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Ein Schneiderlein saß auf seinem Tisch, nähte aus Leibeskräften und biss von Zeit zu Zeit vergnügt in einen reifen Apfel. Der süße Geruch des Apfels lockte aber auch die Fliegen herbei, die ihn umschwirrten und sich schließlich scharenweise darauf niederließen. 'Ihr seid ungebetene Gäste', rief das Schneiderlein erbost aus. 'Euch werde ich eins überziehen!' Er nahm einen Tuchlappen und schlug damit auf den Apfel. Als er das Tuch wegzog, lagen sieben Fliegen tot da. 'Sieh an', dachte das Schneiderlein bei sich. 'Es steckt doch ein ganzer Kerl in dir! Das muss ich der Welt zeigen.' Das von…mehr

Produktbeschreibung
Ein Schneiderlein saß auf seinem Tisch, nähte aus Leibeskräften und biss von Zeit zu Zeit vergnügt in einen reifen Apfel. Der süße Geruch des Apfels lockte aber auch die Fliegen herbei, die ihn umschwirrten und sich schließlich scharenweise darauf niederließen. 'Ihr seid ungebetene Gäste', rief das Schneiderlein erbost aus. 'Euch werde ich eins überziehen!' Er nahm einen Tuchlappen und schlug damit auf den Apfel. Als er das Tuch wegzog, lagen sieben Fliegen tot da. 'Sieh an', dachte das Schneiderlein bei sich. 'Es steckt doch ein ganzer Kerl in dir! Das muss ich der Welt zeigen.'
Das von Arnica Esterl nacherzählte bekannte Märchen von Ludwig Bechstein wurde vom russischen Künstlerpaar Andrej Dugin und Olga Dugina mit viel Fantasie, Sorgfalt und Detailliebe illustriert.
Autorenporträt
Am 24. November 1801 wurde Ludwig Bechstein in Weimar als uneheliches Kind geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums wurde er Apotheker im thüringischen Arnstadt. 1828 erschienen seine "Sonettenkränze", die den Meininger Herzog auf ihn aufmerksam machten. Der Herzog gewährte ihm ein Stipendium, um ein Studium der Geschichte, Philosophie und Literatur in Leipzig und München aufzunehmen. Werke wie "Weissagung der Libussa" oder "Haimonskinder" entstanden. Später stellte der Herzog Bechstein als Bibliothekar an. Seine Leidenschaft für Geschichte und Geschichten zeigt sich auch in der Gründung des "Hennebergischen alterthumsforschenden Verein" durch Bechstein im Jahr 1832, außerdem war er Mitglied verschiedener philologischer und historischer Vereine. Das bekannteste Werk Bechsteins ist das "Deutsche Märchenbuch". Am 14. Mai 1860 starb er.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Ein wenig stört es Karla Schneider, dass die Geschichte vom tapferen Schneiderlein hier nur nacherzählt wird, in der Annahme, dass man sie für moderne Kinder modernisieren müsse. Aber was ist das schon gegen die Illustrationen der Dugins, an denen sich die Rezensentin nicht sattsehen kann. Von "Bizarrerie der Einfälle" spricht sie und von "Vollendung der Ausführung". Viel Zeit könne man in das Betrachten dieser rätselhaften, von Details wimmelnden Bilder stecken. Und laut lachen könne man auch.

© Perlentaucher Medien GmbH