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Es gibt kein Leben ohne Bücher. Und nirgendwo erfährt man mehr über alles Irdische als in Romanen. Herzerwärmende und denkwürdige Empfehlungen für jede Lage des Lebens: Ich lese, also bin ich.
Wer das Leben bestehen und wer das Glück spüren will, braucht Bücher. In seiner Überlebensbibliothek schreibt Rainer Moritz über Romane, die die Macht haben, uns und unser Leben zu verändern, die uns in allen möglichen Lebenslagen den besten Freund ersetzen oder den Therapeuten. Mit Julien Greens »Adrienne Mesurat« warnt Moritz vor den Schrecken des Familienlebens und rät mit Philip Roths »Das…mehr

Produktbeschreibung
Es gibt kein Leben ohne Bücher. Und nirgendwo erfährt man mehr über alles Irdische als in Romanen. Herzerwärmende und denkwürdige Empfehlungen für jede Lage des Lebens: Ich lese, also bin ich.
Wer das Leben bestehen und wer das Glück spüren will, braucht Bücher. In seiner Überlebensbibliothek schreibt Rainer Moritz über Romane, die die Macht haben, uns und unser Leben zu verändern, die uns in allen möglichen Lebenslagen den besten Freund ersetzen oder den Therapeuten. Mit Julien Greens »Adrienne Mesurat« warnt Moritz vor den Schrecken des Familienlebens und rät mit Philip Roths »Das sterbende Tier« zu Sex im Alter, während er Dorfgeschädigten Arnold Stadlers »Mein Hund, meine Sau, mein Leben« ans Herz legt. Wer beabsichtigt, mit seiner Mutter zusammenzuleben, lese Jelineks »Klavierspielerin«, wer lebenslängliches Liebesglück nicht für Kitsch hält, »Saturday« von McEwan. Und wer nicht die Zeit hat für alle dicken Bücher aller Autoren, nehme von Mann »Das Eisenbahnunglück« oder eben: »Die Überlebensbibliothek«.
Autorenporträt
Dr. Rainer Moritz, geb. 1958 in Heilbronn, war vor seiner Tätigkeit als Leiter des Literaturhauses in Hamburg, Programmchef und Cheflektor bei Reclam Leipzig. Anschließend, von 1998 an, kam er als Programmgeschäftsführer des Hoffmann und Campe Verlags nach Hamburg. 2015 wurde ihm vom Hamburger Senat der Ehrentitel 'Professor' verliehen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.01.2007

Das Girl von der Hanauer Landstraße
Rainer Moritz öffnet seine Hausapotheke und stellt eine Überlebensbibliothek für alle Lebenslagen zusammen
Im hiesigen Literaturbetrieb spielt Rainer Moritz die Rolle der personifizierten Bücherschlange, die sich vorzugsweise in den eigenen Schwanz beißt. Es gibt kaum eine Stelle im Bücherkreislauf, an der der heutige Leiter des Hamburger Literaturhauses nicht schon gewesen wäre: als Lektor, Verleger, Autor, Kritiker und Moderator, ganz zu schweigen von seinen Leistungen als Linien- und Schiedsrichter. Nun hat er nach den Büchern „Der kleine Schlafberater” (2004) und „Der kleine Fernbeziehungsberater” (Frühjahr 2006) einen kleinen Bücherberater vorgelegt: „Die Überlebensbibliothek. Bücher für alle Lebenslagen.”
Siebzig Romane und Erzählungen querbeet von Hans Christian Andersen bis Richard Yates hat Moritz für die Hausapotheke zusammengetragen und sie auf Rezeptblöcken aufgelistet: „Mit sich selbst zurechtkommen”, „Mit Schwächen und Lastern leben”, „Das Leben bestehen im Kleinen wie im Großen”, „Sich an fremde Orte begeben”, „Mit anderen Menschen zurechtkommen (oder auch nicht)”, „Über Gott und die Welt nachdenken”, „Im Durcheinander von Erotik, Sex und Liebe klüger werden” – wieso klüger? –, „Mit existenziellen Erfahrungen zurechtkommen”, sprich: Ende, Aus, Exitus.
Wer so viel verspricht, muss natürlich, um nicht in den Ruf eines Gesundbeters zu geraten, mit einem gekonnten Augenzwinkern kokett wieder in Frage stellen, was er an Seelentrost soeben versprochen hat. Denn natürlich betrachtet Rainer Moritz die Literatur weder als Allheilmittel noch möchte er einen neuen Kanon aufstellen. Er will lediglich beweisen, dass Lesen „lebensnotwendig” sei, auch wenn die Bücher „auf den ersten Blick ohne praktischen Nutzen” sind.
Nur – warum lassen wir es dabei nicht bewenden und behaupten einfach stolz die Schönheit und Anmut eines ganz und gar nutzlosen Tuns, das uns dennoch erquickt, sogar noch dort, wo es uns traurig stimmt oder ratlos zurücklässt? Moritz aber lauert auf den kalkulierten zweiten Blick, der einen praktischen Nutzen aus aller Bücherleserei herausschlagen möchte, jenen Praxisbezug, dessen Fehlen – so bekennt der promovierte Literaturwissenschaftler– ihn schon während seiner Studienjahre gestört habe.
Seltsam nur, dass die besten Texte dieses Buchs die vorgespiegelte Erste-Hilfe-Absicht hintergehen. Das Kapitel zu Goethes „Werther” gilt einem Roman, der wenig Nutzen, keine Lebenshilfe und nicht einmal Trost verspricht. Das Kapitel „Wer daran glaubt, lese: Hanns-Josef Ortheil, Die große Liebe” schließt dagegen mit den praktischen Erfahrungen eines Nachtschwärmers von der Frankfurter Buchmesse: „Und dann schlagen wir das Buch zu, schauen auf die Hanauer Landstraße . . . und glauben endlich wieder an jene große Liebe, die uns vielleicht morgen begegnet, auf der Hanauer Landstraße zum Beispiel . . .”. Wenn wir da mal nicht unter die Räder kommen.VOLKER BREIDECKER
RAINER MORITZ: Die Überlebensbibliothek. Bücher für alle Lebenslagen. Piper Verlag, München 2006. 309 Seiten, 19,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Den Autor bezeichnet Volker Breidecker liebevoll als "personifizierte Bücherschlange". Dass er was findet an Rainer Moritz' Ein- und Auslassungen zur Literatur, daran lässt Breidecker indessen auch keinen Zweifel. Und so durchsucht er die 70 Romane und Erzählungen enthaltende literarische Hausapotheke von Anfang an auch nach ihrem selbstironischen Potenzial. Und wird fündig bei einem Autor, der Literatur weder als Allheilmittel begreift noch einem MRR in Sachen Kanon Konkurrenz machen möchte. Das passt dem Rezensenten gut. So zwischen postuliertem Praxisbezug der Leserei und seiner Infragestellung, da kann er's aushalten.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein geniales Geschenk.« People, 14.04.2016