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Zwei literarische Strömungen kreuzen sich auf besondere Weise in den hier zum größten Teil erstmals publizierten Erzählungen des zwanzigjährigen Rilke: der realistische, detailgenaue, manchmal drastische Darstellungsmodus des Naturalismus und der hohe Ton des sich ankündigenden Symbolismus der Jahrhundertwende. Exemplarisch hierfür mag die Titelerzählung stehen, deren ornamental anmutende überschrift in Wirklichkeit die Bahngleise meint, auf denen ein Verzweifelter den Tod finden wird. Rilkes Sprachkraft tritt bereits in diesen frühen Texten, die ursprünglich für ein »Novellenbuch« mit dem…mehr

Produktbeschreibung
Zwei literarische Strömungen kreuzen sich auf besondere Weise in den hier zum größten Teil erstmals publizierten Erzählungen des zwanzigjährigen Rilke: der realistische, detailgenaue, manchmal drastische Darstellungsmodus des Naturalismus und der hohe Ton des sich ankündigenden Symbolismus der Jahrhundertwende. Exemplarisch hierfür mag die Titelerzählung stehen, deren ornamental anmutende überschrift in Wirklichkeit die Bahngleise meint, auf denen ein Verzweifelter den Tod finden wird.
Rilkes Sprachkraft tritt bereits in diesen frühen Texten, die ursprünglich für ein »Novellenbuch« mit dem Titel »Was toben die Heiden« vorgesehen waren, klar zutage. Ihr einigendes Band liegt in der hohen Sensibilität des jungen Autors für das Leid der Menschen, die unter Armut, Gewalt und nicht zuletzt kirchlichen Moralvorstellungen zu leiden haben. So ist es ausgerechnet der Beichtvater, der die geläuterte Dirne in die Prostitution zurückstößt, und eine Frau, die ihrem Mann den Schädel spaltet, weil der mit ihrem Körper seine Trinkschulden begleichen will, ist trotz allem »eine Heilige«.
Doch auch leisere Töne klingen an: Mit feiner Psychologie beschreibt Rilke, wie die Liebe zweier »Schwärmer« in dem Moment zerbricht, in dem ihre Erfüllung in einer Ehe möglich wird.
Autorenporträt
Rilke, Rainer MariaRainer Maria Rilke wurde am 4. Dezember 1875 in Prag geboren. Nach dem Abbruch der Militärschule studierte er Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie in Prag, München und Berlin und schrieb Gedichte. Nach einer Liaison mit der verheirateten Lou Andreas-Salomé und heiratete er 1901 Clara Westhoff, die Scheidung folgte schon im folgenden Jahr. Aus Geldnot nahm Rilke Auftragsarbeiten an und reiste 1902 nach Paris, wo das Gedicht Der Panther entstand. Rilke unternahm Reisen nach Nordafrika, Ägypten und Spanien. Rilkes Tagebuchroman Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge wurde 1910 veröffentlicht. 1919 siedelte er in die Schweiz über. In den 1920er Jahren erkrankte er an Leukämie und verstarb schließlich am 29. Dezember 1926 im Sanatorium Valmont bei Montreux in der Schweiz. Rainer Maria Rilke ist einer der bedeutendsten Lyriker deutscher Sprache. Seit dem Jahr 1900 ist er Autor des Insel Verlages, sein Werk wird hier geschlossen betreut.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.07.2005

Das Kraut der frühen Jahre
Keimblättchen: Rilkes frühe Erzählungen aus dem Nachlaß

Schwarz ist die Lifestyle-Farbe jener Jugendlicher, die sich - oft nicht nur zum Schein - auf das Gedankenspiel mit dem Tod einlassen. Als spätpubertäres Phänomen gilt, daß Schwarz trägt, wer besonders auffällig um seine verlorengehende Unschuld trauert. In dieser Phase können sich Weltschmerz mit sexuellen Gewaltphantasien paaren, Sehnsucht mit Frust, melancholische Morbidität mit ekstatischer Lebenslust.

Alles das findet sich wie gebündelt auch in der frühen Prosa des damals noch René Maria genannten Rilke. Seine zuweilen prosagedichthaften, größtenteils zwischen 1893 und 1897 entstandenen Erzählungen gleichen Figuren in Schwarz, Schattenwesen, die er sein Prager Umfeld bevölkern sah. Seiner ersten großen Liebe, Valerie von David-Rhonfeld, schrieb der Neunzehnjährige: "Der Tod hat keinen Schrecken mehr für mich, und ich warte nur, ob er willig kommt oder ich ihn gewaltsam rufen muß." In Umkehrung der ersten Zeile seines letzten Gedichts hätte der frühe Rilke der dunklen Prager Jahre sagen können: Komm du, du erster, den ich anerkenne.

