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  • Buch mit Leinen-Einband

»Muß ja so echt wie möglich sein, was ich da schreib, und klar hätte Nagib Machfus nie was anderes geschrieben als Geschichten über sich und sein Leben«, sagt Halim immer. Das kleine rote Notizbuch, das Dalanda ihm eines Tages schenkt, hat jede Menge Goldmuster drauf, und unter anderem glänzen auch ein Halbmond und ein Stern im Sonnenlicht: Von der ersten Sekunde an spürt Halim die Kraft, die durch seine Fingerspitzen strömt und ihn die Seiten füllen läßt. Es gibt viel zu erzählen, zum Beispiel von den Arabern, die die schlauesten Mathematiker haben und die tapfersten Krieger. Und Halim…mehr

Produktbeschreibung
»Muß ja so echt wie möglich sein, was ich da schreib, und klar hätte Nagib Machfus nie was anderes geschrieben als Geschichten über sich und sein Leben«, sagt Halim immer. Das kleine rote Notizbuch, das Dalanda ihm eines Tages schenkt, hat jede Menge Goldmuster drauf, und unter anderem glänzen auch ein Halbmond und ein Stern im Sonnenlicht: Von der ersten Sekunde an spürt Halim die Kraft, die durch seine Fingerspitzen strömt und ihn die Seiten füllen läßt. Es gibt viel zu erzählen, zum Beispiel von den Arabern, die die schlauesten Mathematiker haben und die tapfersten Krieger. Und Halim schreibt über dieses eine Mädchen an seiner Schule, über seinen traurigen Vater und dessen Freund Nourdine, den arbeitslosen Schauspieler, die in der kleinen Stockholmer Wohnung immer Schach miteinander spielen. Mit Witz und Tempo erzählt Jonas Hassen Khemiri von der ungewöhnlichen Selbstfindung eines sensiblen jungen Mannes.
Autorenporträt
Jonas Hassen Khemiri, Jahrgang 1978, debütierte 2003 mit seinem Entwicklungsroman "Das Kamel ohne Höcker", der zu dem Erfolgsbuch der letzten Jahre in Schweden avancierte, mit dem Boras-Tidning-Preis ausgezeichnet wurde und ihm internationale Anerkennung eintrug. Auch in Deutschland fand der Sohn einer Schwedin und eines Tunesiers breite Aufmerksamkeit und wurde für "seinen Witz, seine Ironie und sein Tempo" (Buchreport) gerühmt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensentin Katharina Granzin hat Jonas Hassen Khemiris Romanerstling offensichtlich sehr gut gefallen. Im "Kamel ohne Höcker" inszeniere der in Schweden ansässige Khemiri die Pubertät des - wie er selbst - von maghrebinischen Eltern abstammenden Halim, der nach dem Tod seiner Mutter mit seinem Vater von einem migrationsgeprägten Stockholmer Randbezirk ins Zentrum zieht und sich plötzlich mitten in der schwedischen Mehrheitsgesellschaft wiederfindet. Weil an seiner Schule aus finanziellen Gründen kein Arabisch gelehrt wird, rächt sich Halim an der schwedischen Sprache, so Granzin: Er spricht fortan ausschließlich Rinkeby-Schwedisch - das schwedische Pendant zur Kanak-Sprak - und schreibt auch so sein Tagebuch. Im Akt des Schreibens entfalte Halim eine ungeahnte schöpferische Vielschichtigkeit. Das Rinkeby-Schwedisch allerdings, berichtet sie, hat den ansonsten begeisterten schwedischen Leser den Schweiß auf die Stirn getrieben. Die deutschen Leser hätten es da leichter, so Granzin, weil die kanakische Einfärbung der deutschen Fassung so "zart" sei, dass sie das Lesen kaum behindere. Dafür komme aber die sprachliche Wirkung nicht voll zum Tragen. Die Rezensentin will dies aber ausdrücklich als Problem und nicht als Vorwurf verstanden wissen.

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