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Ihre Jugend war hier zu Ende, und Judith wäre jetzt gerne allein gewesen. Denn schon das Wort "Gruppenabend" hatte Panik in ihr ausgelöst. Judith verabscheute Gruppen, Gruppenspiele, Gruppensport, das Wort Grup pe klang für sie nach dem Befund einer tödlichen Krankheit: Es tut mir leid, aber Sie haben Gruppe. Wie konnte ausgerechnet sie in einer betreuten Wohngemeinschaft landen? Ohne Drogen, ohne Waffen, dafür an jeder Ecke etwas, das sie Hilfe nannten. Lieber wäre sie in einem geklauten Benz gegen die Wand gerast oder seelenruhig und vollgestopft mit Tabletten und Wodka im Comer See…mehr

Produktbeschreibung
Ihre Jugend war hier zu Ende, und Judith wäre jetzt gerne allein gewesen. Denn schon das Wort "Gruppenabend" hatte Panik in ihr ausgelöst. Judith verabscheute Gruppen, Gruppenspiele, Gruppensport, das Wort Grup pe klang für sie nach dem Befund einer tödlichen Krankheit: Es tut mir leid, aber Sie haben Gruppe. Wie konnte ausgerechnet sie in einer betreuten Wohngemeinschaft landen? Ohne Drogen, ohne Waffen, dafür an jeder Ecke etwas, das sie Hilfe nannten. Lieber wäre sie in einem geklauten Benz gegen die Wand gerast oder seelenruhig und vollgestopft mit Tabletten und Wodka im Comer See ertrunken. All das hätte ein Ende mit Stil sein können. Präzise und rasant erzählt Lucy Fricke in ihrem ersten Roman die Geschichte vom Ende einer desaströsen Jugend.
Autorenporträt
Lucy Fricke, geb. 1974 in Hamburg, gewann 2005 den Berliner 'Open Mike', 2007 erschien ihr Debüt 'Durst ist schlimmer als Heimweh'. Nur wenige Wochen nach der Katastrophe von Fukushima trat sie ein mehrmonatiges Stipendium des Goethe-Instituts in Kyoto an. Seit 2010 veranstaltet Lucy Fricke HAM.LIT, das erste Hamburger Festival für junge Literatur und Musik. Sie lebt in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Brutale Lebensverhältnisse, in biederer Sprache geschildert, fasst Rezensent Martin Lüdke seinen Eindruck vom Debütroman der Open-Mike-Siegerin 2005 zusammen. Drogentod, sexueller Missbrauch, soziale Verwahrlosung - kein gesellschaftlicher Missstand würde im insgesamt "trüben Geschehen" dieses Romans ausgelassen, und ins Stereotype gewendet. Aber das Mitleid des Rezensenten für die geschilderten Unglücksmenschen hält sich am Ende in sehr deutlichen Grenzen, da ihm das gehäuft auftretende Elend nicht sehr glaubwürdig erscheint und er die Autorin schließlich ermahnen muss, dass Authentizität nicht allein das Ergebnis ästhetischen Kalküls sei.

© Perlentaucher Medien GmbH
Mit ihrem grandiosen Debütroman befreit Lucy Fricke dringliche Themen aus der Pathosfalle. Ein sensibles und respektvolles Psychogramm, das mit harter und präziser Sprache das Nötige sagt und in der Auslassung das Unaussprechliche fühlbar macht. Kulturnews