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6 Kundenbewertungen

Molly fristet ein freudloses Dasein im Waisenhaus von Hardwick. Doch eines Tages entdeckt sie in der Bibliothek ein uraltes Buch über Hypnose. Es dauert nicht lange, da erliegt Mrs. Adderstones übellauniger Mops Mollys magischer Stimme und ihren glühenden grünen Augen. Die beiden werden die besten Freunde. Doch das ist erst der Anfang. Es geschehen erstaunliche Dinge im Waisenhaus: Die dicke Köchin Edna zaubert plötzlich italienische Köstlichkeiten auf den Tisch und die garstige Mrs. Adderstone trieft vor Fürsorge und Freundlichkeit. Und zu guter Letzt gewinnt Molly auch noch den…mehr

Produktbeschreibung
Molly fristet ein freudloses Dasein im Waisenhaus von Hardwick. Doch eines Tages entdeckt sie in der Bibliothek ein uraltes Buch über Hypnose. Es dauert nicht lange, da erliegt Mrs. Adderstones übellauniger Mops Mollys magischer Stimme und ihren glühenden grünen Augen. Die beiden werden die besten Freunde.
Doch das ist erst der Anfang. Es geschehen erstaunliche Dinge im Waisenhaus: Die dicke Köchin Edna zaubert plötzlich italienische Köstlichkeiten auf den Tisch und die garstige Mrs. Adderstone trieft vor Fürsorge und Freundlichkeit. Und zu guter Letzt gewinnt Molly auch noch den Talentwettbewerb im Ort und reißt das Publikum vor Begeisterung von den Sitzen. Das ist ihre Chance, das Waisenhaus endlich hinter sich zu lassen!

Wohin also? Nach New York! Denn dort lebt angeblich ihr alter Freund Rocky.
Kaum angekommen, ist Molly so überwältigt, dass sie Rocky erst mal völlig vergisst. Mitsamt ihren magischen Fähigkeiten stürzt sie sich ins Großstadtabenteuer und wird nach kurzer Zeit zum neuen Musicalstar am Broadway. Molly scheint am Ziel ihrer Wünsche, wäre da nicht der schmierige Professor Nockman. Er ist schon lange hinter dem Hypnosebuch her und Molly bereits dicht auf den Fersen. Als es richtig brenzlig wird, erhält Molly jedoch ungeahnte Hilfe ...

Autorenporträt
Georgia Byng, eigentlich Lady Georgia Byng, wurde 1966 geboren. Sie lebt mit ihrem Mann, dem Künstler Marc Quinn, und ihren beiden Kindern in London.
Molly Moon ist ihr erstes Kinderbuch. Die Filmrechte gingen gerade für eine sechsstellige Zahl an den Produzenten der Harry-Potter-Filme.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.04.2003

Amüsiere dich gefälligst!
Wenn Waisenkinder die Hypnose entdecken: "Molly Moon"

Rundum verlassen und fremd auf der Welt wie Andersens häßliches Entlein fühlt sich die kleine Waise Molly Moon. Verwunderlich ist das nicht. Denn Molly wächst in einem Heim auf, das selbst Oliver Twists Fürsorgeanstalt an Lieblosigkeit weit in den Schatten stellt. Bösartige Erzieherinnen herrschen hier mit Kommißmethoden über die Kinder. Mollys einziger Freund ist der dunkelhäutige Junge Rocky, doch er findet amerikanische Pflegeeltern und verläßt Hardwick House. Der einzige Ort, an dem Molly ein wenig Ruhe und Wärme tanken kann, ist die städtische Bibliothek. In einer verborgenen Ecke entdeckt Molly ein Buch über Hypnose,  schnell steckt sie es ein.

 Aus der Kinderliteraturgeschichte weiß man, daß dieser besondere Leihverkehr phantastische Folgen haben kann. Ein entwendetes Buch führte etwa durch eine "Unendliche Geschichte" bis nach Phantasien. Auch Molly Moons tristes Leben wird durch die Lektüre schlagartig verändert. Das Mädchen erweist sich als hochbegabte Hypnose-Schülerin und zieht mit ihrer neu erworbenen Kunst bald alle in ihren Bann. Um Rocky zu suchen, macht sich Molly schließlich von der britischen Insel auf nach Amerika. Sie landet in New York, zieht in die Hochzeitssuite des Hotel Bellingham, des teuersten Hotels von Manhattan, und badet ab sofort im Luxus. Obwohl sie weder tanzen noch singen kann und auch kein bißchen niedlich aussieht, wird sie mit ihrer Suggestionskraft zum Broadway-Star. Die Massen wollen nun mal betrogen sein, wie man erfährt. New York liegt Molly zu Füßen.

Doch dann wird ihr geliebtes Hundchen entführt, Molly erpreßt, Rocky gefunden, ein Juwelenraub bravourös gemeistert und etliche andere Abenteuer mehr bestanden. Der Leser kommt den überraschenden Wendungen, skurrilen Ereignissen, meisterlichen Tricks des Kinderduos kaum mehr hinterher. Er wird in das Buch hineingezogen, als hätte Molly Moon ihm lange in die Augen geblickt und befohlen: Amüsiere dich, und zwar ohne Wenn und Aber.

