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6 Kundenbewertungen

Eine neue Herausforderung für Nadia und Alex: Im Reich des Goldenen Drachen hoch in den Bergen des Himalaja wurde das Wertvollste geraubt, was das friedliebende kleine Land besitzt: die goldene Drachenstatue, seit Urzeiten das Orakel der Könige. Niemand kann sich erklären, warum die "dunklen Männer" über die Berge gekommen sind, um den Goldenen Drachen zu rauben. Wie haben sie ihn überhaupt gefunden? Gibt es einen Verräter im Königspalast? Nadia und Alex sind entschlossen, dies herauszufinden ...
Wie sind die "dunklen" Männer in den Palast gelangt, um den Goldenen Drachen zu rauben? Nur die
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Produktbeschreibung
Eine neue Herausforderung für Nadia und Alex: Im Reich des Goldenen Drachen hoch in den Bergen des Himalaja wurde das Wertvollste geraubt, was das friedliebende kleine Land besitzt: die goldene Drachenstatue, seit Urzeiten das Orakel der Könige. Niemand kann sich erklären, warum die "dunklen Männer" über die Berge gekommen sind, um den Goldenen Drachen zu rauben. Wie haben sie ihn überhaupt gefunden? Gibt es einen Verräter im Königspalast? Nadia und Alex sind entschlossen, dies herauszufinden ...
Wie sind die "dunklen" Männer in den Palast gelangt, um den Goldenen Drachen zu rauben?
Nur die engsten Vertrauten des Königs kannten sein Versteck - gibt es im Palast einen Verräter?
Nichts ahnend geraten Nadia und Alex in ein aufregendes Abenteuer mitten im Himalaja, wo die "Skorpionsekte" ihr Unwesen treibt: Die Jagd nach ihr führt in eisige Höhen, auf die Spuren der Yetis und in eine sagenumwobene Klosterfestung ...
Isabel Allende lässt in diesem Buch keine Leserwünsche offen.
Autorenporträt
Isabel Allende, geboren 1942 in Lima/Peru, ging nach Pinochets Militärputsch am 11. September 1973 ins Exil. 1982 erschien ihr erster Roman "Das Geisterhaus", der zu einem Welterfolg und 1993 vom dänischen Regisseur Bille August verfilmt wurde. Allende arbeitete unter anderem als Fernseh-Moderatorin und war Herausgeberin verschiedener Zeitschriften. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Kalifornien.
Im Jahr 2011 wurde ihr der Hans-Christian-Andersen-Literaturpreis, einer der wichtigsten Literaturpreise Dänemarks, verliehen.

Svenja Becker lebt als Übersetzerin in Saarbrücken.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.01.2004

Das Kleisterhaus
Wenn ihr nicht werdet wie die Yetis: Nichts Neues von Isabel Allende

Daß ein Buch "Im Reich des Goldenen Drachen" titelt, heißt nicht, daß Georges Remi alias Hergé von den Toten auferstanden ist und seinen unsterblichen kleinen Hund samt Besitzer noch einmal auf große Fahrt geschickt hat. Doch Tim und Struppi müssen daheim bleiben, wenn Isabel Allende das - bereits vor einem Jahr angedrohte - Revival ihrer großmütterlichen Gefühle zelebriert: "Im Reich des Goldenen Drachen" ist das sequel von "Die Stadt der wilden Götter", jenem Adoleszenz-Melodram mit den metaphysisch aufgeladenen Action-Einlagen, das die in Chile aufgewachsene Wahl-Kalifornierin auf Drängen ihrer drei Enkel geschrieben haben will und das sie doch dem boomenden Marktsegment "Cross-Writing" angepaßt hat.

Die Irrungen, Wirrungen und wundersamen Wege des pubertierenden Alex ("er spürte eine übernatürliche Kraft in sich und war im Bruchteil einer Sekunde der schwarze Jaguar des Amazonasdschungels"), seiner Oma ("nenn mich nicht Oma!") und seines dschungelgeborenen Schwarms Nadia (sie redete mit dem Vieh, den Vögeln, den Fischen) gibt es auch diesmal auf deutsch in doppelter Ausgabe. Einmal für Jugendliche bei Hanser, mit Himalaja-Kulissen, Adlerhaupt und Jaguarkopf auf dem Einband (300 Seiten, 16,90 Euro); schließlich ist das Buch Teil der vorerst auf drei Bände angelegten Reihe "Die Abenteuer von Aguila und Jaguar". Und einmal für Erwachsene bei Suhrkamp, mit goldigem Drachen auf dem Einband, einer Kreuzung zwischen China-Folklore und Michael-Ende-Verfilmung (dreißig Seiten mehr, sechs Euro teurer). Genau so liest es sich auch: als ein Sammelsurium ausgewachsener stilistischer und inhaltlicher Klischees, die weder in Kinderbüchern noch in der Kategorie "Abenteuerroman für Junge und Junggebliebene" etwas zu suchen haben.

