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Vom Leben und Sterben der Bücher Eine einzigartige Geschichte der Leidenschaft des Büchersammelns, verfasst von einem großen Buchliebhaber und Erzähler. Das ideale Buch für Büchernarren. LangtextBibliotheken haben durch die Jahrhunderte Bücher gesammelt und aufbewahrt, sie geordnet und zugänglich gemacht. Aus der chaotischen Mannigfaltigkeit der Bücher haben sie ein organisiertes Universum geschaffen, das planvolles Studieren ermöglicht. Das hat ihnen neben Bewunderung und Passion auch fanatischen Hass und den Verdacht eingetragen, der staubige Ort zu sein, wohin die Bücher gehen, um zu…mehr

Produktbeschreibung
Vom Leben und Sterben der Bücher Eine einzigartige Geschichte der Leidenschaft des Büchersammelns, verfasst von einem großen Buchliebhaber und Erzähler. Das ideale Buch für Büchernarren. LangtextBibliotheken haben durch die Jahrhunderte Bücher gesammelt und aufbewahrt, sie geordnet und zugänglich gemacht. Aus der chaotischen Mannigfaltigkeit der Bücher haben sie ein organisiertes Universum geschaffen, das planvolles Studieren ermöglicht. Das hat ihnen neben Bewunderung und Passion auch fanatischen Hass und den Verdacht eingetragen, der staubige Ort zu sein, wohin die Bücher gehen, um zu sterben. Matthew Battles, der Verfasser dieser einzigartigen Geschichte der Bibliomanie, ist beides: ein großer Freund der Bücher und der Bibliotheken. In sieben Kapiteln nimmt er den Leser mit auf eine Zeitreise durch Paläste und Ruinen des Wissens, von der Bibliothek in Alexandria über Klosterzellen bis zur British Library, von Privatbibliotheken und sozialistischen Lesesälen bis ins Informationszeitalter. Die Geschichte der Bibliotheken ist auch die Geschichte des menschlichen Versuchs, Ordnung in die Welt zu bringen - und dessen letztendliches Scheitern.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.10.2003