Nun gibt es aber doch ein Aber: Kam schon bei der turbulenten New-York-Episode ein leichtes Übersättigungsgefühl auf, wird es erst recht sonderbar, als die beiden Ex-Waisenhäusler nach ihren erfolgreichen Coups beschließen, wieder auf die heimatliche Insel zurückzukehren, wo inzwischen schreckliche Verhältnisse herrschen. Gut, daß Molly ein Säckchen Dollars dabei hat und im Duty free ein paar Handys und andere wichtige Mitbringsel für die verwahrlosten Kinder erstanden hat. Das Dreamteam Molly und Rocky bringt nach seinem erfolgreichen Auslandsaufenthalt das Unternehmen Heim wieder auf Vordermann.

Verkörpert dieses Werk die neue Unterhaltungsliteratur für die kleineren Geschwister der Generation Golf? Das Zeug zum Bestseller hat das Buch mit seiner gekonnten Mischung aus Action, Magie und sozialem Tränendrüsendruck allemal. Zudem bedient es ein in den letzten Jahren beliebtes Muster in der Kinderliteratur: das des inszenierten Abenteuers. Auch Bestsellerautoren wie David Grossman oder Jostein Gaarder haben schon von Kindern erzählt, die in aufregende Begebenheiten verwickelt werden, sich dabei kräftig amüsieren und einiges lernen, um schließlich zu erfahren, daß das ganze Spektakel von Erwachsenen geplant und inszeniert wurde, als Event sozusagen. Als "Kindheit an der langen Leine" kann man diesen Umgang mit jugendlicher Abenteuerlust bezeichnen. Das Schema paßt genau zum heutigen Verständnis von Jugend als einem Zustand zwischen Überbehütung und ewiger Kindheit.

"Tu was du willst", lautete die Formel aus Michael Endes "Unendlicher Geschichte", die ihren Helden zu sich selbst führte. Bei der schottischen Autorin Lady Georgia Byng klingt das ein Vierteljahrhundert später erst einmal sehr ähnlich. Die Oberfläche der ganzen Geschichte scheint dann aber so hart lackiert, daß man Molly darunter kaum mehr erkennen kann. Für die Leser wird sie zu einer ikonenhaften Figur, jedoch nicht zu der, als die der Verlag sie gerne auf dem Buchmarkt plaziert hätte. Die in der Geschichte angeprangerte hypnotische Verführungskraft der Werbung erweist sich für das hoch beworbene Buch selbst als wenig wirksam: Es wird und wird kein neuer "Harry P." daraus.

CAROLINE ROEDER

Georgia Byng: "Molly Moon". Aus dem Englischen übersetzt von Wolfram Ströle. Carl Hanser Verlag, München 2003. 348 S., geb., 14,90 [Euro]. Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Annette Kautt warnt schon mal vor: Bald werden überall Papp-Aufsteller der neuesten Vom-Waisenkind-zum-Superstar-Figur die Buchhandlungen überschwemmen - Molly Moon ist im Anmarsch, ein hässliches Entlein, dass sich mittels Hypnose an ihrer Heimleiterin und allen anderen rächt und ganz groß rauskommt. Das befürchtet Kautt auch von dem Buch: Die Lizenz sei schon in 25 Länder verkauft, die Filmrechte an den Harry-Potter-Produzenten. Schön und gut - nur solle man Molly bitte nicht, wie das der Verlag tut, mit Pippi Langstrumpf vergleichen, denn schließlich sei das kleine Fräulein Moon alles andere als mutig und witzig, nämlich langweilig und eingeschnappt. Nicht aus sich selbst heraus, sondern erst durch die Fähigkeit der Hypnose verändere sie etwas an ihrem Leben - um dann gleich so richtig aufzutrumpfen. Aber so sei das eben heutzutage, wo "Extrovertiertheit als Tugend gilt" und Starqualitäten mehr zählen als Charakter. Konsequent also, findet Kautt, dass sich auch das Heldenbild ändert. Aber Pippi Langstrumpf? Pah!

