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Eva Demski, geboren in Regensburg an der Donau, erzählt über ihren Fluß, über Mama Donau: "Ich bin an der Donau geboren, die ist ein Weib und nicht so romantisch wie der Vater Rhein. Sie strömt von Westen nach Osten und zählt 2850 Flußkilometer bei Donaueschingen bis 0 Kilometer in den Weiten des Donaudeltas, in Rumänien. ... Das Buch erzählt meine Geschichten vom Fluß, von geliebten und fremden Orten, aber auch die allerfremdesten waren vertraut: Wenn man ins Wasser schaute, es hörte und roch."

Produktbeschreibung
Eva Demski, geboren in Regensburg an der Donau, erzählt über ihren Fluß, über Mama Donau: "Ich bin an der Donau geboren, die ist ein Weib und nicht so romantisch wie der Vater Rhein. Sie strömt von Westen nach Osten und zählt 2850 Flußkilometer bei Donaueschingen bis 0 Kilometer in den Weiten des Donaudeltas, in Rumänien. ... Das Buch erzählt meine Geschichten vom Fluß, von geliebten und fremden Orten, aber auch die allerfremdesten waren vertraut: Wenn man ins Wasser schaute, es hörte und roch."
Autorenporträt
Eva Demski, geboren 1944 in Regensburg, lebt in Frankfurt am Main. Ihr literarisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet, 2008 erhielt sie den Preis der Frankfurter Anthologie, 2018 den George-Konell-Preis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.06.2001

Lesetipp zum Wochenende
Donau-Suite in zwölf Sätzen
Von den Quellen bis nah ans ferne Delta: Eva Demski an, auf und in dem Fluss ihres Lebens
„In alten Donauwellen sah ich heutiges/ Einstiges künftiges Vergehen. Hinwogend war es miteinander da.” So beginnt eine von Eva Demski zitierte Inschrift, die Donaueschingens ungarische Partnerstadt Vác an der Donauquelle (der einen unter mehreren möglichen) anbringen ließ. Sie endet mit der Selbstaufforderung: „Ordnen wir nun doch endlich unsere Dinge/ So unser Auftrag. Er ist nicht gering.”
Heutiges, einstiges, künftiges Vergehen oder alles, was im und am Fluss war, ist und sein wird: Flussbiografen, die sich dem europäischsten unter den Strömen Europas zuwenden, der heute nicht weniger als neun Staaten berührenden Donau, finden reichlich Stoff, und obendrein gibt ihnen ihr durch Raum und Zeit fließender „Gegenstand” auch noch die ordnende Richtung des Schreibflusses vor: von der Quellenbefragung bis zur Mündungssuche im amphibischen Deltagebiet.
Der ebenso enzyklopädisch-kenntnisreiche wie neugierige Claudio Magris hat gezeigt, was da zu entdecken und zu erinnern ist. 1988, ein Jahr vor der großen Wende, die nicht zuletzt den Donauraum verändert hat, erreichte auch uns sein 500-Seiten-Opus „Donau– Biographie eines Flusses”; zu Recht wurde es gerühmt als Nonplusultra literarischer Flussbändigung, als Amalgam aus Roman, Essay, Tagebuch, Reisebericht, Kulturhistorio- und Autobiografie.
Neben diesem grandiosen – und das Thema doch keineswegs ausschöpfenden – Werk nimmt sich Eva Demskis schmales Büchlein „Mama Donau” auf den ersten Blick so bescheiden aus, wie, sagen wir mal, die Naab im Vergleich mit dem großen Strom, den auch sie nähren hilft. Doch diese charmante, zwölfteilige Prosasuite will keine Nebenflussfunktion erfüllen. Dass sie manches enthält, was bei Magris so nicht oder auch gar nicht vorkommt und daher als Zutat zu seiner Flussbiografie willkommen wäre, ist weder Zufall noch beabsichtigt. Es versteht sich ganz einfach von selbst, weil die Donaukundlerin Eva Demski einen anderen Hintergrund hat. Und daraus zieht sie einen Vorteil, der sich durch kein noch so gründlich erlesenes Wissen und weltkluges Kommentieren wettmachen lässt: Diese Autorin ist an und mit der Donau aufgewachsen. Als Regensburger Kind hat sie den die Stadt belebenden, beherrschenden und bedrohenden Strom lieben und fürchten gelernt, und das erste, elf Seiten kurze Kapitel, in dem sie ihre Kindheit sinnfällig und bildkräftig im Tempo der eiligen „Mama Donau” Revue passieren lässt, gehört zum Schönsten, was diese originelle, den Blick kritisch-amüsiert aufs Reale richtende Romanautorin, Reporterin und Reiseschriftstellerin je zu Papier gebracht hat.
Dass sie sich der Donau verwandt fühlt, bestimmt ganz unaufdringlich die in den weiteren Kapiteln beschriebenen Annäherungen an einige Städte und Stätten (von Donaueschingen bis Bukarest) und vor allen an Menschen, die, wie fremdartig oder gar fremdenfeindlich manche von ihnen auch erscheinen mögen, eben dieses Eine mit der Reisenden aus Regensburg eint: die mächtige aber – anders als der „Vater Rhein” – nicht stolze „Mama Donau”, deren „nicht geringer” Auftrag es ist, zwischen den Ländern und ihren Bewohnern zu vermitteln.
WOLFGANG WERTH
EVA DEMSKI: Mama Donau. Verlag Schöffling & Co., Frankfurt/M. 2001.
148 Seiten, 28 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.11.2002

