• Gebundenes Buch

2 Kundenbewertungen

Dante kann schwimmen. Ari nicht. Dante kann sich ausdrücken und ist selbstsicher. Ari fallen Worte schwer und er leidet an Selbstzweifeln. Dante geht auf in Poesie und Kunst. Ari verliert sich in Gedanken über seinen älteren Bruder, der im Gefängnis sitzt. Mit seiner offenen und einzigartigen Lebensansicht schafft es Dante, die Mauern einzureißen, die Ari um sich herum gebaut hat. Ari und Dante werden Freunde. Sie teilen Bücher, Gedanken, Träume und lachen gemeinsam. Sie beginnen die Welt des jeweils anderen neu zu definieren. Und entdecken, dass das Universum ein großer und komplizierter Ort…mehr

Produktbeschreibung
Dante kann schwimmen. Ari nicht. Dante kann sich ausdrücken und ist selbstsicher. Ari fallen Worte schwer und er leidet an Selbstzweifeln. Dante geht auf in Poesie und Kunst. Ari verliert sich in Gedanken über seinen älteren Bruder, der im Gefängnis sitzt. Mit seiner offenen und einzigartigen Lebensansicht schafft es Dante, die Mauern einzureißen, die Ari um sich herum gebaut hat. Ari und Dante werden Freunde. Sie teilen Bücher, Gedanken, Träume und lachen gemeinsam. Sie beginnen die Welt des jeweils anderen neu zu definieren. Und entdecken, dass das Universum ein großer und komplizierter Ort ist, an dem manchmal auch erhebliche Hindernisse überwunden werden müssen, um glücklich zu werden! In atemberaubender Prosa erzählt Sáenz die Geschichte zweier Jungen, die Loyalität, Freundschaft, Vertrauen, Liebe - und andere kleine und große Geheimnisse des Universums entdecken.
Autorenporträt
Sáenz, Benjamin Alire
Benjamin Alire Sáenz schreibt Lyrik und Prosa für Erwachsene und Jugendliche. Er wurde für seine Bücher für Erwachsene mit dem PEN/Faulkner Award und dem American Book Award ausgezeichnet. Auch seine Jugendbücher, darunter "Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums", erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Er unterrichtet Kreatives Schreiben an der University of Texas in El Paso.

Jakobeit, BrigitteBrigitte Jakobeit, Jahrgang 1955, lebt in Hamburg und übersetzt seit 1990 englischsprachige Literatur für Erwachsene und Jugendliche.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.10.2014

