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Von Lemberg bis Brest, entlang der heutigen polnischen Ostgrenze - eine Reise in ein vergessenes Land an die neue Ostgrenze Europas.
Still fließt er dahin, 772 km von der Quelle in der Westukraine bis zur Mündung in den polnischen Narew. Unauffällig durchquert er freundliche Landschaften. Auf den ersten Blick macht der Bug einen mittelmäßigen Eindruck. Seine politische Bedeutung ist hingegen herausragend.
Nach dem 1. Weltkrieg war er die Grenze zwischen Polen und der Sowjetunion. Dann wurde er zur Trennlinie zwischen Hitlers und Stalins Diktaturen, und heute ist er der Grenzfluss
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Produktbeschreibung
Von Lemberg bis Brest, entlang der heutigen polnischen Ostgrenze - eine Reise in ein vergessenes Land an die neue Ostgrenze Europas.

Still fließt er dahin, 772 km von der Quelle in der Westukraine bis zur Mündung in den polnischen Narew. Unauffällig durchquert er freundliche Landschaften. Auf den ersten Blick macht der Bug einen mittelmäßigen Eindruck. Seine politische Bedeutung ist hingegen herausragend.

Nach dem 1. Weltkrieg war er die Grenze zwischen Polen und der Sowjetunion. Dann wurde er zur Trennlinie zwischen Hitlers und Stalins Diktaturen, und heute ist er der Grenzfluss zwischen Polen und der Ukraine und damit die Ostgrenze des zukünftigen erweiterten Europa.

Annette Dittert, Polen-Korrespondentin der ARD, und Fritz Pleitgen, als langjähriger Auslandskorrespondent ebenfalls mit dem Osten Europas vertraut, haben den Bug auf seiner ganzen Länge bereist: von den Resten des habsburgischen Galizien mit der Stadt Lemberg, einer Wiege der ostjüdischen Kultur, die heute in der Ukraine liegt, bis nach Brest, von wo aus die Nazis ihren Angriff auf die Sowjetunion gestartet haben.

Überall haben Fritz Pleitgen und Annette Dittert außergewöhnliche und ganz normale Menschen getroffen, die ihnen über ihr Leben Auskunft gegeben haben: der New Yorker Rabbi, der heute an der Spitze der kleinen jüdischen Gemeinde in Lemberg steht, ein polnischer Professor, der als Kind aus Lemberg vertrieben wurde und nun zurückkehrt zu einem letzten Wiedersehen. Dann ukrainische Grenzsoldaten, Mönche aus dem aufblühenden orthodoxen Kloster Jableczno und Überlebende des Vernichtungslagers Sobibor.

Fritz Pleitgen und Annette Dittert führen den Leser in eine Welt, die lange vergessen war und durch die Erweiterung und das Zusammenwirken Europas nun wieder in unseren Blick rückt.
Autorenporträt
Annette Dittert, geboren 1962 in Köln. Seit 1992 beim Westdeutschen Rundfunk, Konzept und Redaktionsleitung für die WDR-Medienshow Palazzo, von 1995 bis 2001 stellvertretende Leitung des ARD-Morgenmagazins. Seit Juli 2001 ARD-Korrespondentin im ARD-Studio Warschau. Ausgezeichnet mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus 2004.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit Fritz Pleitgen und Annette Dittert haben sich nach Ansicht von Rezensent "evas" zwei Journalisten zusammengefunden, die sich ideal ergänzen. So findet "evas" auch das gemeinsame Produkt, das Buch - Nebenprodukt einer Fernsehdokumentation - über den neuen EU-Grenzfluss Bug recht gelungen: es sei "einnehmend gut recherchiert und dabei stets unterhaltsam" lesen wir. Pleitgen werfe in den insgesamt zwölf Kapiteln "einen prüfenden Blick von der Ukraine" auf das heute von polnischer Seite aus stark gesicherte Grenzgebiet des Bug. Dittert ergänze den Blick mit der Perspektive aus dem Westen, "von der Seite Polens aus".

