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Spannung, Spaß und Wissen mit schlauen Maus-Fragen vom Sparschwein bis zur Börse.

Produktbeschreibung
Spannung, Spaß und Wissen mit schlauen Maus-Fragen vom Sparschwein bis zur Börse.
Autorenporträt
Bernd Flessner, geb. 1957, Studium der Germanistik, Theaterwissenschaften und Geschichte, Promotion 1991, Medienwissenschaftler und Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik der Universität Erlangen-Nürnberg sowie Mitglied der Forschervereinigung - "Netzwerk Zukunft e. V.". Er schreibt u. a. für Neue Zürcher Zeitung, Kursbuch, Zukünfte und mare. Hg. u. a. Die Welt im Bild. Wirklichkeit im Zeitalter der Virtualität (Freiburg i. Br. 1997) und, zusammen mit Jürgen Bräunlein, Der sprechende Knochen. Perspektiven von Telefonkulturen (Würzburg 1999).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2001

Kies, Eier, Koks, Kröten, Moos - Geld eben
Vier Bücher wollen uns für den Euro und mehr fit machen

Sie ziehen alle Register und schwelgen in Symphonien des Geldes - die Bücher, die Kindern erklären wollen, wie sie mit der Umstellung auf den Euro und mit Geld im allgemeinen zurechtkommen sollen. Dabei versteigen sie sich bisweilen zu haltlosen Vermutungen: "Nichts läßt das Herz momentan noch höher schlagen als das unverwechselbare Knistern eines jungfräulichen Geldscheins oder das Klingeln eines Haufen Münzen", will Bernard Lietaer wissen. Aber er hat ohnehin seltsame Ideen in seinem durchaus spannenden Buch: etwa eine Währung namens Terra. Gut, in der lateinischen Bezeichnung für die Welt, die Lietaer als Bezeichnung seiner neuen Geldart vorschlägt, ist ein universeller Anspruch zu spüren, während der Euro schon durch seine Benennung außereuropäische Interessenten abschrecken könnte. Lietaer, belgischer Währungsexperte mit Hang zu apokalyptischen Szenarien, will damit eine Währung schaffen, die nicht länger diejenigen begünstigt, die Geld horten. Also soll der Wert von Terra an Güter gebunden sein, und da diese Güter Lagerungskosten verursachen, muß man für jede Terra, die man besitzt, monatlich eine kleine Gebühr zahlen. Deshalb, so stellt Lietaer sich das vor, werden alle bemüht sein, ihr Geld so schnell wie möglich auszugeben, und dadurch floriert die Wirtschaft.

Neu ist diese Überlegung nicht, frühere Geldtheoretiker sprachen bei dieser Art von Währung von "Schrumpfgeld". Es gibt gute Gründe, warum alle diesbezüglichen Versuche bislang gescheitert sind - vor allem den, daß ein negativer Zins, wie die Terra ihn einführen würde, dieselben Probleme macht wie der normale positive, nur umgekehrt. Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ist eben nicht alles. Lietaer verschweigt das, und überhaupt ist seine "Welt des Geldes" nicht das "Aufklärungsbuch", als das er selbst es bezeichnet, sondern mehr ein Indoktrinationsbuch. Da ist der Ratgeber mit dem modischen Titel "Money" deutlich sachlicher, zumal er die schöne Geschichte erzählt, daß aus unseren alten Markscheinen nach der Euro-Einführung unter anderem Ziegelsteine hergestellt werden sollen.

