge anders anpackt", schwärmt Hendrik Leber. In Zusammenarbeit mit Steven J. Dubner untersucht der amerikanische Autor alltägliche Phänomene mittels wirtschaftswissenschaftlicher Methoden, Statistik und Empirie, und kommt dabei zu erstaunlichen Ergebnissen, so der Rezensent, dem die "vorurteilsfreie", sich jeglicher Kategorisierung entziehende Herangehensweise Levitts überaus zusagt. So habe der Autor beispielsweise durch statistische Analysen herausgefunden, dass 5 Prozent der amerikanischen Lehrer bei einer Untersuchung des Leistungsniveaus ihrer Schüler geschummelt und bessere Ergebnisse vorgespiegelt haben. Beim "freiwilligen Einzahlen in die Kaffeekasse" werde umso mehr betrogen, je höher der Einzahler in der Firmenhierarchie steht. Der Autor untersucht Dinge, die "auf den ersten Blick nicht analysierbar erscheinen" und bringt damit des öfteren "gängige Vorurteile" ins Wanken, freut sich der Rezensent, der sich wünscht, es gäbe mehr Wirtschaftswissenschaftler vom Schlage Levitts.

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