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Der zwölfjährige Jo verbringt seine Zeit am liebsten beim Schafehüten in den Bergen. Seit sein Vater im Krieg ist, kümmert er sich allein mit seiner Mutter um Haus und Hof. Eines Tages trifft er draußen auf einen Fremden, der ihm sein Geheimnis offenbart - und Jo um Hilfe bittet. Von nun an ist in Jos Leben nichts mehr wie zuvor. "Der beste Morpurgo aller Zeiten." Observer

Produktbeschreibung
Der zwölfjährige Jo verbringt seine Zeit am liebsten beim Schafehüten in den Bergen. Seit sein Vater im Krieg ist, kümmert er sich allein mit seiner Mutter um Haus und Hof. Eines Tages trifft er draußen auf einen Fremden, der ihm sein Geheimnis offenbart - und Jo um Hilfe bittet. Von nun an ist in Jos Leben nichts mehr wie zuvor.
"Der beste Morpurgo aller Zeiten." Observer
Autorenporträt
Michael Morpurgo, geboren 1943 in London; lange Zeit tätig als Lehrer, bevor er mit seiner Frau in Devon das Projekt "Bauernhöfe für Stadtkinder" ins Leben rief, das sie inzwischen seit über zwanzig Jahren leiten. Zahlreiche Kinderbuch-Veröffentlichungen, davon diverse ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.10.2009

Auf gefährlichen Pfaden über die Grenze
Kein Kapitel der Zeitgeschichte ist in der Kinder- und Jugendliteratur umfangreicher dokumentiert worden als der Holocaust. Und doch weist Michael Morpurgo mit seinem bewegenden Roman „Warten auf Anya” auf ein Szenario dieser Zeit hin, das in der deutschsprachigen Jugendliteratur – sieht man einmal von Lisa Fittkos berühmten Erinnerungen: „Mein Weg über die Pyrenäen” ab – nicht sehr bekannt ist.
Es geht um die Flucht vieler Juden aus dem besetzten Frankreich über die Pyrenäen nach Spanien, die ohne ihre selbstlosen Helfer nicht möglich gewesen wäre. Morpurgos Geschichte spielt in den letzten Jahren des zweiten Weltkriegs in einem kleinen Grenzdorf in den Pyrenäen. Hier lebt der 12jährige Jo mit seiner Familie. Sein Vater und alle jüngeren Männer des Dorfes mussten in den Krieg ziehen, und zusammen mit seinem Großvater kümmert Jo sich um den Familienhof und hütet die Schafe. Eines Tages trifft er nach einer Bärenjagd der Dorfbewohner einen Fremden, der ein nun mutterloses Bärenkind rettet und auf den einsam gelegenen Hof der sogenannten Schwarzen Witwe, einer im Dorf nicht sehr beliebten, allein lebenden Frau, mitnimmt. Der Fremde, Benjamin, vertraut Jo sein Geheimnis an, dass er nämlich der Schwiegersohn der Witwe und Jude ist und auf der Flucht durch Frankreich seine Tochter Anya verloren hat, auf die er nun warten will. Jo behält das Geheimnis für sich, auch dann noch, als er entdeckt, dass die Witwe außer Benjamin auch jüdische Kinder bei sich versteckt hält, die dieser in nächtlichen Aktionen über die nahe Grenze nach Spanien in Sicherheit bringt. Als das Dorf kurze Zeit später von deutschen Soldaten besetzt wird, sind Benjamin und die Kinder in höchster Gefahr. Die anfängliche Feindschaft gegen die deutschen Besatzer wandelt sich jedoch, als die Dorfbewohner sie näher kennen lernen. Einer der Anführer, ein Unteroffizier aus Bayern, verliert eine Tochter bei einem Bombenangriff in Berlin und die Dorfbewohner nehmen an seinem Kummer Anteil. Vor allem mit Jo verbindet ihn eine tiefe, gegenseitige Zuneigung. Doch für die versteckten, jüdischen Kinder wird die Situation immer bedrohlicher. Mit Hilfe von Jos Großvater, der dem Geheimnis inzwischen auf die Spur gekommen ist, und dem gesamten Dorf werden die Kinder schließlich unter dramatischen Umständen über die Grenze gebracht. Dabei stellt sich heraus, dass der deutsche Unteroffizier die Dorfbewohner durchschaut hat, sie aber nicht verrät. Nur Benjamin wird gefasst, weil die ihm besonders ans Herz gewachsene kleine Leah sich an der Grenze geweigert hatte, sich von ihm zu trennen. Als der Krieg ein paar Monate später zuende ist, kann sich Anya endlich zu ihrer Großmutter durchschlagen – zu spät für ein Wiedersehen mit ihrem Vater, der zusammen mit Leah in Auschwitz stirbt. Für Jo aber, den die Erinnerung an Benjamin und Leah quält, bedeutet die Begegnung mit Anya, dass er wieder an seine Zukunft glauben kann.
Dass der dichte und ergreifende Roman in England schon im Jahre 1990 erschienen ist und erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurde, ändert - wie immer bei großer und sehr gut übersetzter Literatur (hier von Klaus Fritz) – nichts an seiner Bedeutung. (ab 12 Jahre und Erwachsene) HILDE ELISABETH MENZEL
Michael Morpurgo
Warten auf Anya
Aus dem Englischen von Klaus Fritz. Carlsen 2009. 174 Seiten, 12,90 Euro.
Die junge chinesische Künstlerin Yaxin Yang erzählt und illustriert die uralte Geschichte vom paradiesischen Leben in Freiheit, das durch Gier und Verrat bedroht ist. Ihre Bilder zeigen in typisch chinesischem Pinselstrich, mit Wasserfarben koloriert, den Hirschen als Metapher der Sehnsucht. Übergroß steht er zwischen Volk und Soldaten. Seine eigene Kühnheit und die Weisheit des Kaisers retten ihn. bud (Der neunfarbige Hirsch. Eine alte chinesische Legende erzählt und gemalt von Yaxin Yang. Deutsche Textbearbeitung von Elisabeth Hohmeister. Minedition 2009. 32 Seiten, 12,95 Euro)
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.11.2009

