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In ihrer scharfsinnigen Studie offenbart Naomi Klein die Machenschaften multinationaler Konzerne hinter der Fassade bunter Logos. Der von ihr propagierte Ausweg aus dem Markendiktat ist eine Auflehnung gegen die Täuschung der Verbraucher, gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, Zerstörung der Natur und kulturellen Kahlschlag. Durch ihre Demystifizierung verlieren die großen, global agierenden Marken an Glanz und Macht - zum Wohle aller.
Marlboro verkauft nicht Zigaretten, sondern Freiheit; Lewis verkauft nicht Klamotten, sondern einen unkonventionell-coolen Lebensstil; Nike verkauft
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Produktbeschreibung
In ihrer scharfsinnigen Studie offenbart Naomi Klein die Machenschaften multinationaler Konzerne hinter der Fassade bunter Logos. Der von ihr propagierte Ausweg aus dem Markendiktat ist eine Auflehnung gegen die Täuschung der Verbraucher, gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, Zerstörung der Natur und kulturellen Kahlschlag. Durch ihre Demystifizierung verlieren die großen, global agierenden Marken an Glanz und Macht - zum Wohle aller.

Marlboro verkauft nicht Zigaretten, sondern Freiheit; Lewis verkauft nicht Klamotten, sondern einen unkonventionell-coolen Lebensstil; Nike verkauft Sportsgeist... Es existiert ein gewaltiger Unterschied zwischen dem Logo, dem Image einer Marke und dem Produkt selbst. Die großen Firmen nutzen dies aus. Sie nutzen die Suche der Menschen nach inneren Werten, um ihre Produkte zu verkaufen. Im Zeitalter des globalen Kapitalismus verkauft uns die Produktwerbung all das, was wir im täglichen Leben vermissen: Selbstverwirklichung, Freundschaft, Kommunikation, Freiheit, Sicherheit, Glücksgefühle und Spiritualität.

Die 29-jährige Journalistin Naomi Klein analysiert, was die viel beschworene Globalisierung den Menschen tatsächlich an Freiheit, Vielfalt und Wohlstand gebracht hat. Das Ergebnis ihrer Studie ist erschütternd. Denn während Großunternehmen die freie Wahl der Verbraucher propagieren, beherrschen sie mit ihren Marken die Medien, den öffentlichen Raum und machen selbst vor Schulen und Bildungseinrichtungen nicht Halt. Den finanziellen Aufwand, den sie erbringen müssen, um ihre Marken zu managen, sparen sie bei der Herstellung der Produkte ein. In Indonesien, China, Mexiko, Vietnam oder auf den Philippinen produzieren sie in Freihandelszonen, in ghettoähnlich abgeschirmten "sweatshops", frei von Steuern, Umweltauflagen und Sozialabgaben so billig, dass Gewinnspannen bis zu 400 Prozent erzielt werden.

Naomi Kleins Buch bringt eine kulturkritische Auseinandersetzung in Gang. Ihre Kritik richtet sich nicht nur gegen die Irrwege multinationalen Marketings, sondern ebenso gegen unsere Gesellschaft, die es versäumt, relevante Fragen rechtzeitig aufzugreifen und das Feld den Marketingmanagern und Werbestrategen überlässt. Dieses Versagen bewirkte, dass Gleichheit, Toleranz und andere ethische Werte plötzlich von Marken wie Nike oder Calvin Klein besetzt werden konnten und die Diskussion über die Todesstrafe in den Vereinigten Staaten auf den Werbeplakaten von netton stattfand. Naomi Klein registriert aber auch eine gegenläufige Entwicklung. Im vierten Teil ihres Buches spürt sie beeindruckende Aktivitäten von Menschen auf, die es nicht länger hinnehmen, dass die Dritte Welt zur Steigerung des Komforts in der Ersten Welt missbraucht wird, dass Kinder unter katastrophalen Arbeitsbedingungen Computer bauen, die sie niemals in ihrem Leben werden besitzen oder auch nur bedienen können, und dass die Freiheit des Wortes in kommerzieller Kakophonie untergeht.

Die Boykotte gegen Pepsi, Shell, McDonald`s und andere zeigten, dass Konzerne sehr wohl verletzlich sind. Vor diesem Hintergrund ist Naomi Klein überzeugt: Je mehr Menschen das hässliche Gesicht hinter der glänzenden Maske des Logos entdecken, umso mächtiger wird die Welle des Widerstandes gegen multinationale Konzerne, die den Verbraucher täuschen und die Globalisierung der Arbeitsplätze zur Ausbeutung missbrauchen.

