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Frauen unter dem NS-Regime: überraschende Einblicke in deutsche Geschichte. Gebärmaschine oder gleichberechtigte Arbeiterin in der Kriegsproduktion? Der Historiker Wolfgang Schneider untersucht die Rolle von Frauen im nationalsozialistischen Alltag und widerlegt das Pauschalurteil von der "völlig entrechteten Sklavin". Frauen galten nach der NS-Ideologie als natürliche "Gefolgschaft" des Mannes, traditionell eingebunden in Haushalt und Familie, weitestgehend ferngehalten von öffentlichen Funktionen. "Emanzipation ist ein nur vom jüdischen Intellekt erfundenes Wort", verkündete Hitler. Und…mehr

Produktbeschreibung
Frauen unter dem NS-Regime: überraschende Einblicke in deutsche Geschichte. Gebärmaschine oder gleichberechtigte Arbeiterin in der Kriegsproduktion? Der Historiker Wolfgang Schneider untersucht die Rolle von Frauen im nationalsozialistischen Alltag und widerlegt das Pauschalurteil von der "völlig entrechteten Sklavin". Frauen galten nach der NS-Ideologie als natürliche "Gefolgschaft" des Mannes, traditionell eingebunden in Haushalt und Familie, weitestgehend ferngehalten von öffentlichen Funktionen. "Emanzipation ist ein nur vom jüdischen Intellekt erfundenes Wort", verkündete Hitler. Und dennoch kam es unter dem Diktat des Krieges zu unfreiwilligen Ansätzen partieller Gleichberechtigung. Wolfgang Schneider widerlegt das Pauschalurteil, das Dritte Reich habe die Frauen entrechtet, versklavt und zu Gebärmaschinen degradiert. So gab es bis auf wenige Einschränkungen keine grundsätzlichen Verfügungen, das "zweite Geschlecht" nur um seiner selbst willen zu benachteiligen. Auch auf eine Dienstverpflichtung von Frauen und Mädchen in Kriegszeiten, wie sie etwa in England praktiziert wurde, verzichtete das Regime trotz verheerenden Arbeitskräftemangels. Und mit Fortschreiten des Krieges übernahmen Frauen immer entscheidendere Aufgaben an der so genannten Heimatfront. Den Wandel des Frauenbildes im Nationalsozialismus zeichnet der Autor in vier zeitlich geordneten Abschnitten nach: "Vorkriegsjahre", "Blitzkriegsjahre", "Weltkriegsjahre" und "Endkriegsjahre". Dem Haupttext vorangestellt, bündelt eine bislang einmalige thematische Chronik alle wichtigen Daten für den Gesamtzeitraum 1933 bis 1945. Rund hundert selten publizierte zeitgenössische Fotos, eine Auswahl relevanter Dokumente und ausführliche Register vervollständigen das Buch.
Autorenporträt
Wolfgang Schneider, geb. 1938 in Stolp/Pommern, Ausbildung zum Journalisten und Studium der Geschichte und Kunstgeschichte in Berlin, Leipzig, Jena und Weimar. Seit 1970 Arbeit als freier Autor und Journalist. Er ist ausgewiesener Kenner der NS-Geschichte. Mehrere Buchveröffentlichungen zu diesem Thema.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Knapp bis kaum vorhanden seien die Kapitel über "Frauen als Täterinnen" in den beiden Büchern ausgefallen, rügt Elisabeth Bauschmid, die aber auch viel Interessantes und Lesenswerte darin gefunden hat.
1) Barbara Distel (Hrsg.): "Frauen im Holocaust"
Unbehagen hätte sie beschlichen, gesteht Bauschmid, angesichts dieses Buches. Sei nicht die Ungleichheit der Geschlechter zweitrangig angesichts der Gleichheit im Tod, fragt sie gemeinsam mit Ruth Bondy, einer Überlebenden aus Theresienstadt. Vor dieser Gleichheit im Tod muss jede Untersuchung kapitulieren, meint die Rezensentin, aber im Leben der Todeskandidaten hätte es dennoch - geschlechterspezifische - Unterschiede gegeben, denen das Buch in verschiedenen Sequenzen nachgehe. Es war beispielsweise leichter, jüdische Mädchen als beschnittene Jungen zu verstecken, berichtet sie, Frauen erwiesen sich teilweise als zäher im täglichen Überlebenskampf, auch wenn sie, im Arbeitslager, tatsächlich weniger Lohn erhielten als die Männer - wie im richtigen Leben. Die KZ-Aufseherinnen wiederum seien nicht weniger grausam als ihre männlichen Kollegen gewesen.
2) Wolfgang Schneider: "Frauen unterm Hakenkreuz"
Weniger gut kommt das Buch Schneiders in der Besprechung von Elisabeth Bauschmid weg. Nicht nur, dass sie die bloß "zehn Zeilen Text" zum Kapitel NS-Täterinnen ärgerlich findet, womit sie die "feministische Mär" unterstützt sieht, Frauen seien bloß Opfer des Nationalsozialismus gewesen (die u.E. keiner mehr so behauptet), auch in den anderen vier Abschnitten des Buches, chronologisch von 1933 bis 1945 vorgehend, mit kurzer Einführung und anschließendem Dokumentationsteil, leuchtet ihr die Raffung der geschichtlichen Abläufe sowie die Auswahl der Dokumente oftmals nicht ein. Erstens gebe es bei den Texten Doppelungen, moniert die Rezensentin, zweitens handele es sich überwiegend um Propagandamaterial, das bloß "das offizielle Frauenbild bedient".

© Perlentaucher Medien GmbH
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