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Eine scharfe Polemik gegen eine deutsche "Normalität", die alles andere als normal ist: In seiner "Krankheitsgeschichte" Deutschlands vom 13. Jahrhundert bis heute führt Johannes Willms vor, daß gerade das deutsche Bedürfnis nach Normalität den Ursprung der "deutschen Krankheit" ausmacht: der tiefverwurzelten Angst vor und der Ablehnung gegen alles Fremde. Eine Geschichte der deutschen Mentalität, die viele bekannte Phänomene der Gegenwart auf neue Weise begreiflich macht.

Produktbeschreibung
Eine scharfe Polemik gegen eine deutsche "Normalität", die alles andere als normal ist: In seiner "Krankheitsgeschichte" Deutschlands vom 13. Jahrhundert bis heute führt Johannes Willms vor, daß gerade das deutsche Bedürfnis nach Normalität den Ursprung der "deutschen Krankheit" ausmacht: der tiefverwurzelten Angst vor und der Ablehnung gegen alles Fremde. Eine Geschichte der deutschen Mentalität, die viele bekannte Phänomene der Gegenwart auf neue Weise begreiflich macht.
Autorenporträt
Johannes Willms, 1948 geboren, ist Historiker und lebt als Kulturkorrespondent der Südduetschen Zeitung in Paris. Er hat zahlreiche Werke zur deutschen und französischen Geschichte vorgelegt, darunter die Biographien Napoleon (2005), Balzac (2007) und Napoleon III (2008).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.11.2001

Messerscharf
Von SZ-Autoren: Johannes Willms
untersucht die deutsche Krankheit
Wer geglaubt hat, dass die in diesem Lande alltäglichen rechtsradikalen und neonazistischen Ausschreitungen, Übergriffe und Mordtaten nur Ergebnis jüngerer und jüngster Geschichte in Deutschland seien, der wird durch den Essay von Johannes Willms eines Anderen belehrt. In fünf Kapiteln – Morphologie, Infektion, Inkubation, Vollbild und Mutation – wird quer durch die deutsche Historie jene spezifisch „deutsche Krankheit” diagnostiziert, die sich schließlich im „Vollbild” des Nationalsozialismus austobte und auch nach der deutsch-deutschen Vereinigung in „Mutation” virulent bleibt. Die Spuren der „Infektion” aber reichen bis in die Zeit der Pestepedemien im 14. und 15. Jahrhundert zurück, in deren Umfeld sich Judenpogrome häuften. Die Reformation und ihre Folgen führten Habgier- und Gewaltorgien im Großen vor bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges mit dem Ergebnis eines Gleichgewichts der Ohnmacht für das Reich. Im Kleinen der Städte erwiesen sich die Fremde abweisenden Zunftordnungen und die sich daraus entwickelnde Mittelstandsideologie als jener Nährboden, auf dem sich dann die Keime von Nationalismus, Antisemitismus und Kulturpessismismus explosionsartig vermehrten.
SZ
JOHANNES WILLMS: Die deutsche Krankheit. Eine kurze Geschichte der Gegenwart. Hanser-Verlag München, Wien 2001. 175 Seiten, 29,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Einen "skeptischen Beobachter des Heute" nennt Wilhelm von Sternburg den Autor. Und wenn der in seinem Essay auch "nichts wirklich Neues" zu berichten weiß, wie es in der Besprechung heißt, so zollt der Rezensent doch einem Mut Respekt, der "in diesen Zeiten der Anpassung ... von der selbst verschuldeten Unmündigkeit" spricht. Angetan zeigt sich Sternburg auch von der lakonischen und interessanten Art, mit der der Autor "die deutsche Krankheit" als die "Herrschaft des unbesiegbaren Kleinbürgertums" entlarvt. Von gelegentlichen "überflüssigen Details" abgesehen, findet es Sternburg "hübsch zu lesen", dass der "kleine Mann" nicht nur Opfer, "sondern in erheblichem Maße auch Täter" ist.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Willms hat ein scharfer Gespür für mentalitätsprägende Phänomene und entsprechende Beispiele (...) Solche Publikationen, das sei hier nachdrücklich angemerkt, sollte es mehr geben(...) Hier wünscht man Willms eine breite Leserschaft, wenn er aktuelle Kontroversen aufnimmt und mit spitzer Feder in die Luftblasen des Jargons der politischen Klasse sticht." Reinhard Kreissl Deutschlandradio 31.08.01 "Ein furioses Büchlein; spöttisch, leichtfüßig, höchst unterhaltsam - und alles andere als normal." Tillmann Bendikowski, Financial Times Deutschland, 25.01.02