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Wer so viel Gutes wie möglich tun will, sollte besser auf seinen Verstand hören als auf seinen Bauch. Diese simple Idee ist Ausgangspunkt einer neuen sozialen Bewegung - des effektiven Altruismus. Peter Singer, einer ihrer Gründerväter, zeigt, wie effektives Spenden möglich und warum es richtig ist. Sein Buch ist ein Aufruf zu einem in doppelter Hinsicht gelungenen Leben: Indem man für andere das Bestmögliche tut, gibt man dem eigenen Leben Sinn.

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Produktbeschreibung
Wer so viel Gutes wie möglich tun will, sollte besser auf seinen Verstand hören als auf seinen Bauch. Diese simple Idee ist Ausgangspunkt einer neuen sozialen Bewegung - des effektiven Altruismus. Peter Singer, einer ihrer Gründerväter, zeigt, wie effektives Spenden möglich und warum es richtig ist. Sein Buch ist ein Aufruf zu einem in doppelter Hinsicht gelungenen Leben: Indem man für andere das Bestmögliche tut, gibt man dem eigenen Leben Sinn.


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Autorenporträt
Peter Singer, geboren 1946, ist Ira W. DeCamp Professor of Bioethics am University Center for Human Values der Princeton University sowie Laureate Professor an der School of Historical and Philosophical Studies der University of Melbourne. Er ist einer der zentralen Vordenker der internationalen Tierrechtsbewegung und gilt als der bekannteste und umstrittenste Moralphilosoph der Welt.

Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.12.2021

„Wir müssen
priorisieren“
Uneigennützigkeit allein reicht dem
australischen Moralphilosophen Peter Singer
nicht. Ein Gespräch über das richtige Spenden
und seine Idee des „effektiven Altruismus“
VON NIKLAS ELSENBRUCH
Auf dem Tisch hinter Peter Singer liegt bei der Videoschalte in seinem Büro in Princeton ein schwarzer Fahrradhelm. Der 75-Jährige scheint einfach nicht zu ermüden: 1975 erschien mit „Die Befreiung der Tiere“ sein moderner Klassiker der Tierethik. Später folgten heftige Diskussionen um seine Positionen zum Lebenswert von Embryonen und Neugeborenen mit Behinderung. 2015 präsentierte der Australier mit dem nun neu aufgelegten Buch „Effektiver Altruismus“ dann einen philanthropischen Ansatz, der wohltätige Organisationen gezielt nach ihrer Wirksamkeit bewertet und soziales Engagement daran ausrichtet. Daraus ist inzwischen eine globale Bewegung entstanden. Wie sieht Peter Singer den effektiven Altruismus heute? Was entgegnet er seinen Kritikern? Und welche Visionen hegt er für die Zukunft?
SZ: Im September gewannen Sie den mit einer Million Dollar dotierten Berggruen-Preis für Philosophie, unter anderem für Ihre Arbeit zum effektiven Altruismus. Was muss man sich denn unter „effektivem“ Altruismus, also wirksamer Uneigennützigkeit vorstellen?
Peter Singer: Altruisten, uneigennützig handelnde Menschen, gab es schon immer. Das Besondere an effektiven Altruisten ist, dass sie sich vorab darüber informieren, was die beste Verwendung ihrer Ressourcen wäre. Eine durchschnittliche, wohlmeinende Organisation kann Hunderte Male weniger effektiv sein als die beste auf demselben Feld.
Nach welchen Kriterien lässt sich die Effektivität von Altruismus bewerten?
Das hängt natürlich auch davon ab, was man wertschätzt. Der effektive Altruismus ist eine Bewegung von Menschen mit verschiedenen Werten. Einig sind sie sich grundsätzlich darin, dass das Vermeiden von Leid wichtig ist und frühzeitiger Tod schlecht. Effektivität bedeutet dann zum Beispiel: Wie viel Geld benötigt eine Organisation, um mit einer bestimmten Maßnahme ein Leben zu retten?
Warum reicht es denn heute nicht mehr, einfach normaler Altruist zu sein?
Weil die Möglichkeiten, die wir haben, uns zu engagieren, so vielfältig geworden sind. Wir haben viele Probleme, unter denen wir priorisieren müssen, etwa globale Armut und den Klimawandel. Deshalb ist es wichtig, dass Meta-Organisationen die Effektivität altruistischer Organisationen in verschiedenen Bereichen recherchieren und ihre Ergebnisse über das Internet zugänglich machen.
Die Corona-Pandemie erwähnen Sie in der Neuauflage des Buchs nicht. Verursacht sie nicht genügend Leid?
