Produktdetails
  • Verlag: Carlsen
  • Seitenzahl: 40
  • Altersempfehlung: 4 bis 6 Jahre
  • Abmessung: 256mm x 207mm x 10mm
  • Gewicht: 358g
  • ISBN-13: 9783551515544
  • ISBN-10: 3551515549
  • Artikelnr.: 09870357
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

""Eine erwünschte Überraschung" freut sich Myriam Mieles über Jacky Gleichs und Bruno Blumes "Ein richtig schöner Tag". Das Buch, meint sie, zeige schlichtweg "die entspannteste Familie seit Erfindung der Uhr", ohne dabei jedoch den stressigen Erziehungsalltag zu verschleiern. "Die Gelassenheit der Familie ist nicht Folge günstiger äußerer Umstände, sondern entspringt einer beneidenswerten inneren Einstellung", begreift man laut Mieles sofort. Bilder und Text protokollierten lakonisch die kleinen Katastrophen des Alltags, die den Unerschütterlichen aber nicht viel ausmachen, wie die Rezensentin darstellt. Und noch etwas zeichnet diese Bilderbuch-Familie ihrer Meinung nach aus: "Ihr ungebremster Gemeinschaftssinn".

© Perlentaucher Medien GmbH"

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.11.2001

Immer schön lässig bleiben: Ein Bilderbuch über die entspannteste Familie seit der Erfindung der Uhr

Die Familie in der Krise - auch im modernen Bilderbuch hat das Thema längst Konjunktur. Darstellungen entspannter Familienszenen, die den zeitgemäß-stressigen Erziehungsalltag nicht verschleiern, sind da erwünschte Überraschungen.

Bei Jacky Gleich sieht das so aus: Vater, Mutter, Tochter Leonie und Baby Jakob liegen in der Badewanne, die Mutter träumt von einem schönen Tag, der Vater macht hübsche Seifenblasen, und die Kinder spielen die üblichen Badewannenspiele mit Sintfluteffekt. Am Ende des Buches gibt es wieder ein Bild idyllischen Familienfriedens: Alle vier schlummern erschöpft, aber glücklich im Familienbett. Weil der Vater aber noch die Schuhe anhat, Mutters Pumps sowie Äpfel und Birnen kreuz und quer herumliegen und überhaupt die Szene aus dem rechten Bildrand zu rutschen droht, begreift der Betrachter: Die Gelassenheit der Familie ist nicht Folge günstiger äußerer Umstände, sondern entspringt einer beneidenswerten inneren Haltung.

Diese Bilderbuch-Familie positiver Prägung verfügt über einen ungebremsten Gemeinschaftssinn. Außerdem beherrscht sie die schwierige Kunst der Improvisation. Auf wundersame Weise bewahrt sie sich ihre gute Laune, komme, was da wolle - und das rund um die Uhr. Dabei scheint ihnen die Zeit davonzurennen, darauf verweist auf jeder Doppelseite irgendeine Uhr. Die Zeitmesser verharren fest auf ihren Plätzen, während um sie herum Menschen, Tiere und Dinge stürzen, fliegen, kriechen, kippen und rollen.

Lakonisch protokolliert der Text die Alltagskatastrophen und erzählt, wie der gemeinsam geplante Tag bereits am Vormittag aus dem Ruder läuft: Die Mutter wollte schon früh in den Garten, um Obst zu ernten, vielleicht auch ein wenig Ruhe haben. Vater und Kinder sollten mittags dazukommen. Doch dann verschlafen sie, und Duschen, Rasieren und Babyfläschchenzubereiten dauert sowieso immer länger als gedacht. Viel zu spät schwingt sich die Mutter auf das Rad, während die Zurückgebliebenen noch allerlei Unvorhergesehenes bewältigen müssen. Sieben Stunden später erst sind sie im Garten vereint, doch den vier Unerschütterlichen macht das fast gar nichts aus. Leonie wünscht sich gleich noch so einen schönen Tag. Ihr Bruder aber hat seinen eigenen, wirklich unumstößlichen Plan: alle vier Stunden ein Fläschchen.

MYRIAM MIELES.

Jacky Gleich/Bruno Blume: "Ein richtig schöner Tag". Carlsen Verlag, Hamburg 2001. 40 S., geb., 26,90 DM. Ab 4 J.

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