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In einer der kunstvollsten und umfangreichsten Erzählungen des bosnischen Nobelpreisträgers Ivo Andric erinnert sich ein Mönch an die Zeit, die er - von den osmanischen Behörden der Spionage verdächtigt - in Istanbuls berüchtigtem Untersuchungsgefängnis, dem »verdammten Hof«, verbracht hat: einer Stadt im kleinen, in der »Schuldige und fälschlich Beschuldigte, Schwachsinnige und Verlorene oder ganz einfach irrtümlich Verhaftete, Menschen aus Istanbul und aus dem ganzen Land«, abgeschnitten wie »auf irgendeiner Teufelsinsel«, festgehalten, malträtiert und in Angst und Schrecken versetzt werden.…mehr

Produktbeschreibung
In einer der kunstvollsten und umfangreichsten Erzählungen des bosnischen Nobelpreisträgers Ivo Andric erinnert sich ein Mönch an die Zeit, die er - von den osmanischen Behörden der Spionage verdächtigt - in Istanbuls berüchtigtem Untersuchungsgefängnis, dem »verdammten Hof«, verbracht hat: einer Stadt im kleinen, in der »Schuldige und fälschlich Beschuldigte, Schwachsinnige und Verlorene oder ganz einfach irrtümlich Verhaftete, Menschen aus Istanbul und aus dem ganzen Land«, abgeschnitten wie »auf irgendeiner Teufelsinsel«, festgehalten, malträtiert und in Angst und Schrecken versetzt werden. Besonders beeindruckt den Mönch die Erzählung eines jungen Türken vom Erbfolgekampf zweier Sultanssöhne und wie der Bruderzwist zu einem Mittel der Auseinandersetzung zwischen »Christenheit« und Osmanischem Reich gemacht wurde. Der verdammte Hof erschien 1954 (deutsch 1957), da war Andric 62 Jahre alt.
Autorenporträt
Ivo Andric, geboren 1892 in Dolac bei Travnik, arbeitete als Diplomat, Politiker und Schriftsteller. Für seine Romane und Erzählungen wurde er 1961 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet und gilt als einer der wichtigsten Autoren der südslawischen Literatur. Er starb 1975 in Belgrad.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Richtig begeistert ist der Rezensent "A. Bn." nicht von diesem 1954 geschriebenen Roman des bosnischen Literaturnobelpreisträgers Ivo Andric - es ist definitiv nicht das beste, was der Autor produziert hat, findet er. Eigentlich ist inhaltlich alles Nötige da, der "plastisch gestaltete und kraftvoll kolorierte multikulturelle historische Stoff" ebenso wie "interessante Figuren, eine pointierte Psychologie sowie das Spiel mit Erzählebenen". Doch das Problem liegt in den Augen des Rezensenten darin, dass sich der Autor nicht richtig zwischen Roman und Novelle entscheiden kann. Deswegen bleiben viele der Handelnden charakterlich unausgefüllt, einzig im Szenischen ist der Autor wirklich stark: "Voll und ganz überzeugt denn einzig Andrics Schilderung der Lagerwelt mit ihren hündischen Gesetzen". Das alles führt dazu, dass die innere Dramaturgie des Textes nicht stimmt und er "nie recht in Fahrt kommen" will.

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