Nun, die Pandemie ist eine ernste Sache. Aber so schlimm sie auch ist: Der Klimawandel oder extreme Armut sind viel größere globale Probleme. Damit kann man die Pandemie nicht vergleichen, zumindest bislang nicht.
Was wäre das wichtigste Engagement gegen die Pandemie?
In den wohlhabenden Ländern übernehmen Regierungen und Privatunternehmen viele Aufgaben, die sonst der Philanthropie zukämen. Natürlich kaufen manche Privatleute zusätzlich für Ältere ein oder so etwas. Aber einen wirklich dramatischen Unterschied macht unsere Hilfe in einkommensschwachen Ländern. Die Organisation Development Media International etwa nutzt dort Radioprogramme, um Menschen auf dem Land darin zu beraten, wie man Infektionen vorbeugt, erkennt und behandeln kann. Das ist häufig deren einzige Nachrichtenquelle.
Und darüber hinaus?
Die Versorgung einkommensschwacher Länder mit Impfstoff. Hier brauchen wir zivilgesellschaftliche Organisationen, die unseren Regierungen Beine machen.
Angenommen, jemand möchte noch heute zum effektiven Altruisten werden – was raten Sie der Person?
Das hängt von der individuellen Situation ab. Manche Menschen haben Geld, das sie spenden können. Denen rate ich, unter den effektiven Organisationen auf der Webseite meiner Organisation The Life You Can Save eine oder mehrere auszuwählen. Wer kein Geld, aber Zeit hat, könnte sich bei diesen Organisationen oder auch politisch für wichtige Zwecke engagieren.
Das Motto des effektiven Altruismus lautet: „So viel Gutes tun wie möglich“. Sollte man sich wirklich komplett verausgaben, um anderen zu helfen?
Das wäre die letzte Konsequenz. Aber die Bewegung des effektiven Altruismus muss die Effektivität ihrer eigenen Forderungen berücksichtigen. Wenn die Hälfte der Weltbevölkerung mitmacht und zehn Prozent von dem tut, was sie sollte, ist das besser, als wenn nur ein Prozent dabei ist und sich verausgabt. Also stellen wir keine überzogenen Ansprüche. Jeder soll mit einem für ihn oder sie machbaren Engagement anfangen. Wir erwarten nicht, dass Menschen zu Heiligen werden.
Der effektive Altruismus will das Wohlbefinden auf der Welt insgesamt steigern. Reduziert das nicht die Individuen auf Summanden in einer großen Gleichung?
Ich denke nicht. Ja, man stellt Gleichungen auf. Aber im Universum schwebt kein abstraktes Wohlbefinden herum, das unabhängig von den Individuen wäre. Es ist deren Wohlbefinden, das wir steigern wollen.
Wenn jedem Individuum ein absoluter Wert zukommt, wie kann man dann entscheiden, ob man mit demselben Geld einen Menschen von einer Krankheit heilt oder fünf andere?
Der absolute Wert des Individuums scheint mir eine deutsche Idee zu sein, vielleicht im Anschluss an Kant. Für mich ergibt das keinen Sinn. Nehmen Sie die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, dass man ein gekapertes Flugzeug nicht abschießen darf, das auf eine Veranstaltungshalle zufliegt – obwohl die Insassen in wenigen Minuten ohnehin sterben werden. Aus meiner Sicht ist das verrückt.
Menschliche Individuen sind in ihrem Wert also zueinander relativ?
Ja, ich denke schon. Wenn in einer großen Gruppe alle Menschen jeweils absoluten Wert haben, muss es doch einen Unterschied machen, dass sie gegenüber einer Einzelperson in der Mehrzahl sind. Die Idee des absoluten Wertes leugnet die Relevanz von Zahlen.
Sie nehmen uns gegenüber Menschen in fernen Ländern genauso in die Verantwortung wie gegenüber unseren direkten Mitbürgern. Ich kann mir ausrechnen, dass ich mit dem Geld, das einem Hungernden vor meiner Haustür hilft, drei Menschen anderswo sättigen könnte. Soll ich ihn also ignorieren?
Wenn Sie sicher sein können, dass das Geld den anderen Menschen in derselben Weise zugutekommt: ja. Ich will nicht leugnen, dass das emotional schwierig wäre. Ich würde niemanden verurteilen, der einem Hungernden vor der eigenen Haustür hilft, das ist eine menschliche Reaktion, die wir normalerweise rühmen. Aber besser wäre es, den anderen zu helfen.
Was raten Sie jemandem, der Dichter werden will?