Im Fluß ist die Wahrheit

Als die Frankfurter Schriftstellerin Eva Demski vor wenigen Jahren für das "Reiseblatt" in Regensburg war, ging der erste Weg, so schrieb sie, "wie immer hinunter an die Donau". Dort ist sie aufgewachsen: am Fluß, mit dem Fluß, und den Sommer über auch im Fluß. Das Buch, das sie der Donau gewidmet hat, konnte deshalb gar nicht nur Schilderung sein einer Reise von der Quelle bis zum Delta am Schwarzen Meer, oder zumindest fast bis dorthin, zweitausendachthundertvierzig Kilometer, wenn man der Tafel in Donaueschingen glaubt; aber laut Flußkarte zwanzig mehr. Es mußte zugleich eine Geschichte werden von der Kindheit ins Heute - und oft genug zurück. Ein Flußleben in zwölf Kapiteln. Ein Dichterleben in Hunderten von Anekdoten, Andeutungen und Assoziationen. Was fällt Eva Demski nicht alles auf und ein, während sie zu Fuß, im Auto oder auf Flußkreuzfahrtschiffen unterwegs ist: Literatur und Küche, Kunstgeschichte und Politik, Architektur und Geologie, Tratsch und Lebensweisheiten - nichts, was sie nicht aus dem Wasser zöge. Das Leben ist ein Fluß.

F.L.

"Mama Donau" von Eva Demski. Schöffling & Co, Frankfurt 2002. 152 Seiten, zwei Karten. Gebunden, 14,50 Euro. ISBN 3-89561-574-9.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Wolfgang Werth gefällt die Art, wie Eva Demski über die Donau schreibt, den Fluss, an dem sie aufgewachsen ist. Das erste Kapitel des Buches nennt er sogar einen der schönsten Texte, den die Romanautorin und Reporterin je geschrieben haben. Ihren unaufdringlichen Erzählungen merke man an, dass sie den Fluss gut kennt und sich ihm verwandt fühlt. Dies gibt ihr seiner Meinung nach einen gehörigen Vorteil gegenüber den Autoren, die sich eine solche Materie durch "gründlich erlesenes Wissen und weltkluges Kommentieren" erschließen wollen. So gelingen Demski differenzierte Annäherungen an diesen länderverbindenden Fluss.

© Perlentaucher Medien GmbH