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Dreißig Jahre lang hat Bernhard Bueb die Eliteschule Schloss Salem geleitet. Der renommierte Pädagoge gilt als einer der bekanntesten Kritiker des deutschen Erziehungswesens. In Lob der Disziplin hat er seine provokanten Thesen erstmals zusammengestellt. Ein richtungsweisendes und engagiertes Plädoyer für eine Erziehung zu mehr Selbstdisziplin und Verantwortung. Lernen Sie auch da Hörbuch zu diesem Titel kennen!

Produktbeschreibung
Dreißig Jahre lang hat Bernhard Bueb die Eliteschule Schloss Salem geleitet. Der renommierte Pädagoge gilt als einer der bekanntesten Kritiker des deutschen Erziehungswesens. In Lob der Disziplin hat er seine provokanten Thesen erstmals zusammengestellt. Ein richtungsweisendes und engagiertes Plädoyer für eine Erziehung zu mehr Selbstdisziplin und Verantwortung. Lernen Sie auch da Hörbuch zu diesem Titel kennen!

Autorenporträt
Bernhard Bueb, 1938 in Tansania geboren, studierte Philosophie und katholische Theologie. Von 1974 bis 2005 war er Schulleiter der Eliteschule Schloss Salem am Bodensee. Seine Buchveröffentlichungen, Lob der Disziplin (2006) und Von der Pflicht zu führen (2008), waren wochenlang auf der Bestsellerliste. Bueb ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Rezensionen
»Antiautoritäre Erziehung, sagt der Pädagoge und Hartmut-von-Hentig-Schüler Bernhard Bueb, gebe es nicht, könne es nicht geben, denn Erziehung ohne Autorität sei eben keine Erziehung ... Seinen nachdenklichen Ausführungen zu Eltern und Lehrern wünscht man die barmherzige Aufmerksamkeit, die jahrzehntelang mehr den Kindern zuteil wurde.« DIE WELT, AS, 15.09.06 »Bueb will mehr Mut zur Erziehung machen. Damit meint er, die Erwachsenen sollten sich nicht verstecken. Sie schulden den Kindern Lebensformen und Herausforderungen. Sie mögen doch bitte für das, was sie für richtig halten, einstehen. Bueb will die Würde der Erwachsenen wieder herstellen.« DIE ZEIT, Reinhard Kahl, 28.09.06 »Ich stimme Herrn Bueb voll zu. Man fährt in einer Dreißiger-Zone nicht aus Höflichkeit 30, sondern weil man Angst vor dem Strafzettel hat. Angst muss sein, auch als Schüler muss man Angst vor Strafen haben. Jugendliche sind provokant und testen Grenzen aus. Da muss die Schule gegensteuern.« Eugen Lamotte, 21 Student Bachelor »Bernhard Bueb hat mit seiner Streitschrift Lob der Disziplin wahrlich einen Aufreger verfasst. Und er ist einer, der es wissen muss: 30 Jahre lang leitete er die Eliteschule Schloss Salem am Bodensee ... Sein Buch sorgt in Deutschland für Furore - nun auch in Österreich.« NEWS, Österreich, 21.09.06 »Was mussten wir nicht alles erleiden! Unser langjähriger Schulleiter bei Johannes B. Kerner, bei Sabine Christiansen, gekürt zum strengesten Lehrer der Nation auf der Titelseite der "Bild" Zeitung. Aber Bernhard Bueb ist kein Lackaffe. Buebs christlich-humanistisches Menschenbild ist heutzutage kaum noch jemandem geläufig, am allerwenigsten den Erziehenden. Genau darin steckt die stärkste Wahrheit seines Buchs. [...] Das Buch hat sein Ziel schon längst erreicht: Die Debatte um Erziehung in Deutschland ist angestoßen.« 18.01.07 Frankfurter Allgemeine, Dustin Klinger…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.10.2006

Hic, haec, hoc, der Lehrer mit dem Stock
Der ehemalige Internatsdirektor Bernhard Bueb lobt die Disziplin / Von Jürgen Kaube

Brauchen die Kinder nur mehr Disziplin, um den Ernst des Lebens zu lernen? Sollen wir ihnen Pippi Langstrumpf wegnehmen, die sich ihre eigenen Regeln macht? Oder sind die Eltern mit ihren Kindern zu lax?