Hin und wieder hat jemand eine solche Begabung, dass seine Lyrik weithin gelesen wird und Menschen bewegen kann. Aber darauf kommen Hunderte andere, deren Versuche weniger gelungen sind und in Heftchen mit 50 Lesern enden. In diesen Fällen wäre es wahrscheinlich besser, die eigenen Fähigkeiten für etwas Anderes einzusetzen. Meinen Philosophiestudenten sage ich übrigens ganz Ähnliches.
Seit Jahrzehnten machen Sie sich für Tierrechte stark. Spielen diese im effektiven Altruismus auch eine Rolle?
Die meisten Tiere empfinden Leid. Der effektive Altruismus will Leid im Allgemeinen mindern und setzt sich auch für Tiere ein. Animal Charity Evaluators empfiehlt Tierschutzorganisationen. Diese kümmern sich weniger um Haustiere, sondern engagieren sich gegen die Massentierhaltung, denn sie fügt Tieren das meiste Leid zu. Tierschutz ist ein wichtiges Gebiet des effektiven Altruismus.
Wie wägen Sie tierisches und menschliches Leben gegeneinander ab?
Das ist eine schwierige Frage, auf die ich keine gute Antwort habe. Soll man zehntausend Hühner oder einen Menschen retten? Wo hilft ein Dollar am meisten? Ich glaube, nach unserem gegenwärtigen Wissensstand kann man diesen Vergleich nicht ziehen. Die Entscheidungen haben hier ein subjektives Element. Ich persönlich spende sowohl an Organisationen, die Menschen in extremer Armut helfen, als auch an solche, die sich für Tiere einsetzen.
Welche Entwicklungen beobachten Sie in den vergangenen Jahren auf dem Gebiet des effektiven Altruismus?
Die Bewegung erhält mehr finanzielle Mittel, besonders durch Spenden wohlhabender Menschen – etwa über die Organisation Open Philanthropy, die in verschiedene Bereiche investiert: gegen globale Armut, Klimawandel und die Auslöschung der Menschheit durch Pandemien oder Atomkriege, aber auch für Tierschutz und Reformen des amerikanischen Justizsystems.
Selbst in mittelgroßen deutschen Städten finden sich längst Organisationen, die für effektiven Altruismus eintreten. Sind sie Teil einer koordinierten Bewegung?
Viele führen den Begriff im Namen. In jedem Fall hilft es, sich zusammenzutun, das ermutigt die Einzelnen.
Kann ihre Idee von einem Prinzip individueller Wohltätigkeit zu einem Prinzip institutioneller Politik avancieren, etwa in der Entwicklungszusammenarbeit?
Ja, das ist möglich. Unter Obama habe ich die US Agency for International Development dabei beraten, wie sie ihre Effektivität steigern kann. Auch die britische Behörde für Entwicklungszusammenarbeit ist sehr bewandert auf dem Gebiet und steht mit Teilen der Bewegung im Austausch.
Was ist Ihre Vision für die Zukunft des effektiven Altruismus?
Wir haben schon große Fortschritte erzielt. Trotzdem gehen allein in den USA noch 90 Prozent aller Spenden an Organisationen, die nur im Inland arbeiten. Das hat mit Effektivität wenig zu tun. Hier möchte ich eine Veränderung sehen. Auch in Europa haben wir noch einen weiten Weg vor uns.
„Jeder soll mit
einem machbaren
Engagement anfangen.“
„Der absolute Wert des
Individuums scheint mir
eine deutsche Idee zu sein.“
Peter Singer, geboren 1946 in Melbourne, lehrt seit 1999 Bioethik an der Princeton University. Rund ein Drittel ihres Einkommens spenden Singer und seine Frau Renata an besonders effektive wohltätige Organisationen. Imago
„Tierschutz ist ein wichtiges Gebiet des effektiven Altruismus.“ – Huhn in Massentierhaltung.
Foto: Andreas Gebert/dpa
Peter Singer:
Effektiver Altruismus.
Eine Anleitung zum
ethischen Leben.
Aus dem Englischen von Jan-Erik Strasser.
Suhrkamp, Berlin 2021.
237 Seiten, 18 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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»Wenn wir schon Gutes tun wollen, sollten wir es dann nicht so gut wie möglich und für so viele Menschen wie möglich machen? Dafür argumentiert das Buch. Und ich versichere Ihnen: Es zwingt einem zum intensiven Nachdenken. Ich vermute, dass Sie nach der Lektüre anders handeln werden. Und das ist gut so. Effektiver Altruismus ist ein gut zu verstehendes, leicht zu lesendes, aber scharf und ungewöhnlich argumentierendes Buch, das ich sehr empfehlen kann.« Gert Scobel 3sat 20161219