Mit einer weitaus größeren Ausschließlichkeit als in seinen zu jener Zeit entstandenen Gedichten beherrscht René Rilkes ebenso staunenswerte wie erschreckende Vertrautheit mit dem Tod seine Prosa, wenngleich auch seine Lyrik das Grauen des Todes und das bis zum Wahnsinn gesteigerte Spannungsverhältnis zu ihm kennt: "Er wankte hin zur Toten wieder - / doch seinen Geist umhüllte Nacht - / er setzte sich am Bette nieder / ganz still und stumm und lacht - und lacht."

Diese Prosa, die dieser auch ohne aufwendigen Stellenkommentar sorgfältig edierte und mit einem lesenswerten Nachwort versehene Band "Silberne Schlangen"zum ersten Mal vollständig bietet - über die Hälfte der Texte war bislang unveröffentlicht -, diese Prosa begeht Totensonntag in Permanenz und bietet sich als ideale Lektüre für verregnete Frühsommer- oder tiefgraue Herbsttage an. Wir begegnen todunglücklichen Menschen, Verzweiflungstätern, Selbstmördern, Verratenen, Verlassenen, Unerfüllten. Auf einen akkordreichen Liebestod darf keiner von ihnen hoffen. Ihre Herzen sind meist nur von Leere erfüllt.

Augenscheinlich experimentierte Rilke in dieser Prosa mit Stilebenen und Ausdrucksformen, ohne daß er zu einem wirklich experimentellen Stil hätte vordringen können. Aber das Besondere hier ist, daß wir gleichsam aufgerauhte Rilke-Texte vor uns haben im Gegensatz zu jenen oft allzu reimgeglätteten frühen Versen. Auslassungen, dialogische Einschübe, präexpressionistische Exklamationen ("Da - da Brausen ... Tosen ... so laut ... Lichtschimmer - ... auf!") bestimmen diese Prosa. Manche seiner sozial oft deklassierten Protagonisten (etwa aus dem Milieu der Näherinnen oder gefühllosen Liebesdienerinnen, aber auch todkranker, schon sterbenswilliger Kinder) erinnern sich an ihr Leid, andere erfahren es unmittelbar. Ein wesentliches Charakteristikum dieser Texte ist, daß in ihnen Sinnlichkeit oft in Ekel umschlägt.

Die bereits bekannten Texte aus jener Zeit, etwa "Das Christkind" (1893), lassen sich in diesem Zusammenhang neu bewerten, gerade auch was ihren Vorverweischarakter auf das spätere Werk angeht. Der Anblick sterbender Kinder in einem Krankenhaus veranlaßt den Erzähler (wie später Malte Laurids Brigge) zu der Feststellung: "Der Tod ist ein Nummerwechsel."

Dieser Erzähler steht eindeutig auf der Seite jener Frauen, die von ihren brutalen, angetrunkenen, jederzeit zum Vergewaltigen bereiten Männern zu bloßen Lustobjekten herabgewürdigt werden. Wir lesen von einem solchen Rohling, der seine Frau einem Schuldner als Bezahlung für eine Nacht anbietet, oder von einem Priester, der einer reuigen Dirne die Beichte abnimmt, nur um wenig später selbst zu ihrem Kunden zu werden.

Was ist das? Ein dreiundzwanzigteiliger Einübungsversuch ins Fach sozialer Realismus? Dagegen spricht die phasenweise geradezu suggestive Poesie, die ihm auch in der Prosa schon gelingt: "Die Umrisse einer fernen Stadt starrten wie Grabsteine in die nahe Nacht, und die Cypressen, die in seltener Reihe den Weg begrenzten, schienen müde Mönche in hohen Kapuzen, die auf schwarzen Schultern den Nebelsarg mit dem toten Tag trugen." Oder handelt es sich bei diesen Prosatexten um Rilkes Bemühung, seine frühe Lyrik weitgehend von diesen Abgründen freizuhalten, sie motivisch zu entlasten? Und die "silbernen Schlangen" des Titels? Sie verzehren das, was von einem Selbstmörder, der sich "quer über die Schienen" gelegt hatte, übrigblieb. Kein Zweifel, Rilke wollte mit diesen grausigen Geschichten Mitleid für seine Protagonisten erwirken, Mitleid aber vielleicht auch für sich selbst erheischen, da er doch ein solches Grauen erleben, albträumen oder phantasieren mußte. Es hat tatsächlich den Anschein, als habe der junge Rilke mit diesen Prosastücken seine Schreckensbilder oder Zwangsphantasien sich austreiben wollen. "Er hat viel erlebt, und wenn er es erzählt hat, muß er ein Dichter gewesen sein", heißt es am Ende einer solchen Geschichte gleichzeitig etwas altklug und naiv.

