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"Mein Großvater, klein, alt und sehr fromm, baute jedes Jahr seine Ssukkah, Laubhütte, auf dem engen Balkon, im Seiteneingang seines kleinen Hauses in Haifa. Jedes Jahr machte er aus denselben Holzbalken das Hüttengerüst, die Wände waren aus Palmzweigen und Laub, das Dach aus runden dunkelgrünen Palmwedeln und graugrünen Pinienzweigen, die er frisch von den Bäumen seines Gartens geschnitten hatte. Wenn wir meinen Großvater während des Festes besuchten, lud er uns sofort in die Laubhütte zum Essen ein und sprach dort leise den Segen: Gepriesen seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der…mehr

Produktbeschreibung
"Mein Großvater, klein, alt und sehr fromm, baute jedes Jahr seine Ssukkah, Laubhütte, auf dem engen Balkon, im Seiteneingang seines kleinen Hauses in Haifa. Jedes Jahr machte er aus denselben Holzbalken das Hüttengerüst, die Wände waren aus Palmzweigen und Laub, das Dach aus runden dunkelgrünen Palmwedeln und graugrünen Pinienzweigen, die er frisch von den Bäumen seines Gartens geschnitten hatte. Wenn wir meinen Großvater während des Festes besuchten, lud er uns sofort in die Laubhütte zum Essen ein und sprach dort leise den Segen: Gepriesen seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns durch seine Gebote geheiligt und uns geboten hat, in der Laubhütte zu wohnen , und seine kleinen schwarzen Augen funkelten vor Freude." Jahresfeste wie das Laubhüttenfest brauchten oft Jahrhunderte der Umwandlung und Verdichtung, bis sie "zu sich selbst", ihrer feststehenden Gestalt und Bedeutung fanden. Im Laufe der Z eit entwickelte sich um den religiös-historischen Kern eine reiche folkloristische Tradition. Legenden, Lieder und besondere Gerichte begleiten noch heute die Liturgie. Die Autorin erzählt wie die Feste entstanden sind und was in ihnen heraufbeschworen und gefeiert wird. Sie schöpft aus dem farbigen Schatz religiöser und literarischer Traditionen ebenso wie aus eigenen Erlebnissen und familiärer Überlieferung. Ein ausführliches Glossar und ein Register erleichtern die Benutzung dieses Lese- und Handbuchs.
Autorenporträt
Efrat Gal-Ed, geb. 1956 in Tiberias, Israel, studierte Judaistik und Germanistik sowie Malerei. Sie lebt als Malerin, Autorin und Übersetzerin in Köln.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der Rezensent mit dem Kürzel aki. ist voll des Lobes über dieses Buch. Es handelt sich, meint er, "zweifellos um ein Standardwerk". Der grundlegende und nach Ansicht des Rezensenten voll und ganz überzeugende Ansatz ist die Darstellung der jüdischen Jahresfeste als "Verkörperung von heiliger Zeit". Die verschiedenen Funktionen der Feste - Erinnerung und Erlösung - werden untersucht und zwar in ihrem historischen Wandel. Sichtbar wird so ein "mitunter jahrtausendelanger Umdeutungsprozess". Die Autorin bewege sich "sicher und überlegen kenntnisreich" durch ihr Material. Besonders lobt der Rezensent auch das umfangreiche Glossar, das so etwas wie "ein kleines Lexikon im Buch" darstellt.

© Perlentaucher Medien GmbH