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Rosies Familie lebt in den USA, weit weg von dem kleinen Ort in Österreich, in dem über viele Generationen ihre jüdischen Vorfahren wohnten. Aber der Urgroßvater erinnert sich noch an die alten Geschichten vom Leben der Juden. Rosie hört gerne zu, wenn er von Mendel, dem Hausierer mit den wunden Füßen, erzählt, oder von der kleinen Sophie, die immer nur die Wahrheit sagte, was ihr gar nicht gut bekam. Irgendwann möchte Rosie Urgroßvaters eigene Geschichte hören. Und die ist dann nicht mehr lustig, sondern traurig, aber wenigstens ist sie für ihn gut ausgegangen. Ein Kinderbuch auch für…mehr

Produktbeschreibung
Rosies Familie lebt in den USA, weit weg von dem kleinen Ort in Österreich, in dem über viele Generationen ihre jüdischen Vorfahren wohnten. Aber der Urgroßvater erinnert sich noch an die alten Geschichten vom Leben der Juden. Rosie hört gerne zu, wenn er von Mendel, dem Hausierer mit den wunden Füßen, erzählt, oder von der kleinen Sophie, die immer nur die Wahrheit sagte, was ihr gar nicht gut bekam. Irgendwann möchte Rosie Urgroßvaters eigene Geschichte hören. Und die ist dann nicht mehr lustig, sondern traurig, aber wenigstens ist sie für ihn gut ausgegangen. Ein Kinderbuch auch für Erwachsene, die Kindern vorlesen und mit ihnen über ein wichtiges Thema reden möchten.
Autorenporträt
Michael Köhlmeier, 1949 in Hard am Bodensee geboren, lebt in Hohenems/Vorarlberg und Wien. Bei Hanser erschienen die Romane Abendland (2007), Madalyn (2010), Die Abenteuer des Joel Spazierer (2013), Spielplatz der Helden (2014, Erstausgabe 1988), Zwei Herren am Strand (2014), Das Mädchen mit dem Fingerhut (2016), Bruder und Schwester Lenobel (2018) und zuletzt Matou (2021), außerdem die Gedichtbände Der Liebhaber bald nach dem Frühstück (Edition Lyrik Kabinett, 2012) und Ein Vorbild für die Tiere (Gedichte, 2017) sowie die Novelle Der Mann, der Verlorenes wiederfindet (2017) und Die Märchen (mit Bildern von Nikolaus Heidelbach, 2019). Michael Köhlmeier wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. 2017 mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie dem Marie Luise Kaschnitz-Preis für sein Gesamtwerk und 2019 mit dem Ferdinand-Berger-Preis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.10.2013

GUT UND GÜNSTIG
Taschenbücher
Schon in ihren früheren Jugendromanen machte die junge deutsche Autorin Anna Kuschnarowa mit brisanten Themen auf sich aufmerksam und faszinierte jugendliche Leserinnen und Leser mit ihren provozierenden Geschichten. Hier, in diesem Buch nun hat sie sich das Schicksal der illegalen Flüchtlinge aus Afrika zum Thema gewählt und wurde dafür mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2013 ausgezeichnet. Authentisch und packend erzählt sie von Jengo aus Kinshasa, dessen Mutter ihn und seine Geschwister verlassen hat und der als „Hexenkind“ von der Dorfgemeinschaft verfolgt wird. Aber Jengo hat einen Traum, er will ein berühmter Boxer werden, und so beschließt er, die unglaublichen Gefahren und Strapazen einer illegalen Flucht nach Europa zu wagen. Er hat es schließlich geschafft, denn er erzählt seine unglaubliche Geschichte, nun in Paris als Boxer anerkannt, einem Reporter, wie die den einzelnen Kapiteln vorangesetzten, fett gedruckten Berichte suggerieren.
  Ein wildes Leben fürwahr. „Leben Nummer eins: Hexenkind in Kinshasa, Leben Nummer zwei: Betbruder bei den Salafisten. Leben Nummer drei: Bäckerlehrling in Kairo.“ Und nun Leben Nummer vier: „Boxer in Paris.“ Endlich scheint er angekommen zu sein, findet Freunde und erlebt seine erste Liebe. Aber wer gehofft hat, Jengos Traum sei nun endlich in Erfüllung gegangen, wird enttäuscht, denn durch den Verrat seiner eigenen Mutter wird der illegale Jengo gefasst und nach Kinshasa zurückgeschickt. Dass er es dennoch wagt, den gefährlichen Weg nach Europa ein weiteres Mal zu versuchen, verdankt er „Schneewittchen“, seiner großen Liebe, und in Berlin beginnt nun sein Leben Nummer fünf. (ab 13 Jahre)
Anna Kuschnarowa: Kinshasa Dreams. Gulliver (1369) 2012. 379 Seiten, 12,95 Euro.
In einer wunderbar ironischen Sprache erzählt das Schriftsteller-Ehepaar Monika Helfer und Michael Köhlmeier von der innigen Liebe zwischen einem Urgroßvater und seiner kleinen New Yorker Urenkelin Rosie, die ihn jeden Mittwoch besucht. Mit ihr führt er hinreißend komische Gespräche über wahre und erfundene Geschichten aus seiner österreichischen Heimat Hohenems. Es sind traurige und skurrile Geschichten, über die jüdischen Bevölkerung dieses Städtchens vor dem Holocaust. Rosie dagegen hält ihn auf dem Laufenden über das Leben seiner New Yorker Familie, die sich der sture, alte Herr vom Leibe hält. (ab 10 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
Monika Helfer, Michael Köhlmeier: Rosie und der Urgroßvater. Mit Bildern von Barbara Stinitz. Dtv Reihe Hanser (62556) 2013. 160 Seiten. 9,20 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Als sehr gelungenes Beispiel dafür, wie man heute Kindern und Jugendlichen noch vom Holocaust erzählen kann, betrachtet Rezensentin Katrin Hörnlein diese Geschichte. Es geht um ein Kind, erfährt man, das einmal in der Woche seinen Urgroßvater besucht, der vor den Nazis fliehen musste.  Der Uropa erzählt - von seiner österreichischen Heimatstadt, den anderen Juden in der Stadt, von jüdischen Bräuchen und Festen, dem Hass und den Vorurteilen der Christen. Der Holocaust klingt nur am Rande an, so Hörnlein. Ihr gefällt, dass das Mädchen und der Uropa durchaus Meinungsverschiedenheiten haben (sie will zum Beispiel kein Jiddisch lernen). Seine besondere Wirkung entfaltet das Buch für die Kritikerin auch durch die Scherenschnitt-Illustrationen von Barbara Steinitz.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Sie verbinden die tradierten jüdischen Geschichten mit der Lebenswelt einer Heranwachsenden in New York und stützen sich auf Dokumente des Jüdischen Museums Hohenems. Rosie bietet dem Urgroßvater an, über Hohenems 'beim Google nachzuschauen' und stellt sich den Kantor in der Synagoge als eine Art Hip-Hop-Sänger vor. Das instruktive Nachwort, ein Glossar jiddischer Begriffe sowie Barbara Steinitz' vom Schattentheater beeinflusste Illustrationen runden dieses außergewöhnliche Kinderbuch ab." Frankfurter Neue Presse, 29.11.10