Zu gerne würde man vergleichen, wie der andere große Prager, wie Kafka in seinen Anfängen erzählte. Vermutlich nicht wie Rilke, lakonischer wohl, weniger todesbesessen vielleicht. Seine frühen Texte sind bekanntlich nicht überliefert; auch Rilke war später nicht wohl bei dem Gedanken, daß sein Frühwerk eines Tages einsehbar werden könnte. So schrieb er im Dezember 1921 seinem Lektor im Insel Verlag, Adolf Hünich, der ihm gegenüber die Veröffentlichung von Teilen des Frühwerks angeregt hatte: "Es wird mir doch recht zum Schmerz ..., den ,jungen Rilke' so ,aufgedeckt' zu sehen. Keimblättchen haben bekanntlich nicht die Form des künftigen Blattwerks und sehen bei allem Kraut ungefähr gleich aus. Wär' doch das Alles ein für alle Mal verloren geblieben."

Aber eine unmißverständliche Anweisung zum Vernichten dieser Keimblättchen gab er nicht. Schließlich war Rilke zu jener Zeit bereits dabei, sich selbst historisch zu werden, und als Dichter schätzte er insgeheim solche kleinen und großen Ambivalenzen auch gegenüber dem eigenen Urteil und dem Urteilen über das Eigene. Gönnen wir uns also die beklemmende Lektüre dieser bedrückenden Prosa, einen Herbst lang oder immer dann, wenn uns nach dem ganzen Rilke und einem ernstlich grau-grimmigen Herbst zumute ist.

RÜDIGER GÖRNER

Rainer Maria Rilke: "Silberne Schlangen". Die frühen Erzählungen aus dem Nachlaß. Hrsg. vom Rilke-Archiv in Zusammenarbeit mit Hella Sieber-Rilke, besorgt durch August Stahl. Insel Verlag, Frankfurt am Main 2004. 181 S., geb., 16,80 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.11.2004