LIES DOCH MAL:

Rettung: Der zwölfjährige Jo lebt in einem französischen Dorf in den Bergen. Seit sein Vater im Zweiten Weltkrieg ist, kümmert er sich mit seiner Mutter um den Hof. Eines Tages begegnet Jo beim Schafehüten ein geheimnisvoller Fremder. Nach und nach findet er heraus, dass dieser Jude ist und jüdische Kinder in den Bergen versteckt. Dann besetzen deutsche Soldaten das Dorf. Sie haben den Befehl, versteckte Juden sofort in die Konzentrationslager der Nazis zu schicken. Die Geschichte geht nicht ganz und gar gut aus. Was sie so großartig macht, ist vor allem ihr Held: Jo, der nicht lange fragt oder sich von Angst lähmen lässt, sondern einfach tut, was getan werden muss. Dabei unterstützt ihn ein deutscher Soldat, so dass es in diesem aufregenden Roman nicht wie sonst häufig nur "gute Franzosen" und "böse Deutsche" gibt.

steff.

Michael Morpurgo: "Warten auf Anya". Carlsen Verlag. 172 Seiten, 12,90 Euro. Ab 12 Jahre

Schatzsuche: Anastasia darf mit ihrem Vater, einem Archäologie-Professor, und ihrem Hund Schliemann nach Mexiko-Stadt fliegen, wo ursprünglich die indianischen Azteken lebten. Schon im Flugzeug wird der Elfjährigen, deren Mutter Indianerin war, eine geheimnisvolle Karte zugespielt. Und dann beginnt ein Abenteuer sondergleichen: Anastasia gewinnt einen indianischen Freund aus einem der Elendsviertel der Millionenstadt Mexiko. Zusammen mit Paco kommt sie dem sagenhaften Schatz der Azteken auf die Spur. Diesen hat der letzte Aztekenherrscher Cuauhtémoc angeblich tief unter der Erde vergraben, als die Spanier sein Reich im 16. Jahrhundert brutal zerstörten. Die Kinder erleben eine atemberaubende und gefährliche Schatzsuche, bei der sie tief in die faszinierende Welt der Azteken einsteigen. Da dürfen es ruhig 500 Seiten sein.

steff.

Dirk Reinhardt: "Anastasia Cruz - Die Höhlen von Aztlán". Bloomsbury Verlag. 478 Seiten, 16,90 Euro. Ab 10 Jahre

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der bereits 1990 in England erschienene und glänzend übersetzte Roman für Zwölfjährige und Ältere schließt eine Lücke in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur, stellt Hilde-Elisabeth Menzel fest. Es gebe zwar eine umfangreiche Auswahl an Lesestoff über den Holocaust, die Flucht nach Spanien über die Pyrenäen aus dem von Deutschen besetzten Frankreich heraus wurde als belletristischer Stoff aber bisher ausgespart. In Morpurgos "dichtem und ergreifendem" Roman bildet die Geschichte der verloren gegangenen Anya den Rahmen für dramatische Ereignisse, die in der Flucht mehrerer jüdischer Kinder über die Berge gipfeln. Dies gelingt ihnen nur mit Hilfe von Anyas Vater (mit dem anspielungsreichen Namen Benjamin), den Dorfbewohnern und einem deutschen Offizier. Benjamin bleibt zurück und stirbt in Auschwitz, ohne Anya wiedergesehen zu haben. Ein bedeutendes Buch, resümiert die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine Geschichte, reich an Lebensfreude und Trauer." , DIE ZEIT 20151104