"Eine beeindruckende Zusammenstellung jüdischer Erzählungen [...] Mit wundervollen Bildern im Scherenschnitt-Schattentheater-Stil hat Barbara Steinitz das Buch illustriert." Jana Frielinghaus, Junge Welt, 01.12.10

"Berührend sind die jüdischen Geschichten vom Urgroßvater aus Hohenems, der seine Heimat liebte, sie verlassen musste und nun in den USA lebt. Wundersame, witzige Erinnerungen. [...] Faszinierender (Vor-)Leseband." Elisabeth Willgruber-Spitz, Kleine Zeitung, 21.11.10

"Erinnerungen, die verloren gehen, wenn Großeltern nicht mehr da sind: Das ist die wichtige Botschaft dieses Buchs." Maren Schürmann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 26.11.10

"Im Laufe der lebensklug-verschmitzten Erzählung entsteht auf geradezu beiläufige Art und Weise ein in höchstem Maße überzeugendes Panorama der wechselvollen jüdischen Geschichte einer kleinen österreichischen Gemeinde über mehrere Jahrhunderte. [...] In ihrem gemeinsamen Kinderbuch gelingt es Monika Helfer und Michael Köhlmeier auf geradezu wunderbare Weise, das Leben selbst in seinen traurigsten Momenten schwerelos leicht erscheinen zu lassen." Jüdische Zeitung, 12.10

"Das Buch überzeugt nicht nur durch die beiden lebendig gezeichneten Figuren. Es macht das Erzählen von Erinnerung und Vergangenheit transparent als einen dialogischen Prozess, in dem die Erinnerung in ihrer ganzen Vielstimmigkeit Platz hat." Christine Lötscher, Buch & Maus, 12.10"Das Buch besitzt die Gnade der Leichtigkeit. Spielerisch und nebenbei werden Wissen und auch die Vernunft des Herzens vermittelt." Ulrich Weinzierl, Die Welt, 11.09.10

"Um Erinnerungen geht es auch in Rosie und der Urgroßvater. Jeden Mittwoch besucht das Mädchen ihren Uropa. [...] Weil sich beide einander in ihrem Anderssein akzeptieren, entsteht eine große Nähe und enge Bindung: Und so trägt Rosie die Geschichten aus der Heimat des Großvaters - und damit ihre eigenen und die ihrer Vorfahren - in sich weiter. [...] Besondere Wirkung entfaltet dieses Buch durch die Scherenschnitt-Illustrationen von Barbara Steinitz. Sie sind weit mehr als Beiwerk, ergänzen sie doch die Erzählung gerade durch die im Umriss verharrende Optik." Katrin Hörnlein, Die Zeit, 18.11.2010

"Ein Kinderbuch auch für Erwachsene, die Kindern vorlesen und mit ihnen über ein wichtiges Thema reden möchten." Brigitte Petereit, Radio Bremen, 14.11.2010

"Eine Sammlung von witzigen, verrückten und manchmal traurigen Geschichten mit wundervollen Bildern von Barbara Steinitz." Charlotte Schilling, Der Tagesspiegel, 14.08.10

"Wenn Rosie ihren Urgroßvater besucht, erzählt er ihr von Hohenems in Österreich, wo seine jüdische Familie herstammt. Seine liebenswert-klugen, traurig-freundlichen Geschichten reichen bis weit in die Vergangenheit, aber auch sehr nah an die Gegenwart heran. [...] Ein sehr aktuelles Geschichtsbuch." Heike Brandt, rbb Kulturradio, 10.11.10

"Liebenswerte, stille, spannende und traurig komische jüdische Geschichten aus Österreich." Schweizer Familie, 23.12.10
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