Nur über ihre Leiche
Was hat der Mann denn für ein Frauenbild! Die frühen Erzählungen Rainer Maria Rilkes
Die Wasserleiche ist ein beliebtes Motiv der Dekadenz. Frauen erscheinen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert am reizvollsten, wenn sie mit wachsbleichem Gesicht und aufgelöstem Haar aus der Seine oder einem deutschen Teich gefischt werden. Auch Rilke begann seine Übungen als Prosaschriftsteller mit diesem Motiv. Die erste der „frühen Erzählungen aus dem Nachlass”, die nun Hella Sieber-Rilke und August Stahl, mit einem guten Kommentar versehen, zugänglich gemacht haben, schildert eine junge Mutter, der selbst das Kind keinen Trost verschafft für die Ehe mit einem Rohling. Die Schwärmerin hofft auf die Begegnung mit dem „Einen”, einem subjektlosen Ideal, und erkennt den Tod als den wahren Liebhaber, der ihre Sehnsucht zu stillen weiß: „Jetzt wusste sie was das Eine war - das Eine - Und sie ging in den Mühlteich - Ende.”
Der Tod ist der Hauptdarsteller in diesen dreiundzwanzig Erzählungen, von denen dreizehn zum ersten Mal erscheinen. Rilke selbst wollte seine frühesten Versuche nicht vor seinem Tod veröffentlich sehen. Sein Widerstand gegen die Publikation dieser Erstlinge richtete sich, wie bei herangereiften Autoren wohl immer, gegen die Unbeholfenheit seiner literarischen Anfänge, die er der Welt nicht bekannt machen wollte. Das Bändchen zeigt, dass er sich mehr hätte vor einem Outing als nekrophiler Frauenverehrer fürchten sollen. So nämlich erscheint er in diesen Erzählungen, die ausschließlich von Frauen, und, von ein Paar Szenen zwischen Mutter und Sohn abgesehen, allesamt von ihrem Tod oder von dem durch Frauen veranlassten Tod der Männer handeln.
Diese Geschichten erzählen alle ein weibliches Schicksal, und doch sind die Frauen nichts als „Symptome” einer männlichen Krankheit. Zwar ist auch die Frau als Allegorie des männlichen Seelenzustands typisch für diese Epoche. Für den schicksalhaften Zusammenhang der Geschlechter gräbt sie den alten Begriff „Weib” aus. Auch Rilke verwendet ihn gern. Denn seine weiblichen Figuren existieren nicht bloß für sich als Frauen, sie sind vielmehr Mütter, Verführerinnen oder eben Weiber und also immer auf den Mann bezogen. Meist verzehrt dieser sich für sie durch eine Leidenschaft, die dem Ekel benachbart ist und die seine geistige Substanz aufbraucht, oder - umgekehrt - das Weib verkörpert das ferne Ideal für den Künstler (denn für den blutjungen Schriftsteller Rilke freilich ist dieses der Inbegriff der männlichen Existenz).
Das Dramolett „Der Dreiklang” bildet daher das Zentrum der Sammlung: Ein alternder Dichter ist seiner jungen Geliebten, die nur seinen Geist verehrt und ihren Leib, diesen nichtswürdigen, einem anderen schenkt, nicht gewachsen. Sie erklärt ihr Wesen so: „Weil das Weib ein Doppelwesen ist von Natur göttlich und hündisch zugleich. - Unsere Seele bleibt rein, wenn die süße Begierde im Feuer der Sünde schmilzt, und das grässliche Gift der berückenden Lust besudelt nicht den Geist des schwachen bebenden Weibes. Zu geilem Genuss hat die Natur uns gemacht, aber die eigene Kraft verlieh uns die bessere Seele.”
Das Pendant zu diesem sinnlich schönen und geistig edlen Wesen stellt die „Näherin” dar, eine Frau von abstoßendem Äußerem, Geruch und Gefühl. Sie gewinnt einen aller Erfolge würdigen jungen Mann, der sich mit stetem Abscheu ihr hingibt: „O es war entsetzlich die warmen Glieder dieses Wesens neben mir zu fühlen, dieses hässlichen, frühgealterten Mädchens; und doch fand ich nicht die Kraft.” Diese Ungestalt zerstört die Existenz des Jünglings, indem sie das Verhältnis bekannt macht und sich selbst im Wasser den Tod gibt: „Ein übler Geruch ging von ihr aus. Und ein Ekel erfasste mich, ein Abscheu . . . Ende.”
Rilke fixiert seinen Blick auf die Frauen und sieht dahinter nur Männer. Dieses Vexierspiel, das bei der Lektüre der einen oder anderen Erzählung noch nicht so recht zur Geltung kommen würde, tritt in der Folge aller Texte bedrohlich in Erscheinung. Auch wenn Rilke mit den Motiven dem Zeitgeist folgt, bleiben sie doch ein Beispiel für die Entstehung der Faszination aus Schrecken. Kaum ein Autor jener Jahre, der mit solcher Obsession das Weib zum Schicksal des Mannes erhoben hätte. Die frühen Erzählungen werfen deshalb ein Licht auf den gereiften Dichter ebenso wie auf den erwachsenen Mann, auf seine Themen wie auf seine Biografie. Rilkes Charme, der es ihm später erlaubte, die Frauen in ferner Nähe zu halten, aus ihnen Nutzen zu ziehen und in ihrer Umgebung, in ihren Schlössern eine Enklave seiner Kunst einzurichten, ist ein Ergebnis des nie vollständig bewältigten Schreckens.
HANNELORE SCHLAFFER
RAINER MARIA RILKE: Silberne Schlangen. Die frühen Erzählungen aus dem Nachlass. Herausgegeben vom Rilke-Archiv in Zusammenarbeit mit Hella Sieber-Rilke, besorgt durch August Stahl. Insel Verlag, Frankfurt 2004. 183 Seiten. 16,80 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rilke hatte einer Veröffentlichung seiner frühen Erzählungen zu seinen Lebzeiten nicht zugestimmt, wohl weil er um ihre Anfängerschwächen wusste, vermutet Hannelore Schlaffer. Stattdessen hätte er sich eher den Kopf darüber zerbrechen sollen, schreibt sie, dass man ihn als "nekrophilen Frauenverehrer" hätte outen können. Auch wenn weibliche Wasserleichen durchaus ein gängiges literarisches Motiv jener Zeit waren, sei es auffällig, dass alle Erzählungen dieses Bändchens ausschließlich von Frauen handelten und dies wiederum nur in Verbindung mit dem Tod - sei es dem eigenen Tod oder dem ihrer Männer. Aber auch wenn alle Erzählungen weibliche Schicksale schilderten, stellt Schlaffer fest, erzählten sie doch nur von Männern; Frauen seien nichts als die Symptome einer männlichen Krankheit, eines Seelenzustands, den Rilke mit aller Faszination am Schrecken des Weiblichen schildere. Schlaffer weiß keinen Autor, der mit solcher Obsession die Frau zum Schicksal des Mannes erhoben hätte. Diese Obsession trete gerade in der Folge der Erzählungen deutlich hervor, fasst sie zusammen. Dass Rilke es später verstand, Frauen auf Abstand zu halten und dennoch von ihnen zu profitieren, interpretiert sie nun als "Ergebnis des nie vollständig bewältigten Schreckens", den Frauen offensichtlich bei ihm auslösten.

© Perlentaucher Medien GmbH…mehr