Grenzgänger
Zwei besondere Jungen probieren Leben
Sensation, Spannung, Action, brüllend laut und rasend schnell – das ist, was Jugendliteratur derzeit dominiert. Doch dann betreten Aristoteles und Dante die Bühne und zeigen, dass es auch anders geht, und das nicht nur, weil ihre (wie sie finden: bescheuerten) Vornamen aus dem Reich der Dichter und Denker Steilvorlage sind für einen neuen Ton, ein anderes Denken, ein anderes Erzählen.
  Im Wasser lernen sich die Einzelgänger mit mexikanisch-amerikanischen Wurzeln kennen: Dante wird Aristoteles, kurz Ari, das Schwimmen beibringen. Das Wasser, Metapher fürs Unbewusste, wird ihr Element, schließlich wollen sie genau das: das Ungeahnte heben und bloß nicht mit dem Strom schwimmen. Adoleszenzstoff also, doch das poetische Lehrstück, wie (männliche) Identität werden kann, geht weiter. Von Ansprüchen, Erwartungen, Enttäuschungen – den eigenen wie denen der anderen – ist die Rede, und das im Wortsinn: Der Roman besteht über weite Strecken aus Dialogen. Dante, der Unbekümmerte, und Ari, der Zweifler, sprechen über ihre Familien, den Alltag, Träume, Ängste, über all die Veränderungen, die mit 15 das Leben auf den Kopf stellen. Sie setzen sich mit ihren Eltern auseinander, sie lesen die Gedichte, die Dante so liebt, sie probieren neue Worte aus, Freund ist eines davon. Sie fahren nachts in die Wüste und schauen in den Sternenhimmel, sie retten Vögel vor dem Abschuss, und als Ari krank im Bett liegt, besucht ihn Dante mit Zeichenblock und Lyrik. Dass Dante weint, wenn ihm danach zumute ist, registriert Ari vor allem mit Staunen, und es sind genau diese Verletzlichkeit und die Achtung vor dem Anderssein, die sie, im Spiegel des anderen, erkennen lassen, wer sie sind. So weit es eben geht. Das Weit-Gehen hat Grenzen. Der vielfach ausgezeichnete amerikanische Schriftsteller und Lyriker Benjamin Alire Sáenz macht daraus keinen Hehl. Vielmehr schickt er seine Figuren an alle möglichen Grenzen: der Kulturen, Konventionen, Generationen, Geschlechter, Gefühle. „Es ist dein Leben – als ob das stimmte“, beschreibt Ari das doppelte Grenzgebiet zwischen vorausgegangenen und eigenen Erfahrungen, nicht mehr Kind, noch nicht erwachsen. Eine Grauzone. Die ist hier Schattenland. Da ist der Schatten des Vietnamkrieges, in dem Aris Vater steht, da ist der Schatten von Aris älterem Bruder, der im Gefängnis sitzt und totgeschwiegen wird. Da sind Schatten der Schuld, auch eines In-der-Schuld-Stehens, als Ari Dante das Leben rettet, dabei fast selbst mit dem Leben bezahlt. Und da sind die Schatten der blinden Flecken. Dantes Dankbarkeit hält Ari Stillschweige-Regeln entgegen, und als Dante seine Homosexualität bekennt, stellt Ari die Küssen-verboten-Regel auf. Weil es manchmal so schwer ist, weiter zu gehen.
  Denn die Welt liegt nicht zu Füßen. Sie will, sie muss betreten werden. Zukunft, das macht dieser Roman meisterhaft vor, ist ohne Erinnerung nicht zu haben, Entwicklung braucht Zeit, braucht Fehler, braucht Ein- und Zugeständnisse. Braucht Versöhnung, auch mit sich selbst. Dass der Autor und seine brillante Übersetzerin Brigitte Jakobeit diesem (Erkenntnis-)Prozess in solcher Konzentration und Differenziertheit Raum geben, dass sie Innenleben so leise explizit machen und all das ihren jugendlichen Lesern zutrauen, ist so überraschend wie berührend. Und vielleicht kann nur der so eindringlich davon erzählen, der weiß, wovon er schreibt. Benjamin Alire Sáenz war selbst über fünfzig Jahre, als er sich geoutet hat. Jetzt ist er zum Fürsprecher der eigenen Erfahrung geworden, damit am Ende für jede Entscheidung gelten kann: „Es ist dein Leben.“ (ab 14 Jahre)
CHRISTINE KNÖDLER
Benjamin Alire Sáenz : Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums. Aus dem Amerikanischen von Brigitte Jakobeit. Thienemann 2014. 384 Seiten, 16,99 Euro.
Sie fahren nachts in
die Wüste und
schauen in den Sternenhimmel
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hymnisch bespricht Christine Knödler Benjamin Alire Saenz' Jugendbuch "Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums", das nun in exzellenter deutscher Übersetzung von Brigitte Jakobeit vorliege. Einen ganz neuen Ton der Jugendliteratur vernimmt die Kritikerin hier, der glücklicherweise ganz auf Sensation, Spannung und Lautstärke verzichte. Vielmehr folgt sie den poetischen Dialogen der beiden mexikanisch-amerikanischen Freunde Dante und Aristoteles, die beide nicht nur mit ihrem Namen hadern, sondern in ihren Gesprächen über Familie, Alltag, Träume und Ängste von 15-Jährigen langsam - auch in Abgrenzung zum anderen - ihre eigene Identität finden. Ein außergewöhnlich eindringlicher, konzentrierter und bewegender Roman, der die Rezensentin an die Grenzen von Kulturen, Konventionen, Generationen, Geschlechter und Gefühle schickt.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Mit einem unglaublich realistischen Roten Faden, hat das Buch alles was es braucht um das Herz schneller schlagen zu lassen und die Welt um sich herum zu vergessen. Absolut empfehlenswert!" Theo, 17 Jahre Die blaue Seite 20200609