Zu den größten Problemen der Erziehung, schrieb Immanuel Kant in seiner Pädagogik, gehört es, wie man die Unterwerfung der Zöglinge unter den erzieherischen Zwang mit ihrer Fähigkeit vereinigen könne, sich ihrer Freiheit zu bedienen: "Der Zwang ist nötig! Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange?" Das Buch des pensionierten Internatsdirektors Bernhard Bueb erörtert die Bedingungen von Erziehung unter den umgekehrten Voraussetzungen. Nicht die Freiheit, so lautet sein Argument, sondern die pädagogische Einsicht in die Notwendigkeit von Zwang ist problematisch geworden. Psychologische Einfühlung regiert in Erziehungsfragen und führt meist dazu, Festlegungen autoritär zu finden. Der Unwille zu diskutieren hat keinen guten Ruf. "Nein" zu sagen fällt den Eltern schwer, sich auf Debatten einzulassen ist ihre Neigung, auf Regeln zu bestehen, leuchtet ihnen um so weniger ein, als ihr eigenes Leben meist Opportunitäten folgt. Oder die Eltern sind zu bequem, Normen durchzusetzen, schrecken hedonistisch vor Konflikten mit den Kindern zurück.

Dabei ist es leicht zu begreifen, daß es den Kindern schadet, wenn Erziehung auf Verhaltensstandards und ihre Durchsetzung verzichtet, um sich statt dessen darauf zu verlassen, daß die Kleinen schon irgendwie groß werden. Buebs Frage kann man darum so formulieren: Wie kultiviere ich die Disziplin bei all der Freiheit, die moderne Verhältnisse dem Nachwuchs gewähren? Die Erfahrungen, die seiner Antwort zugrunde liegen, sind solche des Internats Salem, dem der Autor lange vorstand. Dort übernimmt die Schule auch die Verantwortung für das, was nach dem Unterricht geschieht. Probleme, die sich unter normalen Umständen nur Eltern stellen, müssen von Lehrern gelöst werden. Bueb leistet sich darum nicht die Ausrede, daß Schulprobleme eigentlich Familienprobleme sind, sondern sucht nach Gesichtspunkten, die in beiden Zusammenhängen gelten. Er findet sie im Ideal der Konsequenz. Die Aufgabe der Erwachsenen ist es danach, dem Nachwuchs unnachgiebig zu zeigen, daß es Maßstäbe gibt, daß man nicht über alles verhandeln kann und daß die primäre Form der Auseinandersetzung mit der Welt "Arbeit" und insofern Selbstüberwindung heißt.

Bueb bekräftigt diese Postulate, die niemand, der bei Verstand ist, bezweifeln dürfte, durch zeitdiagnostisch gemeinte Einlassungen. Er beklagt, daß Askese und Training gegenwärtig keinen hohen Stellenwert haben und den Rückzug der Religion. Der Nationalsozialismus habe die Deutschen den einfachsten Tugenden entfremdet, weil sie fortan als sekundär galten. Ein Erziehungsstil der Beliebigkeit habe sich breitgemacht. Auch andere Sozialisationsumstände, von den Medien bis zur Konsumgüterindustrie, sind erziehungsfeindlich. Die Eliten seien, weil mittelmäßig, keine Vorbilder mehr. Es herrsche ein aggressiver Materialismus. Der Protestantismus - bildungshistorisch nicht gerade bekannt für laxe pädagogische Einstellungen - habe durch Innerlichkeit den Glauben an die äußeren Formen untergraben. Daß man die Menschen zum Glück zwingen müsse, daß "nur der den Weg der Freiheit beschreitet, der bereit ist, sich unterzuordnen", daß "man sich zur Freude an der Macht" als Erzieher bekennen müsse, dies alles werde nicht mehr verstanden.

Um den Phrasen von 1968 gegen bürgerliche Einstellungen in der Erziehung etwas entgegenzusetzen, scheut der Autor vor keinem Lob der Härte zurück. Aber das Beste auf der Welt ist, entgegen dem Motto des Bandes, gewiß kein Befehl. Auch Buebs Vorschlag, "Unschuld im Verhältnis zur Macht" wiederzugewinnen, ist insofern keine sinnvolle pädagogische Empfehlung, als Erziehung wohl kaum der Versuch ist, Kinder wie aufsässige Völkerschaften zu unterwerfen. Die Erfahrungsquelle Internat wird hier zur Fehlerquelle, weil Bueb im Grunde immer Disziplinprobleme von ganzen Gruppen vor Augen hat. Familie, Schule, Kaserne - für die Differenzen zwischen solchen Sozialsystemen interessiert sich das Buch wenig.

Tatsächlich fällt Bueb sich selbst wiederholt in den Ruf zur Ordnung, etwa indem er einschiebt, in der Erziehung komme es auf das richtige Maß zwischen Strenge und Freiheitsgewähr an und die Regeln dürften nicht "mechanisch" durchgesetzt werden. Andererseits sollen Manieren und Umgangsformen "wie die Atmung oder die Verdauung ohne Einschaltung des Verstandes funktionieren". Daß der Autor zuerst strenge Normdurchsetzung preist, um dann Pestalozzis Postulat als "unverzichtbar", wenngleich "kaum erfüllbar" zu zitieren, Kinder dürften nie mit anderen Kindern, sondern nur mit sich selbst verglichen werden, macht vollends ratlos. Sind in Salem die Noten abgeschafft? Und heißt nicht Disziplin oder Umgangsformen durchsetzen ebendies: ganz bewußt und ohne schlechtes Gewissen das Verhalten von Kindern mit dem von Mitschülern und anderen Personen zu vergleichen?

