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Nichts Menschliches war ihm fremd: Goethe - Dichterfürst und Kultfigur.
Schon zu Lebzeiten war er ein Mythos und ist es noch immer: Johann Wolfgang Goethe, der größte deutsche Dichter aller Zeiten, Universalgenie, Naturwissenschaftler und Politiker. Jeder kennt ihn, jeder liest ihn, denn bis heute zählt er fest zum Kanon der Schullektüre. Wer aber ist der Mensch, der hinter diesen Werken steckt?
Goethe zum Leben zu erwecken, ist kein Hexenwerk! Unzählige Anekdoten, viel Amüsantes, Menschliches und Sympathisches gibt es von ihm zu erzählen: Dass er als Fünfzehnjähriger aus übergroßer
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Produktbeschreibung
Nichts Menschliches war ihm fremd: Goethe - Dichterfürst und Kultfigur.

Schon zu Lebzeiten war er ein Mythos und ist es noch immer: Johann Wolfgang Goethe, der größte deutsche Dichter aller Zeiten, Universalgenie, Naturwissenschaftler und Politiker. Jeder kennt ihn, jeder liest ihn, denn bis heute zählt er fest zum Kanon der Schullektüre. Wer aber ist der Mensch, der hinter diesen Werken steckt?

Goethe zum Leben zu erwecken, ist kein Hexenwerk! Unzählige Anekdoten, viel Amüsantes, Menschliches und Sympathisches gibt es von ihm zu erzählen: Dass er als Fünfzehnjähriger aus übergroßer Verliebtheit zum jugendlichen Straftäter wurde, indem er Schriftstücke fälschte. Oder dass er als Student seiner großen Liebe, der Pfarrerstochter Friederike Brion, aus Jux (oder Schüchternheit?) in verschiedenen Verkleidungen gegenübertrat.

Wie einen großen Roman, in kraftvoller, lebendiger Sprache erzählt Waltraud Lewin Goethes Leben, seine Begegnungen, seine Reisen. Zum Greifen nahe wird er uns beim Lesen, der Mensch Goethe mit seinen Stärken und Schwächen, mit den Gedanken, die ihn bewegten, den Erlebnissen, die ihn formten, und der Zeit, in der er lebte.
Autorenporträt
Waldtraut Lewin, geboren 1937, studierte Germanistik und Theaterwissenschaft in Berlin und arbeitete als Opernübersetzerin, Dramaturgin und Regisseurin zunächst am Landestheater Halle und dann am Volkstheater Rostock. Seit 1978 lebt sie als freischaffende Autorin von Romanen, Hörspielen und Drehbüchern, für die sie zahlreiche Auszeichnungen erhielt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.01.2005

