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Lilli ist enttäuscht. Ausgerechnet jetzt muss ihr Vater, ein Wissenschaftler, nach Gambia reisen, um dort eine Mückenart zu erforschen, die eine schlimme Krankheit unter der Bevölkerung auslöst. Dabei wollte er sie doch an ihrem ersten Tag an der neuen Schule begleiten! Immerhin verspricht Papa, ihr viele, viele E-Mails aus Afrika zu schicken. Und die lesen sich spannend wie ein Abenteuerroman!

Produktbeschreibung
Lilli ist enttäuscht. Ausgerechnet jetzt muss ihr Vater, ein Wissenschaftler, nach Gambia reisen, um dort eine Mückenart zu erforschen, die eine schlimme Krankheit unter der Bevölkerung auslöst. Dabei wollte er sie doch an ihrem ersten Tag an der neuen Schule begleiten! Immerhin verspricht Papa, ihr viele, viele E-Mails aus Afrika zu schicken. Und die lesen sich spannend wie ein Abenteuerroman!
Autorenporträt
Sigrid Heuck, geboren in Köln, lebte seit 1949 im bayerischen Voralpenland. Nach dem Studium der Mode-Grafik besuchte sie die Akademie der bildenden Künste in München und machte sich anschließend als freiberuflich arbeitende Grafikerin selbstständig. Sigrid Heuck kam über die Illustration zum Schreiben, weil es ihr Spaß machte, eigene Texte auszustatten. Sie schrieb und illustrierte nicht nur Bilderbücher, sondern verfasste auch Kinder- und Jugendbücher. Viele ihrer Bücher wurden in fremde Sprachen übersetzt und ausgezeichnet. Sigrid Heuck verstarb im Oktober 2014.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.11.2007

Fiese kleine Gesellen
Ein Arzt bekämpft in Afrika eine gefährliche Mückenart und bringt seine Tochter in Deutschland dazu, sich zu engagieren
Mücken sind fiese kleine Gesellen, die mit ihrem Gesumme den Schlaf rauben, pieksen und juckende Stiche hinterlassen. Das ist sehr unangenehm – aber meist nicht mehr. In Afrika ist das anders. Da gibt es Mückenarten, vor denen man Angst haben muss wie vor großen, wilden Tieren, denn sie können die Menschen schwer erkranken und sogar erblinden lassen.
Lillis Vater ist Arzt und Forscher und bekommt den Auftrag, im westafrikanischen Gambia nach Lösungen im Kampf gegen die bedrohliche Kribbelmücke zu suchen, die mit ihrem Stich Eier von Fadenwürmern weitergibt. Diese verteilen sich im Körper des Menschen, verursachen juckende Beulen und Knoten unter der Haut und wandern sogar in die Augenlinse und machen diese trüb und den Menschen blind. Die Mücke lebt vor allem an fließenden Gewässern.
Die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, schätzt die Zahl der an der sogenannten Flussblindheit erkrankten Menschen auf 18 Millionen. Es gibt zwar Medikamente dagegen, aber die sind teuer. Deswegen soll Lillis Vater nach Möglichkeiten forschen, die Mücke selbst, als Überträgerin der Krankheit, zu bekämpfen. Die Arbeit bedeutet für ihn eine spannende und wichtige Herausforderung, seine elfjährige Tochter hat dafür aber anfangs wenig Verständnis. Sie kommt jetzt aufs Gymnasium und da ihre Mutter gestorben ist, kann sie der Vater doch nicht einfach allein bei der Oma zurücklassen – obwohl die Oma sehr lieb und lustig ist. Mit Hilfe von E-Mails schaffen Lilli und ihr Vater aber einen Brückenschlag zwischen Afrika und Deutschland.
Hier der deutsche Schulalltag, mit Hausaufgaben und kleinen Streitereien, dort das tägliche Ringen um Gesundheit und Überleben. Der Vater kann sich zwar nur in größeren Abständen melden, aber der Austausch ist dennoch viel unmittelbarer als per Post. Besonders ans Herz gewachsen ist ihm eine Mutter, die bereits drei Kinder verloren hat und nun befürchten muss, dass die einzig verbliebene Tochter blind wird.
Das große Thema Flussblindheit erlebt er an diesen beiden Menschen sehr persönlich und er berichtet seiner Tochter ganz aktuell, wie sich der Zustand der kleinen Almesi verbessert. Irgendwann entdeckt auch Lilli das afrikanische Thema und begeistert ihre Mitschüler, Almesi und ihrer Mutter in der ihnen möglichen Weise zu helfen.
Sigrid Heucks Anliegen, Probleme aus Afrika deutschen Kindern nahezubringen, ist sehr ehrenwert; sie übertreibt es nur ein bisschen mit ihrem Wunsch, die Welt besser machen zu wollen. Lilli tritt selbstverständlich erfolgreich für ihren schwarzen Mitschüler ein, der von den anderen Kindern anfangs gemieden wird. Und ihr Vater verliebt sich in eine afrikanische Ärztin und bringt sie mit nach Deutschland, auf dass sie alle eine glückliche Familie werden. Ein Mittel gegen die Flussblindheit wurde noch nicht gefunden. BIRGITT VON MALTZAHN
SIGRID HEUCK: E-Mails aus Afrika. Thienemann Verlag, Stuttgart 2007. 144 Seiten, 9,90 Euro. Ab 10 Jahren
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Für Birgitt von Maltzahn stellt Sigrid Heucks Buch über einen Arzt, der in Gambia nach Mitteln gegen die gefährliche, die so genannte Flussblindheit verursachende Kribbelmücke forscht und seiner in Deutschland gebliebenen 11-jährigen Tochter Lilli, mit der er sich nur durch E-Mails austauschen kann, als durchaus anerkennenswerten Versuch an, den hiesigen Kindern spezifisch afrikanische Probleme zu vermitteln. Allerdings findet die Rezensentin, dass die Autorin in ihrer Sehnsucht nach einer bessere Welt zu weit geht, wenn sie am Ende nicht nur Lilli ihre Mitschüler dazu bewegen lässt, einer afrikanischen Familie, die von der Flusskrankheit bedroht ist, zu helfen, sondern sich der verwitwete Vater in eine afrikanische Ärztin verliebt. Für den Geschmack der Rezensentin ist das dann doch ein bisschen zu viel Happy End, wobei trotzdem keine wirksame Behandlung für die Flussblindheit gefunden wird.

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