Wieder nimmt die wilde Omi, Reisereporterin für den "International Geographic", Alex, Nadia und Nadias Äffchen - Abklatsch von Astrid Lindgrens Herrn Nilsson - mit auf eine Expedition. Diese führt in das "verbotene" Bergkönigreich am Fuße des Himalaja, das nur wenige Besucher empfängt und an seinen alten Traditionen festhält - ein schwacher Abklatsch von James Hiltons "Irgendwo in Tibet". So wird der jugendliche Thronfolger von einem tibetanischen Lama unterrichtet, lernt die vergessene Sprache der Yetis und viele andere schöne Dinge aus dem reichen Repertoire des kalifornischen Küchen-Buddhismus. Allendes putzige Buddhisten haben übrigens alleweil ein "möglicherweise" oder ein "vielleicht" auf ihren Lippen, um jedermanns Gesicht zu wahren und sich nicht ohne Not in vermeintlichen Realitäten festzufahren. Außerdem erfahren wir allerhand über die Ausbeutung der Natur durch den marktversessenen Westen - "falls die Yetis gefunden werden, enden sie als Zirkusattraktionen oder als Arbeitssklaven", weiß der Lama, der seinen Schützling zu den Affenmenschen begleitet.

Endlich bekämpft und besiegt Prince Charming gemeinsam mit Nadia und Alex eine blauhäutige Kriegersekte und einen weißhäutigen Bösewicht, der das Nationalheiligtum des Kleinstaates zu rauben versucht - im Auftrag eines gleichfalls weißhäutigen Milliardärs mit gierigem Herzen, häßlicher Visage und schlechten Manieren, versteht sich. Der Meisterdieb dagegen entpuppt sich als bezaubernde Diebin, die beinahe ein guter Mensch geworden wäre und Königin des Drachenreiches dazu - und leise weint Ian Fleming. Dafür bekommt der wackere Prinz eine braunhäutige Schönheit an seine Seite, und das gerettete Hausorakel prophezeit die Geburt eines Sohnes. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann bleiben sie doch Papierleichen.

Isabel Allendes zweiter Ausflug in die Welt der Leser "ab 12" nährt die Befürchtung, daß die 1942 geborene Bestseller-Autorin mit ihrem Debüt "Das Geisterhaus" (1984) auch gleich ihren literarischen Schwanengesang verfaßt hat. Alle etwas anspruchsvolleren Ansätze des ersten "Aguila und Jaguar"-Bandes - Themen wie die schwere Erkrankung der Mutter und der drohende Zerfall der Familie - wurden säuberlich und ausnahmslos getilgt. Übrigens: Hergés Comics aus dieser Ecke heißen schlicht "Tim in Tibet" - und "Und der Yeti".

ALEXANDRA KEDVES

Isabel Allende: "Im Reich des Goldenen Drachen". Die Abenteuer von Aguila und Jaguar. Aus dem Spanischen übersetzt von Svenja Becker. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003. 334 S., geb., 22,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Bis zum Rande gefüllt mit Drachen, Prinzen und Yetis ist der zweite Jugendroman der Südamerikanerin Isabel Allende ("Die Stadt der wilden Götter"). Gemeinsam mit Großmutter Kate fliegen Alex und Nadia in den Himalaja. Im Reich des Goldenen Drachen wurde das wertvollste geraubt, was das friedliebende kleine Land besitzt: die goldenen Drachenstatue, die seit Urzeiten das Orakel der Könige ist. Günstiger ist übrigens die Ausgabe des Hanser Verlags, der das gleiche Buch für 16,90 Euro verkauft." (X-Mag)
"Für alle, die Isabel Allendes erstes Abenteuer "Die Stadt der wilden Götter" gelesen haben: Der Trip, der ihre hellsichtigen Helden Nadia und Alex diesmal in den Himalaya führt, ist noch besser."
Angela Wittmann, Brigitte, 21/03

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Kein gutes Haar lässt Rezensentin Alexandra Kedves an Isabel Allendes "Im Reich des Goldenen Drachen", nach "Die Stadt der wilden Götter" Allendes zweiter Ausflug in die Welt der Leser ab 12. Mit einer gehörigen Portion Häme schildert Kedves die reichlich klischeehafte Geschichte über den pubertierenden Alex, seine wilde Reporter-Oma und seinen dschungelgeborenen Schwarm Nadia, die in einem "verbotenen" Bergkönigreich am Fuße des Himalaja allerlei Abenteuer zu bestehen haben, um schließlich, wie es sich gehört, das Böse zu besiegen. Für Kedves ließt sich das Buch wie ein "Sammelsurium ausgewachsener stilistischer und inhaltlicher Klischees", die weder in Kinderbüchern noch in der Kategorie "Abenteuerroman für Junge und Junggebliebene" etwas zu suchen hätten. Bleibt ihr nur noch, ihrer Befürchtung Ausdruck zu verleihen, dass Isabel Allende bereits mit ihrem Debüt "Das Geisterhaus" von 1984 ihr gesamtes literarisches Pulver verschossen hat.

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