© Perlentaucher Medien GmbH
Ein Sammelsurium finsterer Gestalten
Molly Moon, das Findelkind aus dem Lolli Karton, lebt in einem Ambiente wie aus einem (schlechten) Film:
Die Leiterin ist eine fiese Frau, die nur ihren Hund liebt (den sie auf jede erdenkliche Art und Weise verwöhnt) und keine Gelegenheit auslässt, ihre Zöglinge zu schikanieren. So beträgt etwa die erlaubte Wasserhöhe zum Baden 10 cm - bei Zuwiderhandlung müssen die Kinder zur Strafe die Toilettenräume mit ihrer Zahnbürste reinigen. Das Essen ist nicht selten verdorben - und wagt jemand, sich darüber bei der stiernackigen, missgelaunten Köchin, die ihre Dienstzeit als Ex-Marine nicht verleugnen kann, zu beschweren, dann sind die Folgen fürchterlich. Die anderen Kinder im Heim sind entweder jünger und wagen nicht aufzumucken, oder sie machen sich bei der Leiterin Liebkind und benehmen sich ebenfalls ausgesprochen gemein den anderen gegenüber. Die Lehrerin in der Schule ist ungerecht und - wir ahnen es schon - drangsaliert Molly wo sie nur kann.
Arm, hässlich, unbeliebt
Und als wäre dies nicht schon genug, ist das leider eher hässliche Mädchen Molly bei den anderen Kindern nicht gerade beliebt. Nur der schwarze Rocky, auch er ein Findling, hält zu ihr. Kein Wunder also, dass die Zehnjährige sich so manches Mal in ihre Kissen weint - denn auch ihr Panzer aus Unnahbarkeit hat Risse und es gelingt ihr nicht immer, alle Gemeinheiten an sich abprallen zu lassen. Und als ein böser Streit zwischen ihr und Rocky die Atmosphäre vergiftet, scheint wirklich alles nur noch schwarz in schwarz zu sein …
Alles wird anders und sehr kompliziert
Doch dann kommt die Wende und die Ereignisse überschlagen sich. Durch die aus einem Buch erlernten Fertigkeiten kann die Waise plötzlich via Hypnose Menschen und Tiere dazu bringen, ihre Wünsche zu erfüllen.
Und Molly wäre nicht ein ganz normales Kind, würde sie nicht an diesem Punkt, jeden nur erdenklichen Vorteil aus der Situation ziehen. Darüber hinaus nutzt sie die Gelegenheit, um mit ein paar Leute abzurechnen und sich für das, was man ihr angetan hatte, zu rächen. Leider, leider wird die einfallsreiche Göre dann sogar ein bisschen hochmütig und um ein Haar bringt sie sich und andere in große Gefahr …
Außerdem wäre dann ja noch der finstere Professor, der dringend das Buch in seinen Besitz bringen möchte und Molly darum stets auf den Fersen ist.
Ein Happy End und Lust auf noch mehr Molly
Wie gut, dass am Ende doch alles ein glückliches Ende findet - nach vielen gänzlich unerwarteten Wendungen und ebenso skurrilen wie witzigen Situationen und Dialogen. Die Figuren, die Georgia Byng (eine "Lady" aus altem schottischen Adel) geschaffen hat, sind authentisch und gerade deswegen ausgesprochen sympathisch - nicht um jeden Preis "edel, hilfreich und gut", sondern im Gegenteil mit sehr nachvollziehbaren Gelüsten aller Art ausgestattet.
Und wenn dann die in alle Richtungen verschnörkelte Handlung mit einem Bild endet, in dem aus dem "Hardwick House" das "Happiness House" geworden ist, dann möchte man der Autorin zurufen, möglichst bald diesem Erstling (dessen Verfilmung keine Frage scheint) ein, zwei, drei, viele weitere ebenso gelungene Romane folgen zu lassen.
(Michaela Pelz)
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"3 dicke Zentimeter voll Spannnung, Spaß und Hypnose! Unbedingt lesen!"
Cornelia Neudert, Bayerischer Rundfunk, 10.02.03
Die besten 7 Bücher für junge Leser
DeutschlandRadio, Focus, 01.03.03

"Grünäugig, gewitzt und blitzgescheit zieht diese Heldin (mitsamt ihrer waghalsigen Geschichte) Leser jeden Alters in ihren Bann und hat das Zeug zur echten Klassikerin."
SR / Radio Bremen, 03/03

"Vielleicht tauschen die Leser zwischen acht und zwölf demnächst den Zauberhut gegen das Hypnosependel ein."
Susanna Nieder, Tagesspiegel, 19.03.03

"Das Zeug zum Bestseller hat das Buch mit seiner gekonten Mischung aus Action und Magie."
Caroline Roeder, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.04.03

"Die Vorschau des Hanser Verlages zählt wohl zu den auffälligsten des Frühjahrs 2003: Das Silberfolien-Cover, in dem sich das Gesicht der Betrachterin spiegelt, zeigt ein verklärt lächelndes, sommersprossiges Mädchen mit roten Spaghetti-Haaren und magisch-grünen Augen. Dem giftgrünen "Psst!-Geheim!"-Aufklapper, der auf den Seiten zwei und drei folgt, können wohl nur die wenigsten widerstehen - ein echter Hingucker. Für das Buch, das Hanser hier bewirbt, gilt nichts anderes. Erst recht, wenn die Stapel mit den silbrig glänzenden Exponaten wie in einigen Buchhandlungen fast bis zur Decke reichen ..."
Andrea Duphorn, Bulletin Jugend und Literatur, 05/03

"Ein schräger Kinderschmöker mit der starken Top-Heldin Molly, die hypnotisierend Berge versetzt."
Marie-Luise Platow, Buchmarkt, 03/03

"Georgia Byngs Roman ist nicht nur spannend, sondern auch sehr lustig. Die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft zeigt, dass man alles erreichen kann, wenn man zusammenhält und an seine Träume glaubt."
Lea Huber, Die Welt, 12.07.03

"Das Buch "Molly Moon" erzählt eine wirklich fantastische Geschichte über eine wunderbare Freundschaft!"
Marita Lojewski, Frankfurter Rundschau, 13.09.03
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