Das ist immerhin mal was Neues, während ansonsten alle Bücher die immer gleichen Fakten umwälzen: Geschichte des Geldes, Euro-Umstellung, Aktienhandel. Und natürlich Tips zum Geldverdienen und -sparen. Der beste Tip diesbezüglich aber muß lauten: Hände weg von "Warum heißt der Euro Euro?" Vierhundert Fragen sollen in diesem Ratespielbuch beantwortet werden, doch schon die allererste, die ich zufällig aufschlage, lautet: "Welches Sprichwort bedeutet, daß man kein Geld besitzt?" Antwortmöglichkeiten: a) keinen Hehl aus etwas machen, b) keinen Deut besser sein, c) keinen roten Heller haben. Die Auflösung laut Buch: c. Und auf derselben Seite wird als Synonym für geizige Menschen "Wichtigtuer" angegeben (obwohl "Pfennigfuchser" unter den Lösungsvorschlägen ist). Also weg mit dem Tinnef, Geld gespart.

Der rote Heller wird übrigens rehabilitiert in "Max macht Mäuse". Dafür enthält das Buch unter dem Copyright-Vermerk (den erklärt übrigens kein einziges der Bücher, obwohl er viel mit Geld zu tun hat) den Satz: "Die Autorin und der Verlag sind in keinster Weise verantwortlich . . ." Halt! Gute Güte, wie will man Kinder zum Geldverdienen anleiten, deren Sprache man verdirbt? "In keinster Weise", das ist Juristenlatein, Jargon einer Berufsgruppe, die zwar gut bei Kasse, aber schlecht bei Zunge ist. Und nicht jeder Max wird Anwalt werden können.

ANDREAS PLATTHAUS

Bernard Lietaer: "Die Welt des Geldes". Das Aufklärungsbuch. Aus dem Flämischen übersetzt von Sylvia Schneider. Arena Verlag, Würzburg 2001. 153 S., , geb., 34,- DM. Ab 14 J.

Georg Milde, Philipp Mißfelder: "Money". Alles über Geld von Aktien bis Zinsen. Ravensburger Verlag, Ravensburg 2001. 128 S., br., 24,80 DM. Ab 12 J.

"Warum heißt der Euro Euro?" Über 400 Fragen & Antworten zum Thema Geld. Ravensburger Verlag, Ravensburg 2001. 80 Karten, spiralgeb., 16,80 DM. Ab 6 J.

Birgit Neiser: "Max macht Mäuse". Der Geld-Ratgeber für Kinder. Moses Verlag, Kempen 2000. 144 Seiten, geb., 24,80 DM. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Drei Kinderbücher übers Geld stellt Andreas Platthaus uns vor: Bernard Lietaers "Die Welt des Geldes" (Arena Verlag), das Ratespielbuch "Warum heißt der Euro Euro?" und "Money" von Georg Milde und Philipp Mißfelder (beide erschienen im Ravensburger Verlag).
1) Bernard Lietaers: "Die Welt des Geldes"
Platthaus macht uns keine Illusionen: Das Thema ist kein leichtes. So verheddert sich der belgische Währungsexperte Bernard Lietaer in seinem "durchaus spannenden Buch" bei dem Versuch, die fiktive Währung Terra samt eines negativen Zinses als Alternative zum Euro vorzustellen. Für Platthaus ist das keine Lösung, weil der negative Zins, "dieselben Probleme macht wie der normale positive, nur umgekehrt". Und überhaupt sei das Buch weniger ein "Aufklärungsbuch", wie der Autor es selbst nenne, als vielmehr ein "Indoktrinationsbuch".
2) Milde/Mißfelder: "Money"
Sehr viel sachlicher findet der Rezensent da schon Georg Mildes "Money", zumal der Autor die schöne Geschichte erzähle, dass aus unseren alten Markscheinen ab Januar Ziegelsteine hergestellt würden. Immerhin mal was Neues, meint Platthaus, aber wirklich begeistert scheint er auch von diesem Buch nicht zu sein.
3) "Warum heißt der Euro Euro?"
Und wenn er zu guter Letzt zum Quiz greift ("Warum heißt der Euro Euro?"), ihm dort die Frage nach einem Synonym für geizige Menschen begegnet und die vom Verlag gegebene Lösung "Wichtigtuer" lautet, gibt uns der Rezensent einen guten Rat: "Weg mit dem Tinnef, Geld gespart."

© Perlentaucher Medien GmbH
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