Goethe für die Eminem-Generation
Waltraud Lewins Biografie holt den Dichterfürsten von seinem Sockel
Keine Frage, angetrieben durch die Pisa-Studien hält der Boom der Bildungsbücher in der Jugendbuchlandschaft an. Um es vorweg zu nehmen: Waltraud Lewins Goethe-Biografie ist sicher ein Beitrag, um der allseits beklagten Lesemüdigkeit und Null-Bock-Haltung auf Bildung der Jugend zu begegnen. Denn es ist ein Buch, das jugendlichen Lesern ohne die Ratschläge durchaus wohlmeinender Deutschlehrer oder sonstiger Goethe-Pächter eine Tür zu öffnen vermag für Leben und Werk eines Autors, dessen Kunst und Gedankenkosmos selbst gewiefte Philologen auf eine harte Probe stellen.
Mit feinem Gespür dafür, wie man der Eminem-Generation Goethe auf unterhaltsame Weise näher bringen kann, zeichnet Lewin auf knapp 300 Seiten das vielschichtige Porträt eines Menschen, aus dem man im Laufe seiner Rezeptionsgeschichte nur allzu oft ein „langweiliges Objekt auf einem Sockel” gemacht hat. Von der ersten bis zur letzten Seite kratzt Lewin an diesem Sockel-Denken und räumt mit Klischeevorstellungen über den „Dichterfürsten” und Gutmenschen auf. So etwa, wenn sie auf das einsame Sterben von Goethes Frau Christiane Vulpius zu sprechen kommt, das „zu den dunkelsten Kapiteln im Leben Goethes” gehört.
Vom Konzept her folgt die Biografie der Chronologie und zeigt in fünfzig flott geschriebenen Kapiteln mit Titeln wie „Wertherfieber”, „Das Land, wo die Zitronen blühn” oder „Eine Liebe in Marienbad” wichtige Lebensstationen von Goethes Geburt bis zu seinem Tod. Scheinbar beiläufig fließen in die faktenreiche Darstellung Namen und Daten ein und lassen den Leser an einer Art Goethe-Grundkurs teilnehmen, ohne dass es allzu didaktisch wird: Lewin entwirft ein lebendiges Panorama der Goethe-Zeit. Dieses Bild umrahmt sie im Stil eines großangelegten Essays mit unzähligen Kostproben aus seinen Werken, Briefen und anderen Quellen von Zeitgenossen, wobei nicht nur die „Basics” wie das Gedicht Willkommen und Abschied, der Werther oder der Faust, sondern auch weniger bekannte Texte wie der Versroman Das Tagebuch ins Blickfeld rücken. Dass diese Biografie bis in die Zeitleiste und den Textanhang hinein alles andere als ein sprödes Goethe-Kompendium geworden ist, liegt an den durchweg unterhaltsam geschriebenen und zum Teil wirklich filmreifen Erzählpassagen, die einem das Gefühl vermitteln, man sei sozusagen live dabei, wenn Goethe im Galopp durch das Straßburger Land jagt und anschließend mit Friederike „äugelt”.
Doch Lewin vermag nicht nur anschaulich zu erzählen. Ausgiebig werden Zeitumstände kommentiert und zumindest im Ansatz einige der geschickt einmontierten Texte interpretiert: Jugendlichen gibt sie damit gleich mehrere Schlüssel an die Hand, um in die Lebens- und Textwelt Goethes einzutreten. Das Besondere an diesem Buch ist insgesamt gesehen die Tatsache, dass Goethes Lebensweg als biografischer Roman entworfen wird, der einen Großen der Literaturgeschichte auch in seinen menschlich-allzumenschlichen Situationen zeigt: Dass Goethe Tabakrauch hasste, gerne und viel Wein trank, bei hübschen Frauen schwächelte und seine Lebenskrisen zu bestehen hatte, das alleine wäre wohl kaum erwähnenswert, wenn es in Lewins Biografie nicht der Hintergrund für das Werk des Dichters wäre. Die Autorin besticht dadurch, dass es ihr auf eine subtile Art gelingt, Goethes Leben für seine Dichtung aufzubereiten, ohne in einen naiven Biografismus zu verfallen. Andererseits macht sie die existenzielle Bedeutung, die das Schreiben für den Autor hat, bewusst. Letztlich rücken so die literarischen Produktionen in den Mittelpunkt und weniger die Anekdoten, die über den Autor kursieren - auch wenn es amüsant zu erfahren ist, dass Goethe wegen eines Pudels zeitweilig seine Arbeit am Theater einstellte.
Den jungen Lesern wird Lewins Goethe-Buch insgesamt viel Neues bieten - nicht zuletzt die Erkenntnis, dass Goethes Leben von jener Kraft bestimmt wurde, „die dem liebesempfänglichen Mann Goethe die schönsten Inspirationen verliehen hat: dem Ewig-Weiblichen.” Dass dieser Ansatz zur biografischen Entschlüsselung Goethes einem jungen Lesepublikum entgegen kommt, liegt auf der Hand. (ab 13 Jahre und Erwachsene)
CHRISTOF LAUNER
WALTRAUD LEWIN: Goethe. Bertelsmann Kinderbuchverlag 2004. 288 Seiten, 14,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Den Rezensenten Christof Launer bringt diese für jugendliche Leser geschriebene Goethe-Biografie ins Schwärmen. Ihn begeistert vor allem, dass das Buch auf mehreren Ebenen funktioniert. Zum einen sei es nämlich eine mit vielen Anekdoten angereicherte Biografie, die trotzdem Goethes dichterisches Werk in den Mittelpunkt stellt. Zum anderen vermittelt das Buch "ein lebendiges Panorama der Goethe-Zeit". Aufgeschrieben ist das alles nach Meinung des Rezensenten in "zum Teil wirklich filmreifen Erzählpassagen", die den Unterhaltungswert der Biografie noch steigern und verhindern, dass das Ganze allzu didaktisch daherkommt.

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