© Perlentaucher Medien GmbH
Pressestimmen zu Fritz Pleitgens "Durch den wilden Kaukasus":

"Fritz Pleitgen hat nicht nur einen lesenswerten Reisebericht vorgelegt, sondern ein wichtiges Dokument der Zeitgeschichte." Rheinische Post

"Derzeit das Beste, was über den Kaukasus geschrieben wurde. Touristen werden von Pleitgens Hintergrundberichten profitieren. Ihm gelingt es, die Sichtweise der einfachen Menschen einfließen zu lassen und Konflikte offen zu legen." Berliner Morgenpost

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.05.2004

Brautkuß über Grenzfluß

Still haben die Autoren ihn genannt, weil er so träge und ruhig dahinfließt, dieser "braune Schleicher" von oft nur dreißig Metern Breite. Aber der Fluß mit dem Namen Bug, der nach der Erweiterung der Europäischen Union vor knapp zwei Wochen nicht länger nur die Ostgrenze Polens, sondern eben auch die der EU zieht, war immer von großer historischer Bedeutung. Nach seinen Feldforschungen im Kaukasus widmete sich der Fernsehjournalist und Intendant des Westdeutschen Rundfunks Fritz F. Pleitgen nun diesem Grenzgebiet - diesmal unterstützt von seiner Kollegin Annette Dittert, der ARD-Korrespondentin in Warschau. Gemeinsam sind sie den Bug flußaufwärts gereist, von der Quelle bei Werchobusch, einem kleinen Dörfchen in der Westukraine, bis zur Mündung des Bug in die Narew nördlich von Warschau. Dabei wollten sie entlang des Flusses die leidvolle Geschichte der Ukraine und Galiziens zusammentragen, dieser Gegend, die erst von Hitler, dann von Stalin besetzt wurde. Es sollten vor allem die Bewohner der Region mit ihren Geschichten zu Wort kommen. Über die Reise haben die beiden einen Fernsehfilm gedreht - und man könnte dieses Buch deshalb leichtfertig als ein Nebenprodukt bezeichnen. Doch es ist mehr. Es ist einnehmend gut recherchiert und dabei stets unterhaltsam. Daß ein ums andere Mal über die Historie hinaus auch die Mühen und Plagen der Dreharbeiten zum Thema werden, nimmt man gerne hin. Das Buch hat zwölf Kapitel. Die beiden Autoren haben sie sich geteilt - und erzählen im Wechsel. Fritz Pleitgen wirft einen prüfenden Blick von der Ukraine auf das heute von polnischer Seite stark gesicherte Grenzgebiet des Bug. Annette Dittert ergänzt ihn mit der Perspektive aus dem Westen, von der Seite Polens aus. Um es deutlich zu sagen: Hier haben zwei Journalisten zusammengefunden, die sich auch von ihrem Temperament her ideal ergänzen. Fritz Pleitgen tritt als Erzähler gern zurück, wenn er mit sachlichem Ton geschichtliche Zusammenhänge erläutert. Annette Dittert hingegen - die sich den historischen Aspekten des Grenzgebiets deswegen keineswegs verschließt - findet zu ihrer Höhe, wenn sie den Menschen besonders nahekommt und sie mitsamt deren mitunter bizzaren Eigenarten und Schrullen schildert. Am schönsten und sehr komisch ist ihr Kapitel über die Filmaufnahmen einer Hochzeit am Bug. Dieses Paar konnte der Grenzfluß nicht trennen. Wegen der Symbolträchtigkeit des Orts sollen sich Mann und Frau über dem Bug küssen, auf einer Brücke über dem Fluß. Hektik, Aufregung und pampige Worte der Braut während des langen Drehs aber machen allmählich alle Romantik zunichte. Am Ende hat sich das Paar doch noch geküßt, wenngleich nicht mit der gewünschten Hingabe und Innigkeit. Im Film hat man davon nichts bemerkt. Und im Buch darf man das ruhig schreiben.

evas

"Der stille Bug. Reise durch ein zerrissenes Land" von Annette Dittert und Fritz F. Pleitgen. Verlag Kiepenheuer & Witsch. Köln 2004. 247 Seiten, zahlreiche Farbfotos. Gebunden, Euro 19,90. ISBN 3-462-03400-6

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Fritz Pleitgen hat nicht nur einen lesenswerten Reisebericht vorgelegt, sondern ein wichtiges Dokument der Zeitgeschichte." (Rheinische Post)

"Derzeit das Beste, was über den Kaukasus geschrieben wurde. Touristen werden von Pleitgens Hintergrundberichten profitieren. Ihm gelingt es, die Sichtweise der einfachen Menschen einfließen zu lassen und Konflikte offen zu legen." (Berliner Morgenpost )