Autorenporträt
Naomi Klein wurde 1971 in Montreal geboren, nachdem ihre Eltern aus Protest gegen den Vietnamkrieg die Vereinigten Staaten verlassen hatten. Ihre Jugend war geprägt von den Problemen hoher Arbeitslosigkeit. Nach ihrem Studium an der Universität von Toronto, wo sie Chefredakteurin der Campus-Zeitung war, schrieb sie fünf Jahre lang eine Kolumne für den "Toronto-Star". Sie war Chefredakteurin der linksgerichteten Zeitschrift "This Magazine" und ist als freischaffende Chefredakteurin für das Magazin "Saturday Night" tätig. Außerdem erscheinen ihre Artikel in zahlreichen Publikationen wie den Magazinen "Elm Street", "The Globe and Mail", "Toronto Life" und "The Village Voice".
Rezensionen
Von Marktmacht und Markenmacht
NO LOGO ist gleich nach Erscheinen zur Pflichtlektüre aller Globalisierungsgegner avanciert und Naomi Klein zu ihrem Popstar mit dem selbst erklärten Ziel, "kommende Generationen von Unruhestiftern und Aufrührern zu inspirieren". Zeitgleich mit dem Beginn der Proteste in Seattle und Genua erschienen, wird Klein mit dieser eloquenten Mischung aus Analyse, Vor-Ort-Berichten und schneidendem moralischen Urteil dieses Ziel sicher erreichen.
Der schöne Schein der Marke
Das Buch beschreibt zunächst den alltäglichen Konsumterror, die Täuschung der Kunden, denen mit noch so trivialen Produkten wie Zigaretten oder Sportschuhen ganze Scheinwelten von Freiheit, Selbstverwirklichung und Glück verkauft werden sollen. Diese trügerische Marketingstrategie hat ihre Schattenseite in den so genannten Billiglohnländern, in denen nicht nur katastrophale Arbeitsbedingungen herrschen, sondern von multinationalen Konzernen auch massive Umweltzerstörung und die Einebnung kultureller Vielfalt betrieben werden. Naomi Klein verharrt jedoch nicht in einem globalen Lamento und entlässt den Leser auch nicht aus seiner Verantwortung. Er ist es, der als Konsument entscheidet, ob es so weiter geht, und an ihm ist es, sich der Markenmacht zu widersetzen. Dann wird, so der leidenschaftliche Appell am Ende des Bandes, eine Globalisierung möglich sein, die nicht einschränkt und normiert, sondern der großen kulturellen Vielfalt und einer nachhaltigen Entwicklung eine Chance gibt. (Henrik Flor, literaturtest.de)…mehr

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Mathias Greffrath ist sehr angetan von dem Buch - er hält es für eine typisch amerikanische Mischung aus Sachbuch, Reportage, Analyse, Subjektivität und moralischer Empörung -, nennt es furios und fühlt sich zu antikapitalistischen Aktivitäten animiert. Dann zeichnet er einige Stationen des Buches nach, und kommt immer wieder auf die Kritik am Nike-Konzern zu sprechen. Im ersten Teil scheint eine Darstellung des alltäglichen Konsumterrors, der vor allem auch auf die Welt der Kinder übergreife, vorrangig, dann kommt die dunkle Seite des globalisierten Kapitalismus in den Blick, etwa die Produktion der Ware in sogenannten Billiglohnländern. Über den üblichen Antikonsumismus geht das Buch nach Greffrath hinaus, weil es wieder auf die Perspektive des Konsumenten zurückkommt, der schließlich das Ziel der Verkaufstaktiken ist, denen er sich potentiell widersetzen kann (die Veröffentlichung der Praktiken scheint hin und wieder tatsächlich Veränderung zu bringen). Der Appell, sich der Markenwelt zu widersetzen, ist nicht, wie der Rezensent feststellt, vom Marxismus inspiriert, sondern vieles beruht auf aufmerksamer Beobachtung der Markenwelt und weiter scheint ihm das Buch nicht von Pessimismus geprägt, sondern aufmunternd: "just do it".

© Perlentaucher Medien GmbH
Naomi Klein, die Ikone der Globalisierungsgegner Die Zeit Thomas Fischermann 20070906