Besiegter der Bücherschlacht
Mathew Battles hat eine Bataille verloren
Wer mit Büchern umgeht, sie schätzt, und sammelt, den wird irgendwann das Verlangen packen, eine handliche, kurzweilige, aber keineswegs erschöpfende Geschichte der Buchleidenschaft und der Bibliothek zu verfassen. Mit dieser Feststellung lassen sich zwei Vermutungen verbinden: Bücher, die sich zum Thema haben, sind vermutlich zahlreicher vorhanden, als bei einem derart selbstreferentiellen Thema zu vermuten ist. Das überrascht umso mehr, als, zweitens, davon auszugehen ist, dass Bücher über Bücher zunächst vor allem jene interessieren, die sowieso mit dem Gegenstand vertraut sind. Wahrscheinlich wurde noch niemand in Folge der Lektüre eines Buches über Buchleidenschaft und Bibliotheken zum Bibliomanen.
Daraus ergibt sich, dass Bücher, die sich in kulturhistorischer Absicht mit ihresgleichen befassen, besonders witzig, originell, aufschluss- und kenntnisreich abgefasst sein müssen, um nicht nur die verwöhnte Gemeinde der cognoscenti, der längst Initiierten oder von Buchleidenschaft Infizierten, sondern auch den größeren Kreis jener, die aus Neugier ein solches Buch zur Hand nehmen, überzeugen zu können. Robert Darnton ist dies gelungen oder auch Anthony Grafton, dessen „Geschichte der Fußnote” die Erwartungen an Bücher über Bücher entschieden hochschraubte. Diesem Anspruch wird Matthew Battles mit dem anspruchsvollen und umfassende Auskunft verheißenden Titel „Die Welt der Bücher – Eine Geschichte der Bibliothek” bei weitem nicht gerecht.
Gegen diese Einsicht sucht man sich lange zu erwehren, denn schließlich darf man in Matthew Battles, der Bibliothekar an der Widener-Library in Harvard ist, einen Fachmann vermuten, der seinem Leser nicht nur spielerisch Anteil an seinen einschlägigen Kenntnissen verschafft, sondern ihn vor allem auch mit neuen, vorzugsweise anekdotisch verschwenderisch unterfütterten Einsichten entzückt. Davon kann keine Rede sein, weshalb sich unter der Lektüre Enttäuschung einstellt, die schließlich in Verärgerung umschlägt. Nicht, dass Battles von seinem Gegenstand nichts verstünde; vielmehr scheitert er daran, die Fülle seines Wissens sinnvoll zu organisieren und die Proportionen zu wahren.
Das Buch- und Bibliothekswesen in den frühen Hochkulturen und der Antike beispielsweise wird einleitend allzu breit und oft recht unbeholfen ausgebreitet, während die für das Thema besonders wichtige Renaissance vergleichsweise stiefmütterlich abgehandelt wird. In keinem vertretbaren Verhältnis dazu steht dann wieder der Raum, den Battles der im späten 17. Jahrhundert einsetzenden „Bücherschlacht”, der bekannten Querelle des anciens et des modernes, einräumt, die darum geführt wurde, ob die zeitgenössischen Schriftsteller ihren antiken Vorbildern das Wasser reichen könnten. Konkret ging es dabei natürlich um die im puritanischen Kulturkreis bis heute virulente moralische Frage, welche Bücher es verdienten, in Bibliotheken aufbewahrt zu werden.
Wirrnis der Kataloge
Die Schlacht wurde mit den großen National- und Universalbibliotheken entschieden, deren Genese Battles aber nur streift. Sein Thema ist in diesem Zusammenhang vielmehr die katalogmäßige Bändigung der Fülle, die er am Beispiel des 1851 im up-state New York geborenen Bibliothekars Melville Louis Kossuth Dewey in extenso darlegt. Über die preußische Bibliotheksordnung, die in diesem Kontext auch nicht ganz unwichtig wäre, wie über die Katalogwirrnis, die in der Pariser Bibliotheque Nationale bisweilen selbst deren Angestellte an den Rand der Verzweiflung brachte, verliert er kein Wort.
Überhaupt fällt nachteilig auf, dass Battles seine Beispiele im wesentlichen dem anglo-amerikanischen Kulturraum abgewinnt. Frankreich taucht so gut wie gar nicht auf und Deutschland, das für die Geschichte des Buch- und Bibliothekswesens auch nicht unbedeutend ist, gerät ihm lediglich deshalb in den Blick, weil es Deutsche waren, die im 20. Jahrhundert im großen Stil Bücher ächteten, vernichteten, verbrannten und raubten. Darüber wächst der Verdacht, dass Battles nicht ein Buch zum Thema geschrieben, sondern nur verschiedene Aufsätze zwischen zwei Buchdeckeln gebracht hat, denen der anspruchsvolle Titel des Kompendiums jedoch keinerlei Zusammenhalt gibt.
JOHANNES WILLMS
MATTHEW BATTLES: Die Welt der Bücher. Eine Geschichte der Bibliothek. Aus dem amerikanischen Englisch von Sophia Simon, Verlag Artemis & Winkler, Düsseldorf 2003. 255 S., 24, 90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Bruno Preisendörfer hat dieses Buch über Bibliotheken mit Vergnügen Gelesen. Dabei findet er die traurigen Seiten über Zerstörungen bedeutender Bibliotheken ebenso fesselnd wie die heiteren Anekdoten aus der Welt der Bücher. Der amerikanische Autor Matthew Battles berichtet über die legendäre Bibliothek von Babel, über die größte Bibliothek der Welt, die Library of Congress, oder die im Bosnienkrieg zerstörte Bibliothek von Sarajewo, informiert der Rezensent. Er lobt den Autor für seinen "flotten" Stil und meint, dass ihm ein "interessantes Buch" gelungen ist. Eine "Geschichte der Bibliothek" allerdings, wie der Untertitel behauptet, sei das Werk nicht, schränkt Preisendörfer ein. Dafür hat der Autor seiner Ansicht nach zu wenig systematisch gearbeitet und zu viel "Anekdotisches" eingeflochten. Dennoch findet der Rezensent, dass es ein "unterhaltsames" Buch ist, an der die Leser ihre Freude haben werden.

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