Übelnehmen kann man Bueb solche Unklarheiten nicht, denn es ist der passionierte Lehrer, der mit ihm durchgeht. Er idealisiert die Erziehung in alle Richtungen: Freiheit, Zwang, Strenge, Güte, Individualität und Normbefolgung sollen alle gleichermaßen und durch einander verwirklicht werden. Für den Lehrer sieht er sogar "Liebe" zu den Schülern vor. An dieser Stelle würde uns eine professionelle Einstellung geduldiger Aufmerksamkeit genügen.

So sind es weniger seine Grundsätze als seine Erfahrungsberichte, die das Buch lesenswert machen. Daß Manieren beim Essen Zeit kosten, daß Ironie in der Erziehung allenfalls als Selbstironie der Erzieher erlaubt ist, daß die Schülermitverwaltung eine Schnapsidee ist - aus solchen Befunden lernt man mehr als aus allgemeinen Räsonnements über den Zerfall der Familien. Hervorzuheben ist auch Buebs Kritik, daß das deutsche Gymnasium unter allen Begabungen fast nur die akademischen honoriert. Den Begriff der Begabung gegen die bildungspolitische Fetischisierung des Zertifikats in Stellung zu bringen wäre lohnend. Und auch der Hinweis, daß die deutschen Universitäten ihre Erziehungsaufgaben ignorieren und wider besseres Wissen so tun, als seien alle Studenten erwachsen, sagt mehr über die Misere der Hochschulen als hundert Strukturreformpapiere.

Bernhard Bueb: "Lob der Disziplin". Eine Streitschrift. List Verlag, Berlin 2006, 174 S., geb., 18,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.10.2006

