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Die zwei Bände des Briefwechsels zwischen Rudolf Borchardt und Rudolf Alexander Schröder sind ein Längsschnitt durch fast ein halbes Jahrhundert geistigen Austauschs. Die Skala der Themen der Briefe reicht von jeweils biographischen und werkgeschichtlichen Geständnissen über die unverblümte Einschätzung zeitgenössischer Autoren bis hin zu philologischen Einzelfragen aus der Tagesarbeit der beiden Übersetzer von Homer, Vergil oder Pindar. Aber die konservative Grundhaltung Schröders und Borchardts fordert immer auch Kommentare zu politischen Tagesereignissen zwischen Kaiserreich, Weimarer…mehr

Produktbeschreibung
Die zwei Bände des Briefwechsels zwischen Rudolf Borchardt und Rudolf Alexander Schröder sind ein Längsschnitt durch fast ein halbes Jahrhundert geistigen Austauschs. Die Skala der Themen der Briefe reicht von jeweils biographischen und werkgeschichtlichen Geständnissen über die unverblümte Einschätzung zeitgenössischer Autoren bis hin zu philologischen Einzelfragen aus der Tagesarbeit der beiden Übersetzer von Homer, Vergil oder Pindar. Aber die konservative Grundhaltung Schröders und Borchardts fordert immer auch Kommentare zu politischen Tagesereignissen zwischen Kaiserreich, Weimarer Republik und dem nationalsozialistischen Terror bis zum Untergang der Deutschen Nation in den Bombennächten von 1944.
Autorenporträt
Rudolf Borchardt (1877-1945) schrieb Gedichte, übertragungen, Erzählungen und Dramen, politische und historische Essays. In der von Heribert Tenschert ermöglichten Ausgabe seiner Briefe erschienen zuletzt der Kommentarband zum Briefwechsel mit Hugo von Hofmannsthal sowie die Briefe an Marie Luise Borchardt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Zwei ganze Zeitungsseiten widmet Martin Walser dem Briefwechsel des "Dichterpaars" Rudolf Borchardt und Rudolf Alexander Schröder, den er als "verwünscht historisch", "wunderbar historisch", und "das allerschönste Eswareinmal" bezeichnet. Die Briefe aus dreiundvierzig Jahren liest er wie einen "Roman in Briefen", als Märchen einer Freundschaft, "und dass diese Freundschaft so ins Große gedieh" gebe unwillkürlich auch Auskunft darüber, "was Literatur vermag". Ausführlich zitiert und erzählt Walser dies Märchen, wobei Borchardt seinen Rezensenten besonders gefesselt hat - wegen dessen "Sprachgebärden und Sprachtaten", der inneren Unabhängigkeit und "heroischen Einsamkeit", in deren "Ausstaffierung" Martin Walser Borchardt meisterhaft findet. Besonders beeindruckt Walser, dass sich der in Italien lebende deutsche Dichter jüdischer Abstammung auch 1944 noch als Deutscher fühlte. "Wir selber sind verloren, scheiden für ein Jahrhundert aus der Geschichte aus", wird Borchardt zitiert. Walser fragt sich nach "all dem", "ob wir über Jüdisch-Deutsches und Deutsch-Jüdisches wirklich genug wissen".

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