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3 Kundenbewertungen

Friedrich Nietzsche (1844-1900), der große Philosoph des 19. Jahrhunderts und Autor hervorragend geschliffener Sprache, wollte, wie er einmal gesagt hat, zum Dichter seines Lebens werden durch sein Denken. Er hat Rollen und Masken gewählt als Freigeist, Psychologe, Moralist, Prophet und Narr, und doch ist sein Denken existentiell, weil es um die Gestaltung des eigenen Lebens geht. Sein Denken ist experimentell, weil darin die ganze Erkenntnis- und Moraltradition auf den Prüfstand gestellt wird. Und es ist exemplarisch in seinen Antworten auf das Problem des Nihilismus. Er sei Dynamit, sagte…mehr

Produktbeschreibung
Friedrich Nietzsche (1844-1900), der große Philosoph des 19. Jahrhunderts und Autor hervorragend geschliffener Sprache, wollte, wie er einmal gesagt hat, zum Dichter seines Lebens werden durch sein Denken. Er hat Rollen und Masken gewählt als Freigeist, Psychologe, Moralist, Prophet und Narr, und doch ist sein Denken existentiell, weil es um die Gestaltung des eigenen Lebens geht. Sein Denken ist experimentell, weil darin die ganze Erkenntnis- und Moraltradition auf den Prüfstand gestellt wird. Und es ist exemplarisch in seinen Antworten auf das Problem des Nihilismus. Er sei Dynamit, sagte Nietzsche von sich - in der Tat war sein Denken ein Laboratorium der Moderne, wo mit hochgefährlichen Stoffen umgegangen wurde. Ein Jahrhundert nach seinem Tod ist zu überprüfen, was Nietzsche mit seiner Philosophie des Willens zur Macht angerichtet hat - im Guten wie im Bösen.
Zum 100. Todestag Friedrich Nietzsches (am 25. August 2000) legt Rüdiger Safranski, einer der profiliertesten philosophisc hen Schriftsteller der Gegenwart, diese Biographie von Nietzsches Denken vor, die gleichzeitig in sieben Sprachen übersetzt wird. Er erzählt darin die Abenteuer dieses Denkens und zieht zugleich eine Bilanz seiner Wirkungen. So kommt Nietzsches Philosophie auf die Bühne - als Kammerspiel und als Welttheater.

Autorenporträt
Rüdiger Safranski, geboren 1945, Philosoph und Schriftsteller, lebt in Berlin. Er veröffentlichte Biographien über E. T. A. Hoffmann, Schopenhauer und Heidegger sowie den großen philosophischen Essay "Wieviel Wahrheit braucht der Mensch? Über das Denkbare und Lebbare". Rüdiger Safranski erhielt 2006 den "WELT-Literaturpreis" und den "Friedrich-Hölderlin-Preis", 2009 den "Corine" - Internationaler Buchpreis, Kategorie Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk, 2014 den "Josef-Pieper Preis", den "Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung" für seine "brillanten" Biografien und den "Thomas-Mann-Preis" und 2017 den "Lüdwig-Börne-Preis".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rüdiger Safranskis Nietzsche-Buch zeigt, dass man philosophisches Denken durchaus erzählen kann, ohne dabei der Ernsthaftigkeit einen Bärendienst zu erweisen, meint Rezensent Klaus Podak. Die Stärke des Buchs liegt, so Podak, eben darin, dass der Autor Nietzsches Gedanken mit großer Feinfühligkeit nachspüre und sie erzähle, statt "mit ihrer Wucht zu nötigen, zu überwältigen". Vom eigenen Nachdenken werde der Leser dabei keineswegs befreit. Mehrere Aspekte in diesem Buch hebt der Rezensent besonders hervor: zum einen die Herausstellung eines ordnenden Prinzips in Nietzsches Denken, das dieser selbst mit zwei nebeneinander existierenden `Hirnkammern` zu fassen versuchte: Einerseits die Wissenschaft und andererseits die Nicht-Wissenschaft. Im einen liege die Kraftquelle, die `geheizt werden` muss, im anderen das Regulierende, das der Überhitzung vorbeugt. Ein anderer Punkt, den Podak mehrfach hervorhebt, ist Safranskis Darstellung des Musikalischen bei Nietzsche. Dabei ist weniger Nietzsches eigenes Komponieren gemeint, als vielmehr die Rolle, die Musik in seinem Denken und in seiner Sprache spielten. Dass Safranski nicht als Apologetiker auftritt und auch Nietzsches "Tollheiten" nicht glättet, gehört für Podak schließlich zu einer der großen Stärken dieses Buchs. Der Autor eröffne "Zugänge" zu Nietzsches Denken und zeige dabei gleichzeitig dessen "unauflösbare Vieldeutigkeit".

© Perlentaucher Medien GmbH
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