Alle Schriften von Walter Helmut Fritz sind getragen von einer zugewandten Neugier gegenüber dem Leben, der Achtung vor dem anderen Menschen, einer Liebe zur Wahrheit und natürlich zur Sprache. Ohne Bemühung oder falsche Erhöhung spiegeln die Texte sein tiefes Interesse an dem, was tatsächlich passiert. So gewinnt die Lyrik, aber auch jeder Gedanke über einen Schriftstellerfreund diese besondere Klarheit und Glaubwürdigkeit, die seine Stimme ausmacht.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rechtzeitig zum 80. Geburtstag von Walter Helmut Fritz nimmt sich Wulf Segebrecht die "Werke in drei Bänden" vor und kommt zu dem Schluss, dass hier ein abseits der Moden agierender, mit seinen Beiträgen zur Entwicklung des Prosagedichts etwa, dennoch progressiver Autor und Literaturkenner geehrt und umfassend zugänglich gemacht wird. Fritz kennt Segebrecht vor allem als Lyriker von "schlichter Eindringlichkeit", der das Überzeitliche im Beiläufigen findet. In der dreibändigen, auch Prosa und Dramatik umfassenden Ausgabe vermisst Segebrecht zwar keines der veröffentlichten Gedichte, jedoch Fritz' Übertragungen französischer Dichter sowie (weitgehend) seine journalistischen Arbeiten, laut Segebrecht nicht selten "bewahrenswerte Zeugnisse" einer Bemühung um eine "verantwortbare Formulierung seines Poesieverständnisses". Betreffend die Leistung des Herausgebers zeigt sich der Rezensent eher enttäuscht: Stellenkommentare - einsilbig, Nachweis der Erstdrucke - Fehlanzeige.
© Perlentaucher Medien GmbH
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