Ein Traum von Malzkaffee und Ohrfeigen
„Lob der Disziplin”: Der frühere Internatsleiter Bernhard Bueb streitet für die geistig-moralische Wende in der Erziehung
Als Helmut Kohl 1982 die geistig-moralische Wende ausrief, reagierte der linksliberale Zeitgeist achselzuckend bis amüsiert-irritiert. Zu spießig, zu vermufft klang den meisten das Vokabular von Autorität, Unterordnung und Disziplin, mit dem Kohl gegen die vermeintliche Verlotterung der Nach-68-Republik antrat. Es scheint, dass die Zeit damals noch nicht reif war für die Wiederbelebung eines Gesellschaftsbildes, das reflexhaft mit Adenauer und Blümchentapete in Verbindung gebracht wurde. Am wenigsten anfangen mit Kohls Proklamation konnte die junge No-Future-Generation, die für sich lautstark das Recht auf Anderssein proklamierte.
Heute ist es offenbar einfacher mit den rückwärtsgewandten Umschwüngen. Allenthalben macht sich der konservative backlash bemerkbar, von Eva Hermans eher einfältiger Emanzipations-Schelte bis zu den Phantasmen einer neuen Bürgerlichkeit. Gestritten wird dabei um die ganz heißen Eisen: Emanzipation der Frauen, Werte und Tugend, Erziehung.
Von der Unschuld der Macht
Einen neuen Anlauf zur Wiederherstellung von Zucht und Ordnung in Schule und Elternhaus macht dieser Tage der ehemalige Leiter des privaten Internats Schule Schloss Salem, Bernhard Bueb. In einer Streitstrift plädiert er für härteres Durchgreifen in Sachen Kindererziehung. „Lob der Disziplin” hat er sein Pamphlet überschrieben, und er trifft damit offenbar einen Nerv.
Bueb argumentiert für eine Erziehung mit Macht und Disziplin, mit klarenHierarchien und ohne anstrengende Diskussionen. Seine Strafpredigt gegen vermeintlich windelweiche Kuschelpädagogen erscheint dem konservativer werdenden Zeitgeist als erzieherischer Befreiungsschlag. Repression statt Kooperation, so der Tenor von Buebs Buch, macht aus jungen Leuten fleißige, strebsame Persönlichkeiten, die ihr zukünftiges berufliches Leben erfolgreich meistern können, nebenher aber auch mit einemSatz an Grundwerten ausgerüstet sind, der sie davor schützt, zu allzu kalten Automaten der Leistungsgesellschaft zu werden.
Die konservative Publizistik rückte Buebs Thesen sogleich in die Mitte des Diskurses. Allenthalben scheint der Pädagoge auf offene Ohren zu stoßen, die Rückkehr zu alten Werten wird beifällig als längst überfällig begrüßt.
Empirische Erhebungen sprechen allerdings dafür, dass die Jugend von heute dieses Programm in vorauseilendem Gehorsam bereits selbst verwirklicht: Betrachtet man die Ergebnisse der neuen Shell-Jugendstudie, so zeichnet sich dasBild einer Generation ab, die der Angst vor sozialem Abstieg und den Risiken desLebens eine wertkonservatvie Haltung entgegen setzt. Selbstverwirklichung und soziale Beziehungen stehen im Wertesystem nebeneinander ganz oben, traditionelleFamilienbilder erscheinen wieder attraktiv. Kaum eine Spur von Rebellion und Aufbegehren, den bislang für unveräußerlich gehaltenen Privilegien der Jugend.
Diejenigen, die insgeheim von der Wiedereinführung von Malzkaffee und Ohrfeigen zum Frühstück für den Nachwuchs träumen, können sich also entspannt zurücklehnen: Das mit der Disziplin erledigt die Jugend von heute schon selbst. Als skeptischen Pragmatismus könnte man wohl die Lebenseinstellung bezeichnen, welche die Forscher der Shell-Studie beschreiben. Ein solides Einkommen, verlässliche Partner und Freunde sind das Ziel. Politik interessiert wie schon in den vergangenen Jahren nur mäßig, Demokratie ist insgesamt okay und „Extremismus” eher nicht.
So schlecht kann es um die nächste Generation aus konservativer Warte also eigentlich gar nicht stehen. Dennoch wütet Bernhard Bueb im Furor der Reaktion gegen ein Zerrbild von Laissez-faire-Erziehung, an der natürlich – genauso wie an anderen Schrecklichkeiten wie Emanzipation, Selbstverwirklichung und linksliberaler Freiheit im Denken – mal wieder die Achtundsechziger schuld sind. Was Bueb da schreibt, hätte vor ein, zwei Jahrzehnten allerdings durchaus für einen handfesten Skandal getaugt. Denn den Verzicht auf energisches Disziplinieren und Strafen sieht der Autor in Deutschlands eher durchwachsenen Erfahrungen mit unhinterfragten Autoritäten begründet. Für ihn ist es Zeit, mit daraus erwachsenen Skrupeln aufzuräumen: „Wenn wir unsere Unschuld im Verhältnis zur Macht wiedergewonnen haben, werden wir auch unbefangen von Disziplin und Gehorsam sprechen können . . . Wir müssen noch einen weiten Weg gehen, bis wir in Deutschland legitime Macht, also Autorität, als prinzipiell gut und segensreich anerkennen und der mögliche oder tatsächliche Missbrauch von Macht für uns kein Einwand mehr ist.”
Von historischen Unfällen
Zurück zum autoritären Paternalismus, so lautet also die Parole. Sie speist sich aus einer zweifachen Historisierung: wird der Nationalsozialismus zum bloßen Betriebsunfall der Geschichte zurückgestuft, erhält auch die spätere, teils radikale Öffnung der Gesellschaft einen kontingenten Zug und kann ihrerseits selbst als überholt diffamiert werden.Als dritter Weg empfiehlt sich die Bürgerlichkeit des neunzehnten Jahrhunderts, abzüglich allzu verstaubter Attribute wie Stockschläge auf die Finger oder Frühsport nach Art von Turnvater Jahn. Der Traum vom pädagogischen Geheimrezept zum Erreichen dieses Ziels entspricht dabei dem Selbstverständnis einer Gesellschaft, die wider besseres Wissen an ihre eigene Selbstreparatur auf sozialtechnischem Wege glaubt. KLAUS BIRNSTIEL
BERNHARD BUEB: Lob der Disziplin. Eine Streitschrift. List Verlag, Berlin 2006. 160 Seiten, 18 Euro.
Härtester Lehrer, leuchtendes Beispiel: Bernard Bueb
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Einen ambivalenten Eindruck hat Bernhard Buebs "Lob der Disziplin" bei Rezensent Reinhard Kahl gemacht. Mit Beifall quittiert er die Analyse des Autors, die Erziehung in Deutschland liege am Boden, weil die Erwachsenen nicht mehr an sich selbst glaubten. Hier bescheinigt er dem Autor, den Erwachsenen "Mut zur Erziehung" zu machen, was er für überaus wichtig hält. Allerdings sinkt seine Zustimmung, je weiter sich Bueb von der Selbstreflexion der Erwachsenen entfernt, um stattdessen Gehorsam und Disziplin zu predigen. Fragwürdig findet er vor allem, dass Bueb unbedingt auf Autorität setzt. Diese nämlich ist nach Ansicht Kahl weder in der Person des Erwachsenen noch in irgendeiner Tradition fundiert.

© Perlentaucher Medien GmbH